
https://1000x1000.at/weinbau.schiefer
Viele Grüße
Marc
Hallo Dirk,NoTrollingerPlease hat geschrieben:Hi Marc,
ich hatte das auch schon auf FB gesehen und bin da ziemlich zwiespältig und unentschlossen, was ich davon halten soll...
Auf der einen Seite ist natürlich das "Helfersyndrom", da Uwe Schiefer wirklich Pech gehabt hat mit den Wetterkapriolen. Und es wäre Schade, wenn ein solches Weingut kaputt gehen würde. Insofern: PRO Unterstützung.
Jetzt meldet sich aber auch der BWL'er in mir, mit folgenden Gedanken:
- Ein Winzer, der seit Anfang 1990 am Start ist, hoch dekoriert ist und Premiumpreise verlangt hat es nicht geschafft, entsprechende Notfallrücklagen zu bilden?
- Ein Winzer, der hoch dekoriert ist, Premiumpreise verlangt und eine vermutlich ziemlich positive Wirtschaftsprognose vorrlegt, kann wegen 100K EUR nicht zur lokalen Raiffeisenbank gehen? Aktueller Zinssatz dürfte bei max. 5% liegen. Kann er nicht oder will er nicht, d.h. sieht er im Crowdfunding einen günstigeren Weg? Wenn ja: warum?
- Was bekomme ich als Funder? Für 500 EUR: 8 x 30 EUR Rabatt = 240 EUR + 8 x 3 Weine. Je nach Weine sind das 240 EUR (bei seinem Einstiegswein zu 10 EUR oder 1200 EUR beim Reiburg). Rendite? Hoffest und Weingutsbesuch bekommt man bei Bedarf auch so...
Und ein weiterer Aspekt kommt noch dazu:
Wein (vor allem auf diesem Niveau) ist purer Luxus. Wenn ich als Normalmensch mit begrenzten Ressourcen eine Crowd Funding Kampagne unterstützen möchte: Sollte ich dann nicht als erstes soziale Projekte (lokal, regional oder weltweit) unterstützen, die der Gemeinschaft helfen, bevor ich einen Hersteller von Luxusgütern unterstütze (so nett er persönlich auch sein mag, so schwer das Schicksal auch ist und so sehr Wein ein Kulturgut ist)?
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was das Richtige ist, es sind nur Gedanken, die mir in den Sinn kommen...
VG
Dirk
pivu hat geschrieben:....i.ü. geht's imo weniger um den wein, schon gar nicht ums überleben, sondern um den wiederaufbau und erhalt von dem, was uwe am eisenberg mühevoll geschaffen hat und das in den letzten jahren brutal zerstört wurde.
ciao
peter
Versuch das ruhig. Das Ergebnis wird ernüchternd sein. Da geht es Winzern wie Weinhändlern ähnlich. Warum? Die Banken haben nach der Finanzkrise die Auflage bekommen, mehr Eigenkapital zu bilden und konservativer bei der Kreditvergabe zu sein. Finanziert wird vor allem, was Banker kennt. Eigenheimfinanzierung, Autokauf, Konsumkredite. Weingeschäft? Kommt sehr darauf an, ob die Bank sich damit auskennen will. Und dann verlangen sie hohe Sicherheiten, zB die Betriebsstätte, das Lager etc. Möglicherweise sind diese Gegenstände aber bereits teilweise belastet. Nachrangige Sicherheiten akzeptieren Banken aber nicht.m_arcon hat geschrieben:NoTrollingerPlease hat geschrieben:
- Ein Winzer, der hoch dekoriert ist, Premiumpreise verlangt und eine vermutlich ziemlich positive Wirtschaftsprognose vorrlegt, kann wegen 100K EUR nicht zur lokalen Raiffeisenbank gehen? Aktueller Zinssatz dürfte bei max. 5% liegen. Kann er nicht oder will er nicht, d.h. sieht er im Crowdfunding einen günstigeren Weg? Wenn ja: warum?
--> Interessanter Einwurf, würde mich auch interessieren.
Finde ich auch.pivu hat geschrieben:man kann auch alles negativ sehen. wir alle sollten erwachsen genug sein, um zu entscheiden, wie und wo wir investieren möchten. uwe hat sich in den "guten jahren" eben nicht ausgeruht, sondern hat weiter expandiert und investiert, u.a. in eine winery auf der ungarischen seite oder auch in purbach oder lutzmannsburg. und was die weinauswahl angeht, geh' ich nicht davon aus, dass nur die basisweine dabei sein werden, sicher nicht. aber darauf kommt's den unterstützern am wenigsten drauf an. lassen wir uns überraschen.
ciao
peter