Es war heiss dieses Jahr in Südtirol, sehr sehr heiss. An machen Orten konnte man regelrecht fühlen was es heisst, eine Kleinlage hätte ein besonders warmes (oder auch kühleres) Mikroklima.
Unterwegs war ich bis auf eine Ausnahme nur zwischen Kaltern und Margreid, also ausschliesslich Unterland, wobei die Nals-Margreider Genossen hervorragende Lagen im Terlaner, bzw. Nalser Raum, bewirtschaften.
Genannt weden stets nur die probierten Weine.
KG Nals/Margreid - Margreid:
Weiss
Dieses Jahr auch wieder exzellent, der
Pinot Bianco Sirmian 2011 und der
Sauvignon Mantele 2011, jeder frisch und klar definiert gearbeitet, keine schwülstige Frucht, keine aufgesetzt wirkende Aromen. Der Weisburgunder gefiel mir dieses Jahr sogar einen Tick besser.
Für mich erstmals auf Augenhöhe mit Weissburgunder und Sauvignon, der
Pinot Grigio Punggl 2011, mit feinen floralen Noten und delikaten nussigen Untertönen. - Alle um 17/20 op
Rot
Der
Vernatsch Galea 2011 gefiel mir ebenfalls sehr mit definierter Frucht und Tiefe.
Recht Sortentypisch und durchaus kraftvoll der
Pinot Nero Mazzon 2009, mit dichter, leicht kantiger Frucht und enormer Würze ausgestattet der
Cabernet Riserva Lafot 2009. - Alle um 16,5/20 op
Bei den verkosteten Weinen der KG Nals/Margreid gab es eigentlich keine Ausfälle.
KG Kurtatsch - Kurtatsch
Weiss
Gefallen haben mir dieses Jahr der suaber und klar definierte mineralisch wirkende
Weissburgunder Hofstatt 2011 und der ebenfalls blitzsaubere und leicht aromatische
Müller-Thurgau Graun 2011. - Beide um 16,5/20 op.
Im Vergleich zu anderen verkosteten Sauvignon Blanc hatte mir der
Sauvignon Kofl 2011 etwas zu verwaschen kitsch-bonbon-ige Aromen (15,5-16/20 op), der
Pinot Grigio Penoner 2011 zwar auch recht floral, aber etwas wenig konturiert (15,5/20 op).
Die
Cuvée Freienfeld 2011 besass einen etwas aufgesetzt parfümiert wirkenden Gewürztraminer - Touch - ist ja auch drin - und einen gewissen hang zur Breite; obwohl nominell mit guter Säure ausgestattet, kam diese nicht zu tragen. Sicher benötigt dieser Wein noch 2-3 Jahre Reife um sich zu harmonisieren, dennoch nicht mein Ding.
Rot
Ganz stark zeigte sich in meinen Augen der
Cabernet Kirchhügel 2009, dichte Frucht komplex vermählt mit Ausbaunoten, tolle Würze - in dieser Fruchtphase ein toller Wein (17-17,5/20 op) und auch Essensbegleiter zu Kalbsfilet mit Pfifferlingen und Selleriepürree.
Interressant und daher zur weiteren Beobachtung der
Lagrein Frauenrigl 2009 - würzige ungebändigte und leicht kantige Sauerkirschfrucht, knackige Säure, harmonischer Ausbau - braucht noch Zeit (und die Reben sollten wohl auch noch ein paar Jahre altern - 16,5+/20 op). Für mein Empfinden ein Lagrein mit Perspektive für künftige Jahre.
Nicht mein Ding der
Cabernet-Merlot SOMA 2009, der im direkten Vergleich mit weniger Konzentration und zu grasiger Frucht und Würze abfällt, die Ausbaunoten wirken hier eher aufgesetzt (15,5-16/20 op).
Zwei Hammerteile der
Merlot Brenntal 2009 und der
Cabernet Sauvignon Freienfeld 2009, dicht - würzig - immense Aromenkonzentration - moderner (perfekter) Barriqueeinsatz, gilt für beide. Der Merlot im Moment betörend umwerfend (18/20 op), der Cabernet mit m.M. grosser Perspektive (17,5++/20 op).
Gewöhnungsbedürftig dagegen der
Rosenmuskateller Rajas 2010, mit viel flüchtiger Säure in einer Mischung aus sortentypischen Noten und Sauternes in der Nase, am Gaumen mit grossem Dessertwein-Kino - Gaumen
SI ./. Nase
NON
KG Tramin - Tramin
Weiss
Dieses Jahr in direkter Preis-Leistungs-Korellation (5,70 €) stehend die Basiscuvée
T-Bianco 2011, verwaschen, wenig definiert, leicht dropsig wirkend (14/20 op).
Ein schöner
Weissburgunder der
Moriz 2011, sauber, klar definiert, mineralisch und apfelig-zitronig, das Ganze unterm Glasstöpsel (16,5/20 op).
Der
Pinot Grigio Unterebner 2011 mit weniger Stoffigkeit als gewöhnlich, noch zu jung und neben sich stehend.
Bestechend einmal mehr der
Stoan 2011, die weisse Selektions-Cuvée dieses Jahr auch mit einem spürbaren Tick mehr Gewürztraminer im Verschnitt, jedoch nicht aufgesetzt oder parfümiert - ingesamt ein aromatisch-mineralisches Paket mit Entwicklungsfähigkeit - 17-17,5/20 op.
Und wie immer zuletzt der
Gewürztraminer Nussbaumer 2011, hocharomatisch rosig-exotisch mit minimaler Süsse und langem Abgang - 17,5/20 op.
Rot
Es war sehr sehr sehr heiss, daher nur die Basiscuvée
T-Rosé, belanglos, süsslich, dropsig, sowie den
Vernatsch Freisinger 2011 probiert. Der
Freisinger zeigt ein Problem des Jahrgangs beim Vernatsch mit leichten essigartigen Fehltönen in der Nase und am Gaumen. Die Frucht und der leichte Körper wirkten ebenfalls nicht so harmonisch und homogen wie die Jahre zuvor. Diesmal kein Topp-Vernatsch.