Peter Jakob Kühn:
"Also, ich komme aus 'm streng Konventionelle, das ist auch ganz klar der Weg, den 'n normaler Winzer geht. Man is' auf die Berufsschule, man geht auf die Fachhochschule und man kriegt nichts anderes beigebracht, als das Konventionelle. Und dann, wenn man irgendwann bereit ist, quer zu denken, dann kommt man darauf, dass das Ökologische das ist, was man eigentlich als Landwirt oder als Winzer oder als naturverbundener Mensch erreichen muss, ja."
"Ich versuch' 's immer so zu erklären: Wenn der Boden mit Kunstdüngern angereichert wurd' in der Vergangenheit, dann ist das wie eine Zwangsernährung. Es regnet und der Kunstdünger wird sofort gelöst, und die Traube will trinken und muss aber diese Nährlösung aufnehmen. Und im Ökologischen geht’s drum, die Pflanzen zu stärken, das heißt, dass die nit mehr von diesen Mineraldüngern abhängig sind, sondern eine Verselbstständigung erfahren."
Rebwurzeln konventionell versus organisch, Georges Laval (Champagne)
"Es gibt 'ne ganze Menge Winzer, die sich mit dem Thema insgeheim aus'nander setzen und alles, wo ich so 'ne gewisse Nähe bekomme, wo ich merke, dass jemand so arbeiten möchte, dem kann ich nur immer wieder den Rücken stärken und kann sagen: Wenn ich gewusst hätt', wie gut diese Mittel wirken, dann hätt' ich das schon viel früher gemacht. Es geht viel leichter, als man eigentlich denkt. Und die Natur freut sich auf jeden kleinen Schritt, den man ihr zukommt."
Randolf Kauer:
"Dadurch wurden die Bioweine überhaupt e'mal existent für die Verbraucher, durch das deutsche Biolabel. Und auch die Kellereien und die Genossenschaften, die sich dann auf Bio umgestellt haben und auf die großen Mengen liefern konnten mit diesem Bio-Label, sind dann natürlich am Markt auch erkannt worden und hat’s von daher den Drive gegeben."
"Die andere Ecke kommt aus der Spitzenproduktion, wo man sagt, 'Okay wir haben alle Rädchen in der Verarbeitung der Trauben auf Optimum, eigentlich auch im Anbau, aber wir möchten gerne noch weiter machen, noch mehr Qualität'. Und dann fängt man am Boden an und denkt über seine Bodenbewirtschaftung nach und will die Rebe, sag' ich mal, aus den natürlichen Ressourcen des Bodens und der Bodenfruchtbarkeit ernähren und nicht aus dem mineralischen Düngersack. Das ist der Aspekt, der dahinten dran steht, um dem Wein noch mehr Individualität und Authentizität zu geben."
Steffen Christmann:
"Und da zählen dann Dinge dazu wie Teebehandlungen, mit Brennessel-Tee oder Ackerschachtelhalm-Tee – auch zum Beispiel nach 'nem Hagelschlag. Wir sind da nit irgendwie blauäugige Träumer, oder so was, sondern, alles, was wir machen, wollen wir probieren und wissen, ob es wirklich funktioniert. Wir haben nach Hagel schon zum Beispiel dann mit eine Hälfte von 'nm Weinberg mit Kamillentee behandelt und die andere nicht, und konnten feststellen, dass die Kamillentee-Parzelle drei, vier Tage früher wieder frisches Laub gebildet hat als die Parzelle, die nicht mit Kamillentee behandelt war. Also, so 'n Hagelschlag ist für 'n Rebstock ein echter Schock."
"Selbst wenn das ein oder andere vielleicht Käse ist, was wir da machen, hilft es uns trotzdem insgesamt, weil alles wie 'n Uhrwerk ist. Es greifen so viele Dinge ineinander, dass es auch schwierig dann ist zu unterscheiden, was jetzt was ausgelöst hat."
Textquelle:
http://www.dw.de/biodynamischer-weinbau/a-15565001
Bildquelle:
http://www.wineterroirs.com/2013/06/geo ... .html#more[/i]
Gruß
Alas
P.S.:
http://www.lams-21.com/artc/1/en/