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Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 09:30
von UlliB
Bradetti hat geschrieben:Schließlich gehts auch immer gleich um die große Frage was der beste trockene Weißwein der Welt ist. Und da kommt eben weitestgehend nur ein deutsches GG oder Weißwein aus dem Burgund in Frage. .
Auch wenns OT ist - ich würde Österreich nicht ausblenden. Und für einen Riesling-Fan kommt als Alternative zu den GGs überhaupt nur (Nieder-)Österreich in Frage. Und da ist das Preisniveau jedenfalls nicht höher als bei den deutschen Weinen.
Gruß
Ulli
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 09:39
von Ollie
UlliB hat geschrieben:Und [in (Nieder-)Österreich] ist das Preisniveau jedenfalls nicht höher als bei den deutschen Weinen.
... obwohl die Menge deutlich geringer ist. Das heisst, man
trinkt kauft Riesling-GGs, weil es schick ist?
Cheers,
Ollie
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 10:00
von octopussy
Ich würde auch nicht sagen, dass deutsche Riesling GGs die ganz großen Schnäppchen sind. Neben niederösterreichischen Rieslingen kann man sie noch mit den guten Elsässern vergleichen. Das Preisniveau sieht überall relativ ähnlich aus. Es gibt ein paar sehr hochpreisige Weine / Erzeuger (> 50 Euro, in ganz wenigen Ausnahme >70 bzw. sogar >100 Euro die Flasche) und das Gros pendelt sich irgendwo zwischen 25 und 40 Euro ein mit dem früheren "Standardpreis" 35 Euro, der sich mittlerweile eher bei knapp über bzw. knapp unter 40 Euro eingependelt hat.
Wo viele Erzeuger preislich hinwollen, zeigt sich bei Bürklin-Wolf. Kirchenstück und Jesuitengarten mittlerweile >100 Euro, Pechstein bei 70 Euro und die anderen bei 50 Euro bzw. etwas drunter (Gaisböhl). Viele Erzeuger ziehen nach, es gibt mittlerweile eine Menge Weine, die die 50 Euro teils deutlich überschreiten:
- Clemens Busch Marienburg Raffles
- die Dr. Loosen Reserve Weine (Prälat sogar 100 Euro)
- Koehler Ruprecht Auslese trocken RR
- von Buhl Kirchenstück
- von Winning Kirchenstück
- Bassermann-Jordan Kirchenstück
- Kühling-Gillot Rothenberg Wurzelecht
Viele Weine wie die EGs von Kesseler, der IDIG von Christmann, der Kastanienbusch von Rebholz, der Marcobrunn von Oettinger kratzen in diesem Jahrgang an den 50 Euro und werden die vielleicht sogar schon mit dem 2016er Jahrgang überschreiten.
Schnäppchen sieht anders aus, gerade weil einige Erzeuger noch auf der Suche nach ihrem Stil sind. Zu teuer sind die GGs im Zweifel nicht, aber zu billig wirklich auch nicht.
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 10:09
von m_arcon
Ollie hat geschrieben:UlliB hat geschrieben:Und [in (Nieder-)Österreich] ist das Preisniveau jedenfalls nicht höher als bei den deutschen Weinen.
... obwohl die Menge deutlich geringer ist. Das heisst, man
trinkt kauft Riesling-GGs, weil es schick ist?
Cheers,
Ollie
Nein, weil es Top-Stoff zu einem immer noch vertretbaren Preis ist (Vergleich Burgund). Ich halte diese ganze Vergleicherei eh für einigermaßen mühsam, da sich die Stile zum Teil doch deutlich unterscheiden. Ich hab nie verstanden warum der deutsche Riesling immer mit dem französischen Chardonnay verglichen wird. Beide sind für mich völlig eigenständig und haben hier und dort ihre Stärken.
Viele Grüße
Marc
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 10:25
von octopussy
m_arcon hat geschrieben:
Nein, weil es Top-Stoff zu einem immer noch vertretbaren Preis ist (Vergleich Burgund). Ich halte diese ganze Vergleicherei eh für einigermaßen mühsam, da sich die Stile zum Teil doch deutlich unterscheiden. Ich hab nie verstanden warum der deutsche Riesling immer mit dem französischen Chardonnay verglichen wird. Beide sind für mich völlig eigenständig und haben hier und dort ihre Stärken.
Exakt meine Meinung. Die Kategorie "großer Weißwein" ist genauso (sorry) dämlich wie die Kategorie "großer Rotwein", will heißen, viel zu weit gefasst. Wenn ich Chardonnay will, nehme ich Chardonnay und vergleiche vielleicht Chardonnay von der Côte de Beaune mit dem aus Deutschland, der Steiermark oder Kalifornien, aber nicht mit Riesling. Und umgekehrt. Das sind zwei total unterschiedliche paar Schuhe.
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 10:49
von UlliB
octopussy hat geschrieben: Die Kategorie "großer Weißwein" ist genauso (sorry) dämlich wie die Kategorie "großer Rotwein", will heißen, viel zu weit gefasst. Wenn ich Chardonnay will, nehme ich Chardonnay und vergleiche vielleicht Chardonnay von der Côte de Beaune mit dem aus Deutschland, der Steiermark oder Kalifornien, aber nicht mit Riesling. Und umgekehrt. Das sind zwei total unterschiedliche paar Schuhe.
Stephan,
mir ging es in meinem ersten Posting heute früh ausschließlich um das Preisniveau, und nicht um irgendwelche stilistischen Vergleiche. Un da halte ich eine Metabetrachtung auf der Ebene "großer Weißwein" schon für statthaft.
Aber selbst wenn man sich auf Riesling-GGs beschränkt (es gibt ja auch solche aus Silvaner, Grau- und Weißburgunder, und auch rote), sind die stilistisch weder völlig alternativlos noch in diesem engeren Kontext besonders billig. Das hattest Du in Deinem Posting ja auch schon dargelegt.
Gruß
Ulli
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 10:57
von Ollie
m_arcon hat geschrieben:Nein, weil es Top-Stoff zu einem immer noch vertretbaren Preis ist (Vergleich Burgund).
Ah, nee, ich hatte das anders herum gemeint: Wenn bei gleicher Qualitaet die Menge groesser ist
und die Preise denoch vergleichbar sind, ist das dann nicht eine Modeerscheinung? Es haben ja alle immer nur die Halenbergs und Morsteins im Kopf, wenn von "den GGs" gesprochen wird. Angebot und Nachfrage kann den Preis ja nicht treiben (modulo der Hyper-GGs > 100 Euro).
Und, natuerlich ist der Vergleich mit Chardonnay nicht statthaft. Hier geht's aber explizit ums "Erlebnis-Preis-Verhaeltnis" jenseits der Rebsortencharakteristiken. Oder macht genau letzteres die Diskussion unsinnig?
Cheers,
Ollie
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 11:03
von maha
Ups, die große Vergleichsdiskussion wollte ich damit gar nicht los treten.
ich schrub:
... wieviel Genuß man für vergleichsweise "schmales" Geld bei deutschem Riesling bekommt...
Mir ging es in diesem Statement nicht ausschliesslich um die GGs, und schon gar nicht um die G-Maxe oder Morsteine
Und ich will auch gar keinen weissen Burgunder aus FR mit einem deutschen Riesling vergleichen. Aber ich bin dennoch der Meinung man bekommt in DE wunderschöne Weissweine geboten für die man keinen Kredit aufnehmen muss.
So mehr wollte ich damit auch gar nicht sagen. Und damit wieder zurück ins (ontopic) GG-Studio
Gruss
Marko
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 11:34
von Bradetti
Nein, maha, die Vergleichs-Diskussion hatte ich losgetreten. Also Asche auf MEIN Haupt, nicht auf deins
Und ich bleibe zumindest bei den deutschen Rieslingen der "2. Reihe" dabei, dass diese ein Top-PLV haben.
Mit österreichischen Rieslingen kenn ich mich zugegebenermaßen nicht so aus.
Zurück zu den GG´s:
Wer kann denn bitte nochmal etwas zu den 2015er Mosbacher-GG´s sagen? Oder wer weiß welcher Blogger die Mosbacher-Weine eigentlich immer mit im Fokus hat?
Das würde mich schon interessieren, denn ich überlege, nach 4 Jahren Abstinenz, wieder mal ein paar GG´s von Mosbacher in den Keller zu legen, evtl. Kieselberg, Pechstein weil ich die auch kenne, aber Jesuitengarten und Ungeheuer sowie Freundstück sind ja evtl. auch einen Kauf wert.
Danke.
Re: Große Gewächse 2015
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 11:44
von Herr S.
Hallo Dirk,
wie gesagt, ich bin morgen bei Mosbachers um zügig die GGs zu probieren und zu kaufen. Das "zügig" kommt daher, daß der NAchwuchs dabei sein wird, und der interssiert sich nicht dafür, daß Papa in Ruhe den Rüssel tief in viele Gläser halten will. So oder so, ich werde berichten.
Viele Grüße,
Björn