Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

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Erdener Prälat
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Erdener Prälat »

Gerne trinke ich gute Nebbiolo unterhalb der Strunz-Kategorien. Gute Exemplare sind für mich mich gelegentlich in ihrer feingliedrigen Struktur rote Pendants guter Riesling-Kabinette. Einer der probierten Weine ist von der falschen (Roero-)Seite; ich wollte die Weine aber im Zusammenhang belassen.
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octopussy
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von octopussy »

Ciao tutti,

sehr gut gefällt mir der 1988 Barbaresco Martinenga der Tenute Cisa Asinari dei Marchesi di Gresy, den ich kürzlich günstig als Risikoflasche aus unbekannter Herkunft erwerben konnte. Er war schon ziemlich gereift, baute aber über die Zeit (3-4 Stunden) deutlich aus und zeigte zum Schluss eine wunderbare Harmonie aus großartiger Fruchtsüße, Mineralik und einem schon fast Cognac-artigen Duft (schwer zu beschreiben).

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Beste Grüße, Stephan
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Mr. Nebbiolo
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo,


immer wieder gut finde ich die Barbaresco von Moccagatta, von denen es die letzte Woche zwei gab:

Barbaresco Bric Balin 2004 - Moccagatta

Eine höchst angenehme, offene Nase nach hellen Beeren und Kirschen, fruchtige und auch ganz leicht holzige Noten. Am Gaumen kirschig, ganz leicht Schokolade, Minze, ätherisch, Nuss, spürbares aber angenehm weiches Tannin, ein mittlerer Körper, stützende Säure und ein langer Abgang.

Macht großen Spaß und die Flasche ist zu zweit zum Essen so schnell weg, dass man es kaum glauben möchte :)

Barbaresco Basarin 2005 - Moccagatta

Ähnlich wie der Balin aus 2004, nur von allem ein bisschen weniger. Der Basarin ist offen wie ein Scheunentor und macht ebenfalls großen Spaß. Der Bric Balin ist etwas ernster und mehr reifebedürftig, der Basarin ist leichter zu konsumieren ;)

Die Moccagatta Weine sind für mich eine ziemlich gelungene Mischung aus Eleganz, klassischen Tönen und trotzdem modern weich (Barrique). Gefallen mir immer wieder sehr gut, auch wenn sie nicht groß sind.
Grüße

Klaus
Reini
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Reini »

Hallo zusammen,
nach längerem mitlesen habe ich mich nun auch entschlossen ein Mitglied von diesem interessantem Forum zu werden. Ein zusätzlicher Beweggrund war aber auch weil es um die Region Piemont, zählt neben Bordeaux und Toskana zu meinen Lieblingsregionen, zuletzt doch eher ruhig war. Mr. Nebbiolo, du bekommst also Verstärkung!!!

So wie du finde auch ich die Weine von Moccagatta ausgezeichnet.
Habe bei meiner letzten Piemont Reise (Sept. 2010) im Restaurant Rabaja (Barbaresco) zum Menü eine Fl. Barbaresco Bric Balin 2006 getrunken und war so begeistert daß wir am nächsten Tag einen kurzen Besuch beim Winzer machten.
Auch ich sehe die Weine von Moccagatta als eher eine moderne Vertretung des Piemonts. Hat aber auf jeden Fall alle Nuancen die ich an den Nebbiolo Weinen so liebe.

Habe aber vor ca. 4 Wochen eine Fl. Barbaresco Bric Balin 1998, die ich vor einigen Monaten bei uns i. Österreich kaufte, verkostet und von dieser Fl. war ich aber eher enttäuscht.
Vielleicht war sie auch keine optimale Flasche, aber wir hatten den Eindruck als ob sie vor einigen Jahren mehr Genuß bereitet hätte.
Werde deshalb demnächst mal einen 2004er oder 2006er probieren, deine Beschreibung klingt ja sehr vielversprechend...

Grüße
Reini
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Mr. Nebbiolo
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo Reini,


willkommen bei uns im Forum und die Italien Fraktion kann jede Unterstützung gebrauchen ;)

Ich habe deine VKn und Berichte zu italienischen Weinen ja auch schon im "anderen" Forum ;) geschätzt, wo ich nicht mehr schreibe. Dort war ich aber noch eher ein "man" des Chianti :D

Ich glaube, dass ich noch keine richtig reifen Barbaresco von Moccagatta getrunken habe, weil die so noch 5, 6 Jahren schon immer so gut sind. Ich habe aber noch einiges im Keller und werde sicher ein paar länger reifen lassen.
Grüße

Klaus
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Erdener Prälat
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Erdener Prälat »

Dann kann ich noch die beiden über Weihnachten getrunkenen Barbaresco hinzufügen. Der Rabajà ist schon ganz gut zu trinken, kann sich aber vermutlich noch steigern. Beim doch recht verschlossenen Roncaglie stehe ich noch etwas im Dunkeln; da ist die Wertung eher ein Blindschuß und könnte bei Reife eventuell deutlich höher ausfallen.
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Reini
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Reini »

Hallo Klaus,
ein Dankeschön für die freundliche Aufnahme in diesem Forum.
Auch ich habe deine VKn und Berichte im "anderen" Forum, damals noch als Chianti-man, immer sehr gerne gelesen.
Das Problem, das man Weine die mom. schon so gut schmecken viel zu schnell weg trinkt, kommt mir sehr bekannt vor. ;)
Habe aber auch die eine oder andere Fl. von Moccagatta für zumindest eine gewisse Zeit ganz unten im Weinkeller versteckt.
Werde aber demnächst mal wieder einen 2006 probieren und anschließend berichten.

Grüße
Reini
Reini
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Reini »

Hallo,

möchte kurz über einen Wein berichten, der mich letzte Wo. veranlasste 98 Pkt. zu zücken! :lol: (Der Wein wurde Blind verkostet)
Ein schönes, mittleres Rubinrot funkelte im Glas. Nach kurzem Schnüffeln war mir sofort klar, da muß was ganz GROSSES im Glas sein.
Ein Wein mit unheimlicher Eleganz und Feinheit aber trotzdem mit genügend Kraft ausgestattet.
Das kann nur ein großer Wein aus dem Piemont sein, dachte ich. Feiner Duft nach reifen Kirschen und Rosenblättern. Ein absoluter Schnüffelwein.
Auch am Gaumen ein perfekter Wein mit noch leicht spürbarem Tanin und ein nicht enden wollender Abgang.
Als der Gastgeber (mein Schwager) das Geheimnis lüftete und die leere Fl. holte, sagte ich folgendes zu meinem Bruder, der ebenfalls den Wein blind verkostete: "Ich hatte zwar noch nie einen Wein von Angelo Gaja im Glas, aber so stelle ich mir seinen Barbaresco vor."
Wir staunten nur noch als uns unser Schwager endlich das Etikett zeigte. Ja er war es wircklich: BARBARESCO 2004 (Angelo Gaja) Italien / Piemont

Die 98 Punkte die ich an diesem Abend zückte sind auch die höchsten Pkt. die ich bisher für einen Wein vergab.
Für mich ein absolut tolles Weinerlebnis, der sogar den Unico 1991 an diesem Abend übertraf.

Grüße
Reini
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Oberpfälzer
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Oberpfälzer »

Oberpfälzer hat geschrieben:Hallo zusammen,

heute Abend im Glas: Langhe Nebbiolo 2009, Comm. G.B. Burlotto

Kräftige Nase, angenehm-vielschichtig mit viel roter Frucht, süssem Fruchtgummi (aber nicht kitschig wirkend), etwas würzigen Aromen, kühl. Recht animierend.
Am Gaumen gut mittlerer Extrakt, sehr lebhaft, feinkörnige Gerbstoffe, schwer (mir etwas zu viel), harmonisch, angenehm nach roten Früchten, etwas Würze, der Alkohol kommt etwas durch; mit recht langem Abgang und ewigem Nachhall. Vielleicht benötigt er noch etwas Lagerung. Derzeit 86 OpfP. Gefällt mir gut. Ordentliches PGV.

Hallo zusammen,
habe heute nochmals den Langhe Nebbiolo im Glas. Gefällt mir jetzt besser. Vor allem am Gaumen. Super Säure, die klasse zum voluminösen Extrakt und den süssen Adern passt. Alkohol ist gut eingebunden. Recht fein empfinde ich die Gerbstoffe, ja beinahe samtig. Der Wein zeigt Finesse und ein schönes luftiges Säurespiel. Hat damit ganz tolle Anlagen. Harmonisch und durchaus vielschichtig. Recht langer Abgang. 89 OpfP. Kaufe ich nach. Könnte in einem weiteren Jahr vielleicht noch besser sein. Bin sehr angetan von der Qualität dieses "Basis"-Nebbiolo von Burlotto.
Servus
Wolfgang
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Mr. Nebbiolo
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo Wolfgang,


und das schöne ist, in drei, vier oder fünf Jahren könnte er noch mal besser sein :D

Wobei 89 Punkte ja schon nicht schlecht sind.
Grüße

Klaus
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