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Re: Côte rôtie

Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 11:04
von amateur des vins
Ich habe Zweifel, ob das ein Rebsortending ist. Bei Hermitage hatte ich das noch nie auch nur im Ansatz. Ok, sooo viele Hermitages hatte ich jetzt auch noch nicht...

Aber falls sich diese Eisenassoziation auch bei z.B. CdR oder sogar Saint-Joseph findet, würde mich interessieren, ob sich auch dort entsprechende Böden finden. Im Umkehrschluß könnte man versuchen, diese Böden auch außerhalb der Côte Rôtie zu finden oder zu meiden, je nach Vorlieben.

Re: Côte rôtie

Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 11:21
von Ollie
amateur des vins hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 11:04 Bei Hermitage hatte ich das noch nie auch nur im Ansatz.
Klar, dort stehen die Reben ja auch auf Granit, und wir alle wissen: Granit macht Brombeere. Und Rauch.

Cheers,
Ôllie

Re: Côte rôtie

Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 12:23
von Nora
Zu diesemThema interessant:

https://www.schluck-magazin.de/artikel/blut-im-wein

Villard Saint-Joseph "poivre et sol" Syrah und E.Guigal Côte-Rôtie Syrah werden auch erwähnt.

Re: Côte rôtie

Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 14:03
von amateur des vins
Ollie hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 11:21
amateur des vins hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 11:04 Bei Hermitage hatte ich das noch nie auch nur im Ansatz.
Klar, dort stehen die Reben ja auch auf Granit, und wir alle wissen: Granit macht Brombeere. Und Rauch.
Hehe, Fleißpünktchen für's Mitlesen, und Bonuspünktchen für forenhistorische Akuratesse. 8-)
Nora hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 12:23 https://www.schluck-magazin.de/artikel/blut-im-wein
Danke!

Re: Côte rôtie

Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 14:27
von amateur des vins
Nora hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 12:23 https://www.schluck-magazin.de/artikel/blut-im-wein
Ah, Felix hat nachgeforscht...
Wenn das so zutrifft - und ich hatte mir das schon so gedacht - wäre es mit dem Eisen also genauso wie mit allen anderen Spurenelementen, nämlich Einbildung.

Dennoch bilde ich mir ein, daß es eine positive Korrelation zwischen Böden und Geschmacksempfinden gibt. Ich meine mal vor langer Zeit eine Sendung gesehen zu haben, aus der herauszuhören war, daß das Biom im Weinberg bodenspezifisch wäre, weil eben Mikroorganismen unterschiedliche Affinitäten aufweisen. Dann wäre es eben doch der Schiefer oder das Rotliegende, nur eben mittelbar und nicht direkt. Was allerdings nicht erklären würde, warum Blut/rohes Fleisch/rostige Nägel auch ohne Weinbergsbiom so schmecken, wie sie schmecken.

Falls irgendwer mehr dazu hat: Würde mich sehr interessieren.

Re: Côte rôtie

Verfasst: Fr 27. Jun 2025, 11:01
von Nora
Da der 17er mir letzte Woche so gut gefallen hatte, wollte ich gern vergleichen und öffnete gestern den

Bernard Burgaud, Côte-Rôtie 2018

Farbe: fast opakes Purpurrot; leicht trüb (der Wein wurde nicht filtriert)

Die Nase ist wärmer und dichter als beim 17er, mit Brombeeren und reifen Schwarzkirschen. Zunächst deutlich Pfeffer und abgehangenes Fleisch, aber auch schwarze Oliven. Eisen und Kräuter verstecken sich hinter der Aromenfülle, untermalen eher, als dass sie im Vordergrund stehen. Auch bei diesem Wein gibt es weder Brett- oder Stallnoten. Toll!

Der vollmundige Gaumen ist im Gegensatz zum 17er ebenfalls reifer mit einer schönen, dunklen Frucht und schwarzem Pfeffer. Mineralik und die reife Säure kommen erst später hinter der Fruchtfülle zum Vorschein. Wunderbarer, langer Abgang mit seidenweichen Tanninen und herber, dunkler Schokolade.

Beide Weine, so unterschiedlich sie auch sind, bewegen sich auf demselben hohen Niveau. Welchen man bevorzugt, ist eine Frage der persönlichen Präferenz.

@Tobias: Den hätte ich auch nachgekauft!


VG, Nora

Re: Côte rôtie

Verfasst: Sa 28. Jun 2025, 15:34
von weingollum33
Danke für die Notiz, Nora!
Gruß Tobias

Re: Côte rôtie

Verfasst: So 23. Nov 2025, 17:19
von UlliB
Ich wollte schon immer mal einen der legendären "LaLas" ins Glas bekommen. Jetzt ergab sich die Gelegenheit:

Côte-Rôtie "La Turque" 2010 (Guigal) 13,5%Vol. Dunkles Kirschrot ohne Blau- oder Purpurtöne. Intensive, enorm vielschichtige Nase, die Bandbreite reicht hier von floralen Noten (Veilchen) über rote und blaue Frucht hin zu Gewürzen (Piment, Lorbeer, Pfeffer) und schließlich zu frischem Asphalt. Beeindruckend! Im Gaumen konzentriert, noch viel feinkörniges Tannin, auch hier vielschichtig und komplex, bei aller Konzentration dennoch leichtfüßig, wozu die feine Säure beiträgt. Von Holz ist praktisch nichts zu spüren, das hat der Wein wohl komplett "geschluckt". Sehr langer Nachhall.

Da gibt es auch nicht das Geringste zu meckern, wobei der Eindruck bleibt, dass der Wein mit seinen 15 Jahren immer noch zu jung ist und da noch etwas mehr geht. Weitere 10 Jahre zuwarten?

Auf dem Niveau eines 1er grand cru classé aus dem Médoc aus einem guten Jahr, und so betrachtet passt der Preis dann auch. Wenn man überhaupt so viel Geld für einen Wein ausgeben möchte.

Bei dem etwas merkwürdigen Etikettendesign frage ich mich, von wann das stammt. 70er? Oder 60er?

Gruß
Ulli

Re: Côte rôtie

Verfasst: So 23. Nov 2025, 18:44
von amateur des vins
Hey Ulli, liest sich beeindruckend; aus Deiner Feder erst recht! Freue mich für Dich, und bin auch ein bißchen neidisch. Das ist weit jenseits meiner Liga, aber wenn ich jemals schwach würde, wäre ein LaLa aus gutem Jahr ein Kandidat, so once-in-a-lifetime-mäßig.

Re: Côte rôtie

Verfasst: So 23. Nov 2025, 21:03
von Bradetti
amateur des vins hat geschrieben: So 23. Nov 2025, 18:44 Hey Ulli, liest sich beeindruckend; aus Deiner Feder erst recht! Freue mich für Dich, und bin auch ein bißchen neidisch. Das ist weit jenseits meiner Liga, aber wenn ich jemals schwach würde, wäre ein LaLa aus gutem Jahr ein Kandidat, so once-in-a-lifetime-mäßig.
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