meine erste systematische Begegnung mit Roussillion: Domaine L´Edre. Hier die Basiscuvee:

und die Spitzencuvee:

Anfangs fand ich die Preise mit knapp 15 und 27 Euro für einen Südfranzosen ziemlich ambitioniert. Man bekommt ja gut und gerne Südfranzosen mit nominell höherer Parkerpunktewertung (Schildknecht gab an Stelle von Parker 90 und 92 Punkte). Aber das scheint mir an dieser Stelle Understatement zu sein. Die Weine brauchen definitiv Luft. Am zweiten Tag drehen sie so richtig auf. Habe mich schon auf der Arbeit darauf gefreut, Abends davon einen neuen Schluck nehmen zu dürfen. Die Basiscuvee ist der verständlichere, offenere, zugänglichere Wein, dem man dem verschlossenen L´Edre spontan vorzieht - jedenfalls so lange man nicht am Glas des größeren Weins genippt hat. Hier macht Potentialtrinken richtig Spaß. Habe mir mal den Spaß gemacht, beide Weine zu cuveetieren. Da beide aus gleicher Lage stammen, dachte ich die Vorteile des einen (Zugänglichkeit) mit mit den Vorzügen des anderen (Kraft) zu verbinden. Das Ergebnis lehrt aber doch, dass die Wahl der richtigen Mischung keinesfalls so simpel zu erlenen ist. Meine Mischung war schlichtweg mau und und verband die relative Schwäche der Basiscuvee (fehlende Kraft) mit den Nachteilen des großen Weins (Verschlossenheit). M.a.W. dieser Mix wirkte mau und fad. Wen man auf solche Experimente aber verzichtet, war das gan großes Südfrankreichkino.
Grüße,
wolf