EThC hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2024, 13:28...kann gut sein, daß auch die Genossenschaften qualitativ was auf die Vernatsche draufgesattelt haben, ... Und ob die Edel-Vernatsche einzelner Genossenschaften das Ruder generell bereits herumgerissen haben? Ich hab da zumindest Zweifel. Is mir aber auch egal, ich kenne mittlerweile ein paar wenige Adressen, bei denen es die Sorte auch in für meine Maßstäbe sehr gut gibt und das reicht mir erst mal.
Es ist nicht so, dass es gute Vernatschqualitäten erst seit 5 oder 6 Jahren gäbe. Die Entwicklung dahin hat bereits Ende der 90er Fahrt aufgenommen. Also muss da seitens der Genossenschaften im Eigentlichen qualitativ nix "draufgesattelt" werden, viele haben Gutes und Manche Besseres im Portofolio, genauso wie einfache Basisweine, die stets technisch einwandfrei, bzw. ohne Weinfehler, auf die Flaschen kommen.
Die Vernatsch sind so, wie sie sind, das ist imA auch ok so. Und anscheinend hast du ausser Plattners Vernatsch auch noch andere in petto.
Welche sind 's denn, wenn ich Fragen darf, wegen Interesse und so ... Pranzeggs Campill war bisher ja wohl nicht einer der Erwählten.
EThC hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2024, 13:28Und wichtig ist vor allem die Erkenntnis, daß man aus der Traube was recht Anspruchsvolles zaubern kann, wenn man sich halt etwas anstrengt, eine persönliche Abneigung habe ich nicht (mehr) gegen die Sorte, sondern nur gegen die Weine daraus, die so lieblos gemacht sind, daß die Sorte bis heute nicht den besten Ruf hat...
Ich denke, man muss nicht "zaubern" können um was "Anspruchvolles" aus Vernatsch auf die Flasche zu bringen. Es liegt an der Zuwendung und dem Verstehen seitens der Winzer und Kellermeister, im Weinberg, wie im Keller, wie bei allen anderen Rebsorten auch.
In der Geschichte des Vernatsch gab es auch Zeiten, in denen dieser zu den angesagtesten und teuersten Weine in Italien zählte, gut, da hieß er noch "Varnatzer" und es war im Mittelalter
Den schlechten Ruf verdankt der Vernatsch, ebenso wie in Deutschland vergleichbar M-T, der Verwendung als Massenträger mit Verarbeitung als Einfachstwein in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Auch bspw. Moselriesling soll nicht immer das gewesen sein, was er jetzt darstellt - und auch jetzt noch dürfte es "Möselchen" geben, die nicht gehobenen Ansprüche erfüllen
Es kommt halt immer drauf an, was man draus macht.