Ich stelle gerade fest, daß die Homepage des Weinguts noch nicht auf https umgestellt wurde. Well done.
Zum Goldtröpfchen: Als das historische Goldtröpfchen 1971 von einem Asteroiden getroffen wurde, haben sich die Trümmer ja in einem
sehr großen Umkreis verstreut. Könnte eine Erklärung sein? Ich finde es immer noch seltsam, daß die besten Winzer der Mosel die
für mich(!) besten Goldtröpfchen machen. Vielleicht weil sie die "besten" Lagen haben?
Einige finden den Wein nicht gut
und für sich lagenuntypisch. Einige finden den Wein gut
und für sich lagenuntypisch.
Keiner findet den Wein gut
und für sich lagentypisch. Weine, die beides erfüllen, gibt's aber zuhauf an der Mosel, warum also sollte man sich mit dem "Armes" nassmachen? Boole gewinnt.
Halt, halt, nicht so schnell! Auf der Webseite schreiben Später-Veit ja selbst, sie hätten Parzellen im GT mit leichten Böden, die filligrane Weine ergeben. Das könnte also durchaus ein
parzellentypischer Kabinett sein! (Die Birne erinnert mich eher an Grauwacke, übrigens.) Wobei dann aber die Parzelle aber keiner von uns kennt, weil: "Armes", total singulär usw. -, also können wir nur über den Wein reden. (Alternativ dazu über das Weingesetz von 1971 oder dessen Novellierung 50 Jahre später.)
Und da ich gerade Klarstellung betreibe: Nicht der Wein sollte opulenter sein, sondern die Frucht. Das ist für mich nicht dasselbe. Schloss Lieser macht IMO fülligere Weine, da fühlen sich Kabinette oftmals wie Spätlesen an. Müllen ist zwar auch auf der stoffigeren Seite (z.B. sein Paradies), aber bleibt bei den Kabinette noch in meinem Rahmen. (Zumindest bis 2015, ich kaufe dort nicht mehr, deswegen kenne ich die Spätlese nicht, Patrick.) Max Ferd Richter macht auch sehr schlanke Sachen. Aber in allen Fällen ist die Frucht expressiver als beim "Armes" hier.
Aber für mich ist jetzt auch gut, der Kabinett war nur Beifang, und ich kenne die Rieslinge von Später-Veit weder in Raum noch Zeit. An die Roten, Leute, an die Roten! Die sind super!
Cheers,
Ollie