das weinforum .de

Einen wunderschönen guten Abend,

ich nehme Weinbewertungen immer gerne als Anhaltspunkt für meine Kaufentscheidungen. Manchmal muss ich da aber böse Überraschungen erleben. Geht es Euch da ähnlich? Ich wünsche mir eine rege Diskussion über Weine, die Ihr aufgrund vollmundiger Beschreibungen und hoher Bewertungen gekauft habt und dann masslos enttäuscht wart. Vor 2 Tagen habe ich folgenden Wein aufgemacht:

Les Combelles Cotes du Rhone 2006 (Norma 2,99)

Im Guide Hachette 3 Sterne erhalten und so beworben. 3 Sterne heisst dort "ausserordentlicher Wein". Meine Meinung: Für 2,99 kann man wirklich nicht viel erwarten und für den Preis mag der Wein auch ok sein, aber wie er zu den 3 Sternen in diesem Weinführer kommt, ist mir ein Rätsel.

Meine Bewertung: 13.0/20 Punkten

Ähnlich Mundus Vini. Vor einiger Zeit mal einen Wein vom EDEKA für 2,29 EUR gekauft, der bei Mundus Vini die Goldmedaille erhalten hat (ich glaube, er hiess Valtier Reserva 2000 oder so ähnlich). Für mich nicht geniessbar. Soll aber nicht heissen, dass ich nur Weine in diesem Preissegment kaufe. Waren nur Beispiele. Ebenso die Nennung von G. H. und M. Vini. Bin bei Wine Spectator (Villa Pillo Borgoforte), Parker (Di Majo Norante Contado Aglianico) etc. auch schon enttäuscht worden.

Nach Guide Hachette bin ich eigentlich noch nie enttäuscht worden. Man muss allerdings immer beachten, dass es sich in der Regel um klassebezogene Wertungen handelt, also ein 3-Sterner in der unter 5€-Klasse ist nicht mit einem aus dem dreistelligen Bereich zu vergleichen - ist also um mit Einstein zu sprechen alles relativ.

Mundus Vini fällt in der Regel nicht in mein Beuteschema, da hab ich das Gefühl, es geht sehr olympisch zu - dabei sein ist alles. Hat was von goldener Kammerpreismünze.

Parker, Gabriel, Pigott, Robison, Johnson, Broadbent etc. etc. muss man einfach zu lesen wissen, wenn man weiß was meinen wenn sie beschreiben, dann sind ihre Kommentare/Kritiken durch die Bank hilfreich; selbst wenn man (ich zumindest) manchmal dann nicht versteht, wie die Punkte oder Sterne zur Beschreibung passen sollen.

Genauso ist in Beschreibungen in Foren, wenn man weiß wer welche Vorlieben hat, wer sich wo auskennt, sich in welchem (Preis)Segment rumtreibt, kann man auch einschätzen, ob einem selber der Wein auch gefallen würde und wie man generell eine Einschätzung für sich selber bewerten muss.

Gruß
susa

susa hat geschrieben: Genauso ist in Beschreibungen in Foren, wenn man weiß wer welche Vorlieben hat, wer sich wo auskennt, sich in welchem (Preis)Segment rumtreibt, kann man auch einschätzen, ob einem selber der Wein auch gefallen würde und wie man generell eine Einschätzung für sich selber bewerten muss.
susa

100% Zustimmung
Mit den Jahren hat man den Dreh raus, wie man welche VKN einschätzen kann

Genau, wenn der Gerhard was zu Spaniern schreibt, dann weiß "schmeckt mir auch" , bei Bordeaux haben wir etwas unterschiedliche Auffassungen.

Gruß
susa

susa hat geschrieben:bei Bordeaux haben wir etwas unterschiedliche Auffassungen.
susa

Leider
Hab gard die Reste von meinen 2000er Chateau d´Aiguilhe gekübelt, nachdem ich ihm fast tagesweis seit 2 Wochen verkostet habe.
ok... die letzten Tage hab ich nichts getrunken
Komm irgendwie nicht zurecht mit dem Landstrich ...
Ich seh schon, ich muss mir mal eine reife Flasche Cos oder Figeac kaufen, sonst wird das nix

Hallo zusammen,

auch wenn ich nicht jede Wertung gleich sehe, so helfen mit Parker und Co. schon recht gut. Wie weiter oben schon erwähnt worden ist, muss man etwas Hintergrundwissen zum einen oder anderen haben. Die besten Tips habe ich im Laufe der Zeit von Forumsteilnehmern erhalten . Gelegentlich frage ich auch mal direkt per PM nach.

Die schlechtesten Erfahrungen habe ich mit der einen und anderen Händlerbeschreibung gemacht ohne dass ich alle Händlerbeschreibungen über den gleichen Kamm schären will und darf. Aber auch die auffälligen sind zumeist bekannt.

Dann ist es vielleicht auch eine Sache des Timings. So mancher Wein ist in seiner Primärfruchtphase sehr gut und verändert sich zum Negativen. Von mausebär (Vorname ist mir nicht bekannt ) wurde der Contado Aglianico genannt. Der war mir zu röstig (1999er, 2000er und dann habe ich aufgehört) aber er gefiel mir jung am besten. Da hatten die Röstaromen noch starke Begleitung durch "Frucht". Später empfand ich ihn weniger "prickelnd" und ich habe seine lagerfähigkeit wohl überschätzt.

Hallo zusammen...

...der Guide Hachette und auch der Gault Millau Frankreich gehört jedes Jahr für mich zur festen Lektüre. Ich meine, wenn Du Dich für Frankreich interessierst und dich umfassend informieren willst, kommst Du an den beiden nicht Weinführen nicht vorbei. Der Nachteil ist halt, dass beide nur in französsich erscheinen.

Entäuscht haben mich beide noch nicht. Ich nutze beide seit ca. 8 Jahren regelmäßig und bins auch seit 8 Jahren regelmäßig mit diesen beiden Führern unter dem Arm in Frankreich unterwegs.....

grüße jens

susa hat geschrieben:Nach Guide Hachette bin ich eigentlich noch nie enttäuscht worden. Man muss allerdings immer beachten, dass es sich in der Regel um klassebezogene Wertungen handelt, also ein 3-Sterner in der unter 5€-Klasse ist nicht mit einem aus dem dreistelligen Bereich zu vergleichen - ist also um mit Einstein zu sprechen alles relativ.

Okay, das könnte es erklären. Dann ist Guide Hachette was das betrifft ähnlich wie Mundus Vini und im Gegensatz zu Parker &Co, bei denen die Bewertungen nicht klassenbezogen sind. Interessant finde ich auch die Benotungen bei wein-plus und der weinwelt. Hier habe ich schon öfters gute Hinweise bekommen.

Oberpfälzer hat geschrieben: dann ist es vielleicht auch eine Sache des Timings. So mancher Wein ist in seiner Primärfruchtphase sehr gut und verändert sich zum Negativen. Von mausebär (Vorname ist mir nicht bekannt ) wurde der Contado Aglianico genannt. Der war mir zu röstig (1999er, 2000er und dann habe ich aufgehört) aber er gefiel mir jung am besten. Da hatten die Röstaromen noch starke Begleitung durch "Frucht". Später empfand ich ihn weniger "prickelnd" und ich habe seine lagerfähigkeit wohl überschätzt.

Ganz genau, es fehlt nachher die Frucht. Mein Geschmacksempfinden war eher leicht muffig, staubig. Ein Beispiel für einen Wein, der Röstaromen und Frucht besser miteinander verbindet, ist für mich der Kaiken Malbec, auch wenn man die beiden Weine eig. nur schlecht miteinander vergleichen kann.

Einspruch Euer Ehren, bei Parker und Gabriel sind die Bewertungen auch klasse- bzw. auch jahrgangsbezogen, anders könnte man sich doch beispielsweise die Anfang dieses Jahrzehnts fast inflatorischen Bewertungen des Vitiano (lebt der eigentlich noch ?) gar nicht erklären.

Gruß
susa

Hallo Susa,

bist du dir da sicher? Onkel Bob sagt in einem Statement auf seiner Seite ganz Klar das Klasse und Preis für Ihn kein Kriterium ist. click

Bei Gabriel wäre es mir auch neu wenn solche Faktoren bei der Bewertung eine Rolle spielen, aber man lernt ja nie aus.