Hallo!
Bekommen Winzer Subventionen?, bzw. wird Wein subventioniert?
Gruß
Alas
Subvention?
- Alas
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Subvention?
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
- weingeist
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Re: Subvention?
Hallo Alas,
gerade gesehen.....
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... enige-2011
Dort ist im Beitrag auch ein Link auf die Datenbank. Habe nur kurz 2011, Burgenland und einen Winzernamen eingegeben - dieser wurde auch gefunden.
gerade gesehen.....
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... enige-2011
Dort ist im Beitrag auch ein Link auf die Datenbank. Habe nur kurz 2011, Burgenland und einen Winzernamen eingegeben - dieser wurde auch gefunden.
Liebe Grüße
weingeist
weingeist
- Alas
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Re: Subvention?
Hallo Geist des Weines!
Das ist speziell auf Österreich bezogen .
Mich interessierte es aber EG-weit und ausschließlich auf Wein bezogen.
Gruß
Alas
Das ist speziell auf Österreich bezogen .
Mich interessierte es aber EG-weit und ausschließlich auf Wein bezogen.
Gruß
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Re: Subvention?
Ohne mich mit Details auszukennen: Es gibt in jedem Fall schon seit Jahrzehnten in der EU Subventionen für Winzer. Ich war selbst als Jurist vor mehr als fünfzehn Jahren mal mit einem Fall befasst, bei dem es um entgangene Subventionen für einen Winzer wegen Fristversäumnissen einer deutschen Behörde ging und daraus resultierenden Ersatzansprüchen gegen diese Behörde.
Schöne Grüße
Schöne Grüße

Armin
Re: Subvention?
Wie der restliche Agrarsektor wird auch der Weinsektor durch Subventionen massiv gestützt. Den Löwenanteil verschlangen dabei bisher die Maßnahmen zur Reduzierung der Weinproduktion mittels Rodung von Rebflächen und durch Destillation von Wein.
Die Destillation von überschüssigem Wein soll es ab 2013 nicht mehr geben. Dafür wurden auf nationaler Ebene Programme u.a. zur Absatzförderung in Drittländern eingeführt bzw. vom Mittelvolumen aufgestockt. Des Weiteren werden Weinerzeuger und -vermarkter weiterhin durch agrastrukturelle Maßnahmen (z.B. Flurbereinigung), regionale Wirtschaftsförderung usw. unterstützt.
Einen groben Abriss der aktuellen Fördersituation erhält man (mit weiterführenden Links) hier:
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standard ... dnung.html
Grüße
Hartmut
Die Destillation von überschüssigem Wein soll es ab 2013 nicht mehr geben. Dafür wurden auf nationaler Ebene Programme u.a. zur Absatzförderung in Drittländern eingeführt bzw. vom Mittelvolumen aufgestockt. Des Weiteren werden Weinerzeuger und -vermarkter weiterhin durch agrastrukturelle Maßnahmen (z.B. Flurbereinigung), regionale Wirtschaftsförderung usw. unterstützt.
Einen groben Abriss der aktuellen Fördersituation erhält man (mit weiterführenden Links) hier:
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standard ... dnung.html
Grüße
Hartmut
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Re: Subvention?
Hallo Alas,
ich versuche es auch mal, auch wenn es ziemlich unübersichtlich ist. Die verschiedenen Förderprogramme beruhen nämlich zwar auf gemeinsamen EU-Richtlinien, aber der nationale Spielraum bei der Umsetzung ist relativ groß. Meine Angaben bleiben deshalb entweder relativ allgemein oder ebenfalls sehr österreichspezifisch:
Über die "allgemeine" Landwirtschaftsförderung gibt es auch Subventionen für den Weinbau: Verschiedene Umweltprogramme (integrierte Produktion, Bio-Anbau, Herbizidverzicht, Erosionsschutzprogramme für steilere Lagen,...) können mit bestimmten Summen pro Hektar gefördert werden, teilweise gibt es auch (vergleichsweise geringe) fixe Betriebprämien wenn der Weinbau wie die "normale" Landwirtschaft gehandhabt wird.
Aus diesem Topf stammen auch die Gelder für die "ländliche Entwicklung", die relativ konkret definierte Investitionen (Gebäude, Verarbeitungseinrichtungen,...) einerseits direkt fördert und/oder andererseits einen Teil der Zinsen für Kredite übernimmt.
Aus dem Topf der Weinmarktordnung gibt es ebenfalls gewisse Investitionsförderungen (die zumindest bei uns in Österreich andere Teilaspekte der Produktion fördern, als oben beschrieben) und Gelder zur Marketingunterstützung (z.B. wenn man verstärkt in Ländern außerhalb der EU wirbt, wenn man Vermarktungsgemeinschaften gründet, etc.).
Auch die Neuanlage von Weingärten, die Errichtung oder Restaurierung von Terrassenmauern, etc. kann gefördert werden, wenn sich damit eine Steigerung der Qualität argumentieren läßt (was nicht all zu schwer ist).
Die Prämie für die Rodung von Weingärten um den Massenweinsektor zu entlasten sollte nach der letzten großen Aktion vor ein paar Jahren hingegen mittlerweile ebenso Geschichte sein, wie das lange Jahre praktizierte Aufkaufen von Wein durch die EU um diesen entweder in Sperrlager zu legen bis wieder mal eine kleinere Ernte kommt, oder um ihn zu Industriealkohol zu destillieren.
Über die Mechanismen, die hinter dem Entstehen der verschiedenen Förderungen stecken und die Förderungen selbst habe ich hier auch schon einmal etwas geschrieben:
http://www.bernhard-fiedler.at/weblog/?p=283
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Grüße
Bernhard
ich versuche es auch mal, auch wenn es ziemlich unübersichtlich ist. Die verschiedenen Förderprogramme beruhen nämlich zwar auf gemeinsamen EU-Richtlinien, aber der nationale Spielraum bei der Umsetzung ist relativ groß. Meine Angaben bleiben deshalb entweder relativ allgemein oder ebenfalls sehr österreichspezifisch:
Über die "allgemeine" Landwirtschaftsförderung gibt es auch Subventionen für den Weinbau: Verschiedene Umweltprogramme (integrierte Produktion, Bio-Anbau, Herbizidverzicht, Erosionsschutzprogramme für steilere Lagen,...) können mit bestimmten Summen pro Hektar gefördert werden, teilweise gibt es auch (vergleichsweise geringe) fixe Betriebprämien wenn der Weinbau wie die "normale" Landwirtschaft gehandhabt wird.
Aus diesem Topf stammen auch die Gelder für die "ländliche Entwicklung", die relativ konkret definierte Investitionen (Gebäude, Verarbeitungseinrichtungen,...) einerseits direkt fördert und/oder andererseits einen Teil der Zinsen für Kredite übernimmt.
Aus dem Topf der Weinmarktordnung gibt es ebenfalls gewisse Investitionsförderungen (die zumindest bei uns in Österreich andere Teilaspekte der Produktion fördern, als oben beschrieben) und Gelder zur Marketingunterstützung (z.B. wenn man verstärkt in Ländern außerhalb der EU wirbt, wenn man Vermarktungsgemeinschaften gründet, etc.).
Auch die Neuanlage von Weingärten, die Errichtung oder Restaurierung von Terrassenmauern, etc. kann gefördert werden, wenn sich damit eine Steigerung der Qualität argumentieren läßt (was nicht all zu schwer ist).
Die Prämie für die Rodung von Weingärten um den Massenweinsektor zu entlasten sollte nach der letzten großen Aktion vor ein paar Jahren hingegen mittlerweile ebenso Geschichte sein, wie das lange Jahre praktizierte Aufkaufen von Wein durch die EU um diesen entweder in Sperrlager zu legen bis wieder mal eine kleinere Ernte kommt, oder um ihn zu Industriealkohol zu destillieren.
Über die Mechanismen, die hinter dem Entstehen der verschiedenen Förderungen stecken und die Förderungen selbst habe ich hier auch schon einmal etwas geschrieben:
http://www.bernhard-fiedler.at/weblog/?p=283
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Grüße
Bernhard
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Re: Subvention?
Hallo Bernhard,
den Äußerungen in deinem Blog kann ich mich voll anschließen. Einzige Ausnahme: trinke schon ganz gerne nen Müller-Thurgau:)
Eins ist mir nur nicht klar: wie kommt man dann dazu den Anbaustopp aufheben zu wollen? unter der gegebenen Fördersituation. Das wird doch nur zu wilden anpflanzorgien auf jedem Bahndamm führen , nur um Subventionen abgreifen zu können. Mir ist klar, dass der anbaustopp nicht das Gelbe vom Ei ist, aber mit der heutigen Fördersituation...
PS: ein "normales" Weingut hat eh nichts von der Fördersituation, da der bürokratische Aufwand zusätzliches Personal erfordert und am Schluss eher ein Nullsummenspiel ist. Aber die Politik kann sich natürlich rühmen etwas anzubieten;)
den Äußerungen in deinem Blog kann ich mich voll anschließen. Einzige Ausnahme: trinke schon ganz gerne nen Müller-Thurgau:)
Eins ist mir nur nicht klar: wie kommt man dann dazu den Anbaustopp aufheben zu wollen? unter der gegebenen Fördersituation. Das wird doch nur zu wilden anpflanzorgien auf jedem Bahndamm führen , nur um Subventionen abgreifen zu können. Mir ist klar, dass der anbaustopp nicht das Gelbe vom Ei ist, aber mit der heutigen Fördersituation...
PS: ein "normales" Weingut hat eh nichts von der Fördersituation, da der bürokratische Aufwand zusätzliches Personal erfordert und am Schluss eher ein Nullsummenspiel ist. Aber die Politik kann sich natürlich rühmen etwas anzubieten;)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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Re: Subvention?
Hallo Michael:
off topic:
Es würde auch trotz Förderungen keine "Auspflanzorgien" nach einer Aufhebung des Anbaustopps geben. Erstens sind die Mittel dafür begrenzt (und wurden z.B. in Österreich auch bei aufrechtem - theoretischem - Anbaustopp schon lang vor dem Ende der Förderperiode ausgeschöpft). Und zweitens zahlt ja der Winzer trotz Förderung den weitaus größeren Teil der Neuanlage. Ein wenig mehr betriebswirtschaftliches Denken als in den 70ern sollte in unserer Branche heute doch herrschen, und falls nicht, dann werden es manche recht schnell in der Praxis lernen, wenn ihr verfallender Massentraubenpreis nicht wie früher durch Subventionen gestützt wird (was für mich immer eine Bedingung für die Aufhebung des Stopps war und ist).
on topic:
Dein P.S. würde ich zumindest aus österreichischer Sicht nicht unterschreiben wollen. Der Antrag für eine Subvention zur qualitätsorientierten Auspflanzung braucht eine halbe Stunde am Schreibtisch, einen oder zwei kurze Behördenwege und eine Fertigstellungsmeldung per Fax. Das sollte auch ohne zusätzliches Personal zu schaffen sein.
Die (wahrscheinlich auslaufenden) Förderungen für integrierte Produktion erfordern gewisse Aufzeichnungspflichten und z.B. auch eine technische Überprüfung des Pflanzenschutzgerätes alle drei Jahre sowie einen oder zwei Fortbildungskurse. Machbar ist das aber auch für "normale" Weingüter.
Und die diversen Investitionsbeihilfen haben schon sehr, sehr vielen "normalen" Weingütern bei uns mit ähnlich geringem Aufwand wie für die Weingartenauspflanzung geholfen.
off topic:
Es würde auch trotz Förderungen keine "Auspflanzorgien" nach einer Aufhebung des Anbaustopps geben. Erstens sind die Mittel dafür begrenzt (und wurden z.B. in Österreich auch bei aufrechtem - theoretischem - Anbaustopp schon lang vor dem Ende der Förderperiode ausgeschöpft). Und zweitens zahlt ja der Winzer trotz Förderung den weitaus größeren Teil der Neuanlage. Ein wenig mehr betriebswirtschaftliches Denken als in den 70ern sollte in unserer Branche heute doch herrschen, und falls nicht, dann werden es manche recht schnell in der Praxis lernen, wenn ihr verfallender Massentraubenpreis nicht wie früher durch Subventionen gestützt wird (was für mich immer eine Bedingung für die Aufhebung des Stopps war und ist).
on topic:
Dein P.S. würde ich zumindest aus österreichischer Sicht nicht unterschreiben wollen. Der Antrag für eine Subvention zur qualitätsorientierten Auspflanzung braucht eine halbe Stunde am Schreibtisch, einen oder zwei kurze Behördenwege und eine Fertigstellungsmeldung per Fax. Das sollte auch ohne zusätzliches Personal zu schaffen sein.
Die (wahrscheinlich auslaufenden) Förderungen für integrierte Produktion erfordern gewisse Aufzeichnungspflichten und z.B. auch eine technische Überprüfung des Pflanzenschutzgerätes alle drei Jahre sowie einen oder zwei Fortbildungskurse. Machbar ist das aber auch für "normale" Weingüter.
Und die diversen Investitionsbeihilfen haben schon sehr, sehr vielen "normalen" Weingütern bei uns mit ähnlich geringem Aufwand wie für die Weingartenauspflanzung geholfen.
Hier gibts mehr von mir zu lesen: www.bernhard-fiedler.at
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Re: Subvention?
Hallo Bernhard,
Unter der Voraussetzung des subventionsstops würde ich mich dem anbaustop anschließen. Aber da können wir denke ich lange warten...wird auch in Zukunft ein probates politisches Instrument bleiben...
Was die Dokumentation und Beantragung hier in D angeht: sehr viel Aufwand. Einziger Lichtblick: Förderung von Aktivitäten in Auslandsmärkte. Unkompliziert und effektiv.
Unter der Voraussetzung des subventionsstops würde ich mich dem anbaustop anschließen. Aber da können wir denke ich lange warten...wird auch in Zukunft ein probates politisches Instrument bleiben...
Was die Dokumentation und Beantragung hier in D angeht: sehr viel Aufwand. Einziger Lichtblick: Förderung von Aktivitäten in Auslandsmärkte. Unkompliziert und effektiv.
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...