gestern Abend klingelt das Telefon. Nanu? Die angezeigte Nummer ist mir völlig unbekannt, die Vorwahl aus Ulm...
"Ja, guten Abend, hier ist XXXX vom Weingut Reichsgraf von Ingelheim. Sie haben bei einer Umfrage über Weingläser teilgenommen und jetzt möchten wir uns bei Ihnen bedanken."
"Wann soll das gewesen sein? Ich kann mich an eine derartige Umfrage nicht erinnern."
"Im letzten Jahr."
"Aha."
"Ja, und Sie teilten uns mit, dass Sie halbtrockene Rotweine bevorzugen."
"Ich? Ich trinke absolut keine halbtrockenen Rotweine."
"Aber trockene!?"
"Ja, trockene Rotweine schon."
"Und Weißweine."
"Und Weißweine."
"Und da möchten wir Ihnen ein Kennenlernpaket zukommen lassen. Da sind neun Flaschen darin. Normalerweise kostet das Paket 149 € plus Zustellung, aber Ihnen senden wir es für nur 89 € zu. Das Paket übergeben wir unserem Hausspediteur, der Ihnen das bringt. In diesem Paket legen wir die Rechnung bei, die Sie dann bei Ihrer Bank bezahlen. Außerdem legen wir noch 2 Schott-Zwiesel Weingläser bei.
Bei den Weinen handelt es sich um eine Literflasche ausgezeichneten Rotweins aus Frankreich, 2 trockene Rieslinge, einer Flasche blumigem Rotwein aus dem Cote Langedock..." (weiteres ist mir entfallen)
Dass ich so ein Angebot nur ausschlagen konnte

Die Gute am Telefon hat vor der Aufzählung der Weine erst einmal ihren Ordner holen müssen, damit sie auch schön die äußerst nichtssagenden Weinanpreisungen vorlesen konnte. In einer Schulung hat sie gehört, dass man dies mit etwas Euphorie machen sollte - jeder "Schlecht-Schauspieler" einer Dokusoap hätte das genauso gemacht.
Habt Ihr schon einmal Erahrung mit einem Weinkauf am Telefon gemacht bzw. was haltet Ihr Allgemein von dieser Praktik?