Re: Bordeaux ganz allgemein!
Verfasst: Mo 22. Apr 2019, 01:04
Was heißt Lehrgeld...die Chance das der Wein gut ist war da. Die gegenteilige Chance auch. So ist es eben...
Guten Abend zusammen,duhart09 hat geschrieben:Warum hebt eigentlich Les Carmes Haut Brion seit einigen Monaten preislich (lt. wine-searcher) so ab? Nicht nur der 16er, da sind ja einige Weine im Moment ziemlich gehypt, sondern z.B. auch der 14er...
Irgendwelche Ideen dazu?
Wieso und was hat PC mit LCHB zu tun?Matthias Hilse hat geschrieben:...
Wenn Julia Harding MW über den 2018er schreibt "..."Not sure why everyone is making so much fuss about this wine."...darf man ihre Ignoranz als preishaussehemmende Einladung verstehen, sich mit diesem Weingut auseinander zu setzen. Aber nur dann, wenn man nicht der Meinung ist, Pontet Canet sei kein Pauillac. Denn dieser Pessac Leognan hat das Zeug, selbst gestandenen MW ratlos zu machen. Aktuell zum Verkosten zu empfehlen: 2014, 2015 und 2016.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Die beiden Weingüter haben gemein, dass sie tradierte Gewissheiten ins Wanken bringen. Wer 2018 Latour verkostet hat, wird nicht ernsthaft auf die Idee kommen, den bisherigen Begriff von Pauillac nicht zu überdenken. Das Gleiche gilt ja für Palmer und die Appellation Margaux.Jochen R. hat geschrieben: Wieso und was hat PC mit LCHB zu tun?
Das ist eine ernst gemeinte Frage und ich hoffe es tickt jetzt nicht gleich
deswegen irgendjemand wieder aus!
Für mich haben jedenfalls die letzten Jahrgänge Pontet Canet wenig mit
Pauillac, und z. B. der 2015er nichts mit hoher Qualität, zu tun. Das darf
selbstverständlich jeder anders sehen.
Viele Grüße,
Jochen
Ich denke, jetzt wird es kompliziert; und zwar aus verschiedenen Gründen. Zunächst der der Kalibrierung. Im letzten Jahr war Justine Tesseron zu Gast im METAMORPHEUM und führte durch einen Abend mit den Jahrgängen 1994, 1998, 2000...2009, 2010....2016. Um jetzt das zu verstehen, was ich im Begriff zu Schreiben bin, muss ich noch etwas vorausschicken. Es geht um die Verantwortung, die ein professioneller Verkoster bei einem Fassmuster (von einem Wein, den man in Subskription kaufen kann) hat. Und dies berührt wiederum die Frage, ob eine Fassmusterverkostung den Eindruck des Fassmusters oder aber dessen Potential reflektieren soll. (Was soll man denn mit den Bewertungen anfangen, die den "Jetzt-Zustand-des-Weins" beschreiben? Nach meinem Verständnis muss es doch wohl um das Potential des Weins gehen).duhart09 hat geschrieben:Das ist eine interessante Analogie. Ich liebe die Pontet Canets der (vor)letzten Jahre (mindestens ab 2003), aber 2015/16 empfand ich schon als wirklich reichlich abwegig und nicht unbedingt den großartigen Qualitätstrend der Jahre davor fortsetzend. Wie Jochen schreibt empfand auch ich die Pauillac- oder sogar Bordeaux-Zugehörigkeit hier als fraglich. Daher: schmeckt denn LCHB 2016ff. noch nach Bordeaux? Oder wird hier irgendetwas Spektakuläres, extra auf andersartig Getrimmtes quasi als Selbstzweck und verkaufsfördernder Proben-Star inszeniert? Und, lieber Matthias, sind 14/15/16 LCHB jetzt wirklich schön zu genießen? Brauchen die Luft oder gleich p&p? Würde mich dann mal reizen...
Gruß
Nur keine Sorgen, ich spiele gerne den Teufelsadvokaten - auch mir selber gegenüber!Matthias Hilse hat geschrieben: Nur habe ich meine Zweifel, dass nach Ihren Prolegomena beim Probieren kein Unheil droht![]()
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse