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				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Mi 22. Aug 2018, 18:23
				von Weinschlumpf
				amateur des vins hat geschrieben:UlliB hat geschrieben:Weinrechtlich liegt die Obergrenze für "trocken" bei 9,0 Gramm RZ / Liter (und auch das nur dann, wenn die Säure  hoch genug ist, was bei Riesling aber fast immer der Fall sein dürfte).
Danke, Ulli!
Ist das bundesweit einheitlich? Ich meine mal aufgeschnappt zu haben, daß es Länder mit 9 g/l und solche mit 10 g/l als Grenze gibt.
Sorry, bin gerade faul 
und neugierig...
 
Hallo zusammen,
hier gilt nicht nur deutschlandweit eine einheitliche Obergrenze von 9g/l (§ 7 der Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft über die Bezeichnung von Weinen (Weinbezeichnungsverordung - WeinBVO), sondern das ganze ist sogar in einer EU-Verordnung (Art. 64 in Zusammenhang mit Anhang XIV Teil B der Verordnung (EG) Nr. 607/2009 ) geregelt. 
Hier als Auszug der Maßgebliche Auszug aus Teil B:
"Verzeichnis der Begriffe, die für andere als die in Teil A genannten Erzeugnisse verwendet werden dürfen:
сухо, seco, suché, tør, trocken, kuiv, ξηρός, dry, sec, secco, 
asciuttto, sausais, sausas, száraz, droog, wytrawne, seco, sec, 
suho, kuiva
Wenn sein Zuckergehalt folgende Werte nicht überschreitet:
— 4 g je Liter oder 
— 9 g je Liter, sofern der in g je Liter Weinsäure ausgedrückte Gesamtsäuregehalt höchstens um 2 g je Liter niedriger ist als der Restzuckergehalt."
Viele Grüße
Niko
 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Mi 22. Aug 2018, 19:19
				von amateur des vins
				Danke, Niko - alle Unklarheiten beseitigt!  
 edit:
edit:
Rein (aussagen)logisch wird zwar in dem Auszug nix über höheren RZ gesagt, aber vermutlich ist gemeint, saß der Begriff "trocken" dann 
nicht verwendet werden darf.
 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Mi 22. Aug 2018, 19:32
				von sorgenbrecher
				der begriff „trocken“ steht ja auch nicht auf dem etikett...alles gut, wir dürfen hajo becker schon zutrauen, dass er die regeln beherrscht... 

 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Mi 22. Aug 2018, 19:41
				von amateur des vins
				sorgenbrecher hat geschrieben:der begriff „trocken“ steht ja auch nicht auf dem etikett
Bradetti hat geschrieben:Ja, trocken (auf dem Etikett).
Weißt Du, um welches Etikett genau es geht?
 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Do 23. Aug 2018, 07:24
				von Bradetti
				Nochmal:
Bradetti hat geschrieben:Bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob tatsächlich "trocken" auf dem Etikett steht. Kann aber auch grad nicht nachsehen, da ich unterwegs bin.
Melde mich dazu nochmal!
 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Do 23. Aug 2018, 07:37
				von amateur des vins
				Bradetti, mein letzter Post bezog sich nicht auf Dich, sondern auf Markos Postulat. 

 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Do 23. Aug 2018, 19:28
				von Bradetti
				So, konnte jetzt nachschauen.
Es steht nur "2009er Riesling Auslese" mit dem gewohnten roten Aufdruck "Alte Reben".
Bin leider zu doof hier ein Foto hochzuladen....
			 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 21:57
				von EThC
				...hier noch was ausgelesen trockenes:

 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: So 25. Nov 2018, 19:52
				von Bradetti
				Gestern und heute noch etwas davon im Glas:
2010 Wallufer Walkenberg Riesling Spätlese Alte Reben trocken
Was für ein Druck-Riesling! Aber langsam:
Steht goldgelb im Glas und wirkt ziemlich fett. Nach reichlich Luft zeigt sich in der Nase ein sehr breites Aromenspektrum, angefangen mit tropischem Fruchtkorb und von reifer Zitrus, Pampelmuse, Quitte, leichtem Karamell-Ton und auch Brioche, Kräuterkorb und Blumenwiese, aber auch Tee-Noten sowie leicht aber nicht störend: Petrol. 
Die Nase wäre für mich blind eine gealterte fruchtsüße Spätlese gewesen.
Im Mund finden sich alle Aromen so ziemlich wieder, außer Brioche und Tee, dafür kommt Mineralik ins Spiel. Recht sanft einlaufend, aber dann sofort den Mund komplett auskleidend. Die Säure ist ziemlich präsent und was mich hier etwas stört: Eine leicht brennige Alkohol-Note (der Wein hat 13,5%vol), die den Wein vom Tänzeln abhält.
Diese Spätlese ist mir too much, braucht evtl. noch 10 Jahre um seine Muskeln etwas besser zu ordnen, aber die 1998er war schlanker und auch die 15er wird nach 8 Jahren wohl auch anders sein.
Da war selbst die 09er Auslese trocken nicht so wuchtig.
Evtl. liegts am Jahrgang? War mein erster 10er Wein von Becker. Die 10er Auslese trocken hab ich auch noch im Keller. Wenn die noch wuchtiger ist als diese Spätlese - ich hab Angst  
 
     
Nase top: 95 bis 96 Punkte
Gaumeneindruck: 91+
 
			
					
				Re: J.B. Becker
				Verfasst: Di 27. Nov 2018, 13:41
				von Bradetti
				Bradetti hat geschrieben:Die 10er Auslese trocken hab ich auch noch im Keller. Wenn die noch wuchtiger ist als diese Spätlese - ich hab Angst  
 
     
 
So, das wollte ich nun wissen.
Gestern im Glas:
2010 Wallufer Walkenberg Riesling Auslese trocken
Im Glas steht die Auslese in etwas hellerem Goldgelb als die SL AR von vorgestern.
In der Nase ist sie eigentlich grundhaft ein Spiegelbild der SL AR, wirkt aber etwas filigraner und auch stimmiger.
Dieser Eindruck setzt sich auch im Geschmack fort. Die Aromenpalette gleicht so ziemlich der von der SL AR, aber auch hier nicht so krachend, und auch balancierter.
Die Auslese trinkt sich trocken, zeigt aber zwischendurch auch fruchtsüße Fruchtanteile (Die Auslese hat 9,5g RZ).
UND: Obwohl die Auslese 14%vol hat, also 0,5%vol MEHR als die SL AR, wirkt das hier nicht störend, weil der Alkohol schlichtweg nicht spürbar ist.
Alles schön cremig, balanciert, saftig und mit langem Abgang. Gewinnt mit mehr Reife vielleicht nochmals an Facetten.
Kommt fast an die 09er Auslese ran, die ich vor einigen Wochen im Glas hatte.
Der 2010er Jahrgang gefällt mir hier! 95+ Punkte