Re: Gerhard Aldinger
Verfasst: Sa 29. Mär 2025, 15:56
Seit einer Woche im Glas:
Untertürkheimer Gips Chardonnay 1G 2022
Ganz am Anfang beim Öffnen gab es ein paar Reduktionsnoten. Ich hatte den Wein mit Korken verschlossen dann ca. 3 Stunden im Kühlschrank. Dann beim erneuten Einschenken gibt es kaum noch diese Noten, vielleicht mit ganz viel Wollen und mit der Nase tief im Glas bemerkt man ein paar Zündplätzchen am Verpuffen; sonst hat der Wein einen eher süßlichen, etwas diffusen Duft nach Zuckerwatte, ein bisschen Zitrone und Zesten und nassem Lappen.
Der Gaumen ist eher enttäuschend und eindimensional, auch hier sehr süßlich anmutender Antrunk; der Wein wirkt weich und ohne Spannung mit wenig Substanz, die Säure ist nur verhalten; am Ende gibt es eine unangenehme pfeffrige Schärfe.
Lange nicht so gut gelungen wie der 19er. Trinkfluss will nicht so richtig aufkommen.
Besser war dann der gestern geöffnete
Untertürkheimer Gips Chardonnay 1G 2021.
Nur ein kleiner Hauch von Reduktion in der schönen, recht zurückhaltenden Nase, dafür aber sehr feines grünes Holz, dann Honig (-melone) und ganz dezentes Karamell, nach einiger Zeit weißer Pfeffer.
Am Gaumen ist der Wein elegant mit einem feinen Schmelz, der dem 22er fehlte. Dennoch fehlt auch diesem Jahrgang, wie schon dem 22er, im Gegensatz zum 19er etwas Substanz. Frucht ist kaum vorhanden. Der Wein lebt von seiner Spannung zwischen dem schönen, perfekt integrierten und sehr frischen Holz und einem Hauch von grüner Walnuss einerseits und andererseits der durchaus belebenden Säure, die hervorragend zur Weinstruktur passt, und der sehr feinen Phenolik, die auch diesem Wein einen leicht pfeffrigen Abgang verleiht, der aber nicht so dominant ist, wie beim 22er und hier deutlich besser passt.
Schöner Trinkfluss. Ich empfehle den Wein bei etwa 10-12 Grad zu trinken.
Beide erreichen m.E. nicht die Komplexität und Qualität des sehr gut gelungenen Gips Chardonnay 1G 2019.
VG Nora
Untertürkheimer Gips Chardonnay 1G 2022
Ganz am Anfang beim Öffnen gab es ein paar Reduktionsnoten. Ich hatte den Wein mit Korken verschlossen dann ca. 3 Stunden im Kühlschrank. Dann beim erneuten Einschenken gibt es kaum noch diese Noten, vielleicht mit ganz viel Wollen und mit der Nase tief im Glas bemerkt man ein paar Zündplätzchen am Verpuffen; sonst hat der Wein einen eher süßlichen, etwas diffusen Duft nach Zuckerwatte, ein bisschen Zitrone und Zesten und nassem Lappen.
Der Gaumen ist eher enttäuschend und eindimensional, auch hier sehr süßlich anmutender Antrunk; der Wein wirkt weich und ohne Spannung mit wenig Substanz, die Säure ist nur verhalten; am Ende gibt es eine unangenehme pfeffrige Schärfe.
Lange nicht so gut gelungen wie der 19er. Trinkfluss will nicht so richtig aufkommen.
Besser war dann der gestern geöffnete
Untertürkheimer Gips Chardonnay 1G 2021.
Nur ein kleiner Hauch von Reduktion in der schönen, recht zurückhaltenden Nase, dafür aber sehr feines grünes Holz, dann Honig (-melone) und ganz dezentes Karamell, nach einiger Zeit weißer Pfeffer.
Am Gaumen ist der Wein elegant mit einem feinen Schmelz, der dem 22er fehlte. Dennoch fehlt auch diesem Jahrgang, wie schon dem 22er, im Gegensatz zum 19er etwas Substanz. Frucht ist kaum vorhanden. Der Wein lebt von seiner Spannung zwischen dem schönen, perfekt integrierten und sehr frischen Holz und einem Hauch von grüner Walnuss einerseits und andererseits der durchaus belebenden Säure, die hervorragend zur Weinstruktur passt, und der sehr feinen Phenolik, die auch diesem Wein einen leicht pfeffrigen Abgang verleiht, der aber nicht so dominant ist, wie beim 22er und hier deutlich besser passt.
Schöner Trinkfluss. Ich empfehle den Wein bei etwa 10-12 Grad zu trinken.
Beide erreichen m.E. nicht die Komplexität und Qualität des sehr gut gelungenen Gips Chardonnay 1G 2019.
VG Nora