Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Benutzeravatar
vanvelsen
Beiträge: 1021
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 10:22
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Windisch
Kontaktdaten:

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von vanvelsen »

Ewald von Dennenburg hat geschrieben:Hallo zusammen,
kann jemand schon etwas zu den Bewertungen des WEINWISSERS für Bordeaux 2018 sagen?
Da finde ich so gut wie nichts. Da ich mich zu einer Kiste Laroque habe hinreißen lassen, würde mich die Notiz dazu interessieren. Vielen Dank schon mal...
Zwar nicht Weinwisser aber dennoch Laroque probiert...
18.5 vvPunkte (92-93/100): 2018, Château Laroque: Kräftiges Rubin. Sehr florale Nase, was für ein Duft, man könnte Eintauchen. Der Gaumen weich, fleischig aber nicht schwer, sehr feine Tannine, keinerlei Überextraktion, das ist frisch, knackig, saftig und ungemein lebhaft, im Abgang von schöner Länge, rotfruchtig-feinwürzig. Besticht durch eine grosse Ausgewogenheit. 2026-2038+ (Verkostet auf der Presse-Degustation der Association de Grands Crus Classés de Saint-Emilion auf Château Dassault, am 31.3.2019)

Alle weiteren St-Emilion hier.
https://vvwine.ch/2019/04/bordeaux-prim ... atelliten/

Gruss
Adrian
Benutzeravatar
Jochen R.
Beiträge: 2884
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:53
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Jochen R. »

TOM hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben: Dann zitiert der Kölner Weinkeller falsch :idea:
Hat mich auch schon gewundert. Habe noch nie ",5"-Noten von Gabriel oder Kunz gesehen...

Danke!
Gerne, ich auch noch nicht.
Haben wohl AvV zitiert :P
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Benutzeravatar
vanvelsen
Beiträge: 1021
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 10:22
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Windisch
Kontaktdaten:

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von vanvelsen »

Jochen R. hat geschrieben:
TOM hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben: Dann zitiert der Kölner Weinkeller falsch :idea:
Hat mich auch schon gewundert. Habe noch nie ",5"-Noten von Gabriel oder Kunz gesehen...

Danke!
Gerne, ich auch noch nicht.
Haben wohl AvV zitiert :P
:lol:
Ewald von Dennenburg
Beiträge: 86
Registriert: Fr 20. Mai 2016, 00:10

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Ewald von Dennenburg »

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Mir war wichtig heraus zu lesen, ob der Wein in Richtung Tour St Christoph, Moulin St. George oder sogar Pavie Macquin geht. Erster ist mir zu moderner Gentleman, etwas glattgeschliffen, noch zu gesichtslos. MSG mag ich sehr gerne, da die Handschrift der großen Weinmacher von Ausone erkennbar ist, natürlich, locker, mit großer Ausgewogenheit, Eleganz und doch mit Charme und Charakter. Pavie Macquin ist allerdings auch üppig aber mM von höherer Klasse. Nochmals Dank an alle!
Besten Gruß
Uwe
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4959
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von UlliB »

Weiter im Programm:

Pape Clément, 66 € ex nego, ca. 91 € EVP. Gleich teurer wie der 2016er, aber immer noch deutlich billiger als der 2010er (94,80 € en).

Das Rezept für Pape Clément war unter Margrez lange Jahre konstant: man lässt die Trauben überreif werden, extrahiert dann auf Teufel komm raus, und holzt das Ergebnis abschließend brutalstmöglich zu. Einigen Kritikern hat's trotzdem gefallen 8-)

Mittlerweile soll sich der Stil allerdings geändert haben, und die Bewertungen sind dieses Jahr ganz durchgängig sehr hoch. Gemessen an dem, was für ähnlich hoch bewertete Weine im Médoc zu erwarten ist, ist der Preis eher günstig.

Der sehr rare weiße Pape Clément ist auch raus, rund 140 € EVP, wenn man ihn denn findet.

Gruß
Ulli
Fasano
Beiträge: 180
Registriert: Fr 17. Feb 2012, 11:43

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Fasano »

von wann bis wann war denn die "überextrahierte, überreife Holzphase" bei Pape Clement?
Benutzeravatar
harti
Beiträge: 2593
Registriert: Mo 9. Aug 2010, 15:49
Wohnort: Deutschland

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von harti »

UlliB hat geschrieben: Das Rezept für Pape Clément war unter Margrez lange Jahre konstant: man lässt die Trauben überreif werden, extrahiert dann auf Teufel komm raus, und holzt das Ergebnis abschließend brutalstmöglich zu. Einigen Kritikern hat's trotzdem gefallen 8-)
Dieser allgemeinen Aussage möchte ich widersprechen. Bis 2005 (die Jg. 06-08 kenne ich nicht) ist Pape Clement ein typischer Pessac, wenngleich ich in einigen Jahrgängen den Holzeinsatz skeptisch sehe (z.B. 96, der ohnehin nicht als Erfolg anzusehen ist). 2005 halte ich für hervorragend (viewtopic.php?f=21&t=4780&p=102797&hili ... na#p102797). 2009 ist allerdings ein Beispiel, das in die von Dir genannte Richtung geht.

Grüße

Hartmut
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4959
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von UlliB »

harti hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben: Das Rezept für Pape Clément war unter Margrez lange Jahre konstant: man lässt die Trauben überreif werden, extrahiert dann auf Teufel komm raus, und holzt das Ergebnis abschließend brutalstmöglich zu. Einigen Kritikern hat's trotzdem gefallen 8-)
Dieser allgemeinen Aussage möchte ich widersprechen. Bis 2005 (die Jg. 06-08 kenne ich nicht) ist Pape Clement ein typischer Pessac, wenngleich ich in einigen Jahrgängen den Holzeinsatz skeptisch sehe (z.B. 96, der ohnehin nicht als Erfolg anzusehen ist). 2005 halte ich allerdings für hervorragend (viewtopic.php?f=21&t=4780&p=102797&hili ... na#p102797). 2009 ist allerdings ein Beispiel, das in die von Dir genannte Richtung geht.
2005 hatte ich nicht im Glas, aber 1998 und 2003 fallen für mich ganz klar in die Kategorie "überextrahiert und überholzt". 2006 auch, 2009 eh. Ich meine auch 2010, bin da aber nicht ganz sicher. Danach habe ich den Kontakt erst einmal vermieden.

Gruß
Ulli
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4959
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von UlliB »

Verglichen mit Dienstag geht es heute bislang eher gemächlich zu.

D'Armailhac, 34,80 € ex nego, ca. 48 € EVP. Teurer als 2016 und 2010 (jeweils 32,40 € en) und damit most expensive ever.

Die Preise bewegen sich langsam in eine ungute Richtung :?

Gruß
Ulli
Zuletzt geändert von UlliB am Do 9. Mai 2019, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
vanvelsen
Beiträge: 1021
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 10:22
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Windisch
Kontaktdaten:

Re: Bordeaux 2018

Beitrag von vanvelsen »

harti hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben: Das Rezept für Pape Clément war unter Margrez lange Jahre konstant: man lässt die Trauben überreif werden, extrahiert dann auf Teufel komm raus, und holzt das Ergebnis abschließend brutalstmöglich zu. Einigen Kritikern hat's trotzdem gefallen 8-)
Dieser allgemeinen Aussage möchte ich widersprechen. Bis 2005 (die Jg. 06-08 kenne ich nicht) ist Pape Clement ein typischer Pessac, wenngleich ich in einigen Jahrgängen den Holzeinsatz skeptisch sehe (z.B. 96, der ohnehin nicht als Erfolg anzusehen ist). 2005 halte ich für hervorragend (viewtopic.php?f=21&t=4780&p=102797&hili ... na#p102797). 2009 ist allerdings ein Beispiel, das in die von Dir genannte Richtung geht.

Grüße

Hartmut
Das ist eine sehr pauschale Aussage, die ich für den Zeitraum 2008-2011 unterschreiben würde. Seit dem 2012 hat man auf Pape das Holz deutlich runtergefahren und produziert dort finessenreiche Weine. Nix Oak-Monster, nix mehr von Überreife.

Gruss,

Adrian
Antworten

Zurück zu „Bordeaux und Umgebung“