so, die Preisdebatte hat hier ja noch nicht so richtig begonnen, an anderer Stelle dagegen schon: http://wine-life.co.uk/news-review/the- ... eaux-wines
Grüße,
wolf
Bordeaux 2010
Re: Bordeaux 2010
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Bordeaux 2010
Guten Morgen Wolf,
ich sehe keinen Grund, warum die Preise
wirklich sinken sollten. Zumindest nicht
aus Sicht der Chateaubesitzer, und die haben die
Würfel in der Hand. Allerdings haben sich die
Rahmendaten seit der letzten Kampagne auch
nicht wirklich (negativ) verändert, sodass ich den Erkenntnisgewinn
nicht wirklich "neu" empfinde...
In 4 Wochen ist Primeurwoche. Danach sollte es ein weiteres Stück
klarer werden. Interessant dürfte sein, wie die Kampagne im Vergleich
zu 09 verlaufen wird...
ich sehe keinen Grund, warum die Preise
wirklich sinken sollten. Zumindest nicht
aus Sicht der Chateaubesitzer, und die haben die
Würfel in der Hand. Allerdings haben sich die
Rahmendaten seit der letzten Kampagne auch
nicht wirklich (negativ) verändert, sodass ich den Erkenntnisgewinn
nicht wirklich "neu" empfinde...
In 4 Wochen ist Primeurwoche. Danach sollte es ein weiteres Stück
klarer werden. Interessant dürfte sein, wie die Kampagne im Vergleich
zu 09 verlaufen wird...
Grüsse weinfex
Re: Bordeaux 2010
Hallo Andreas,
es gibt vor jeder Kampagne immer wieder den Versuch aus Händler und Konsumentensicht den Preis herunterzuschreiben. So ordne ich den Beitrag jedenfalls ein. Verfangen hat sich die Strategie nur 2008. Ich finde es aber interessant, dass die Kampagne langsam an Fahrt aufnimmt und über einzelne Fassproben kann man hier und dort auch schon etwas lesen. Die für die Preisentwicklung wichtigen wirtschaftlichen Rahmendaten sind gegenüber dem Vorjahr unverändert; sie haben sich sogar im Sinne der Verbraucher verschlechtert. Die BRIC-Staaten sind weiterhin die weltweiten Wachstumsmotoren und dass eine Kampagne ohne Nachfrage aus den USA funktionieren kann mittlerweile auch bewiesen worden. Eine weiter nachlassende Nachfrage aus der alten Welt sollte auch noch kompensierbar sein. Ich persönlich rechne also mit einer Seitwärtsbewegung. Die Weine werden vielleicht +/- 10 Prozent angeboten werden - abhängig auch von der Punktzahl und dem Verkostungserfolg und es wird auch den Versuch von Ausreißerstrategien nach oben und unten geben. Damit ist über die Premier-Cru und die besonders begehrten Weine natürlich noch nichts ausgesagt. Und ebenso natürlich könnte ich jetzt sagen: Subskription lohnt nicht. Aber nach vielen, vielen Kampagnen, die wir mittlerweile begleitet haben, wissen wir es eigentlich alle besser. Der Kaufimpuls ist zu stark undiIrgendwas kauft man am Ende immer, aber man wird sich wahrscheinlich auf Formate oder Höchstzahlen beschränken. Zudem dürfen wir uns wohl auf tanninstarke langlebige Weine einstellen. Da wird man auch in ein paar Jahren noch nachkaufen können. Das ging sogar bei einem Jahrgang wie 2005!
Grüße,
wolf
es gibt vor jeder Kampagne immer wieder den Versuch aus Händler und Konsumentensicht den Preis herunterzuschreiben. So ordne ich den Beitrag jedenfalls ein. Verfangen hat sich die Strategie nur 2008. Ich finde es aber interessant, dass die Kampagne langsam an Fahrt aufnimmt und über einzelne Fassproben kann man hier und dort auch schon etwas lesen. Die für die Preisentwicklung wichtigen wirtschaftlichen Rahmendaten sind gegenüber dem Vorjahr unverändert; sie haben sich sogar im Sinne der Verbraucher verschlechtert. Die BRIC-Staaten sind weiterhin die weltweiten Wachstumsmotoren und dass eine Kampagne ohne Nachfrage aus den USA funktionieren kann mittlerweile auch bewiesen worden. Eine weiter nachlassende Nachfrage aus der alten Welt sollte auch noch kompensierbar sein. Ich persönlich rechne also mit einer Seitwärtsbewegung. Die Weine werden vielleicht +/- 10 Prozent angeboten werden - abhängig auch von der Punktzahl und dem Verkostungserfolg und es wird auch den Versuch von Ausreißerstrategien nach oben und unten geben. Damit ist über die Premier-Cru und die besonders begehrten Weine natürlich noch nichts ausgesagt. Und ebenso natürlich könnte ich jetzt sagen: Subskription lohnt nicht. Aber nach vielen, vielen Kampagnen, die wir mittlerweile begleitet haben, wissen wir es eigentlich alle besser. Der Kaufimpuls ist zu stark undiIrgendwas kauft man am Ende immer, aber man wird sich wahrscheinlich auf Formate oder Höchstzahlen beschränken. Zudem dürfen wir uns wohl auf tanninstarke langlebige Weine einstellen. Da wird man auch in ein paar Jahren noch nachkaufen können. Das ging sogar bei einem Jahrgang wie 2005!
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Bordeaux 2010
Eine Seitwärtsbewegung, was die Preise angeht, halte auch ich für
die wahrscheinlichste aller anzunehmenden Möglichkeiten.
Gerade eben kam übrigens auch der erste Preis eines der
interessantesten Güter auf den Markt, die nicht nach, sondern vor
der Primeurwoche damit an den Markt gehen:
Ch. Clos Louie
"Und wie bestellt", zum gleichen Preis wie 2009...
die wahrscheinlichste aller anzunehmenden Möglichkeiten.
Gerade eben kam übrigens auch der erste Preis eines der
interessantesten Güter auf den Markt, die nicht nach, sondern vor
der Primeurwoche damit an den Markt gehen:
Ch. Clos Louie
"Und wie bestellt", zum gleichen Preis wie 2009...
Grüsse weinfex
- octopussy
- Beiträge: 4405
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Re: Bordeaux 2010
Bitte nicht falsch verstehen oder persönlich nehmen. Ich meine das, was ich hier schreibe, ganz allgemein. Ich finde es auch jedes Jahr wieder spannend, wie sich die Preise, die Nachfrage, etc. im Bordelais so entwickeln (danke übrigens auch für das Posten des interessanten Links zu Wine Life). Etwas betrübtinnauen hat geschrieben:Strategie... ...für die Preisentwicklung wichtigen wirtschaftlichen Rahmendaten... BRIC-Staaten... ....Wachstumsmotoren... ...Seitwärtsbewegung... ...Ausreißerstrategien nach oben und unten...
Beste Grüße, Stephan
Re: Bordeaux 2010
klare Antwort: NEIN. Es geht um Weinpreise und deren Höhe und Veränderung. Früher, als ich jung und naiv war, dachte ich auch, der Preis spiegele identisch die Qualität wieder und später dachte ich es ginge um die Punkte, aber dann habe ich mir die Preisentwicklung über die Jahre angesehen und festgestellt, es geht in erster Linie um die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, in zweiter Linie um die Qualität des Jahrgangs und erst in dritter Linie um das Weingut und dort erst einmal um das Image (Cru Classé oder nicht, Marke oder nicht) und erst dann um den Wein. Wenn alle drei Bedingungen positiv sind, kommen Hammerpreise zu stande (1996,1996, 2005, 2009), ist eine der Bedingungen negativ, gibt es Abstriche. So waren die Subskriptionspreise 1997 und 2007 trotz mäßiger Jahrgänge sehr hoch, die Preise für 1990 und 2008 moderat, weil die Konjunktur einbrach. Das hat alles wirklich nichts mit Wein zu tun, aber wenn die bei diesem Spiel ermittelte Zahl dann als Etikett auf der Flasche klebt, dann gibt es allerdings wieder eine bleibende Verbindungoctopussy hat geschrieben: Da frage ich mich: Geht es hier überhaupt noch um Wein?
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Bordeaux 2010
Hallo Stephan,
Dein Einwurf ist ohne Frage berechtigt, deshalb kann man ihn
eigentlich nicht falsch verstehen. Natürlich geht es noch um Wein,
aber halt nicht mehr "nur und ausschliesslich".
Allerdings wird gerne vergessen, es geht um ein paar wenige händevoll
Namen und Marken. Alle anderen Chateau in Bordeaux kommen zwar
aus der gleichen Region, "bleiben" aber "nur" Wein und mehr oder weniger
bezahlbar...
Dein Einwurf ist ohne Frage berechtigt, deshalb kann man ihn
eigentlich nicht falsch verstehen. Natürlich geht es noch um Wein,
aber halt nicht mehr "nur und ausschliesslich".
Allerdings wird gerne vergessen, es geht um ein paar wenige händevoll
Namen und Marken. Alle anderen Chateau in Bordeaux kommen zwar
aus der gleichen Region, "bleiben" aber "nur" Wein und mehr oder weniger
bezahlbar...
Grüsse weinfex
- Weinzelmännchen
- Beiträge: 578
- Registriert: Di 7. Dez 2010, 18:28
- Wohnort: Salzburg
Re: Bordeaux 2010
Genau das ist es, was einen Menschen wie mich, der sich durchaus für Wein interessiert, extrem davon abhält, BDX - außerhalb von Einzelflaschen - zu kaufen. Ich mag es einfach nicht, an ein Riesen-Business denken zu können/müssen/dürfen, wenn ich an meinem Weinglas nippele! Die in diesem Forum und anderwertig verbreitete Aufstellung über das Vermögen der dort agierenden "Weinbauern" tut dann noch das Ihrige dazuoctopussy hat geschrieben: Da frage ich mich: Geht es hier überhaupt noch um Wein?
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)
Daniel
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Daniel
-
Frankie Wilberforce
- Beiträge: 812
- Registriert: Do 30. Dez 2010, 22:18
Re: Bordeaux 2010
Weinzelmännchen hat geschrieben:Genau das ist es, was einen Menschen wie mich, der sich durchaus für Wein interessiert, extrem davon abhält, BDX - außerhalb von Einzelflaschen - zu kaufen. Ich mag es einfach nicht, an ein Riesen-Business denken zu können/müssen/dürfen, wenn ich an meinem Weinglas nippele! Die in diesem Forum und anderwertig verbreitete Aufstellung über das Vermögen der dort agierenden "Weinbauern" tut dann noch das Ihrige dazuoctopussy hat geschrieben: Da frage ich mich: Geht es hier überhaupt noch um Wein?.
Ja, so ergeht es wahrscheinlich vielen von uns Weinkonsumenten. Das die edlen Bordeauxweine der 1855er Gilde so eine Faszination auf die Weininteressierten ausübern, ist der genialen Marketingidee Kaiser Napoleons III. von Frankreich und seiner Wirtschaftsberater für Weine aus Bordeaux zuzuschreiben
Im Vergleich dazu nimmt sich die deutsche Marketingstrategie geradezu hemdsärmelig naiv an
Deutsche trockene Weißweine der Rieslingsorte zählen von jeher zu dem Besten Weißweinen der Welt, doch die Vermarktung ist eher dem jeweils einzelnen Erzeuger überlassen
Eine Einteilung oder gar Klassifizierung ähnlich wie in Bordeaux wäre wünschenswert, und würde für Aussenstehende das ganze etwas übersichtlicher, ja transparenter machen.
Zudem gibt es leider viel zuviel billiges Geld auf dieser Welt, das Institute (Hedgefonds, inverstmentbanken, Banken, Versicherungen, Pensionsfonds etc.) zur Verfügung stehen und die dann renditebringend anlegen. Man überlege nur einmal wie viele Versicherungen, Banken, Geldhäuser sich in Bordeaux und andreswo bei edlen Weinerzeuger eingekauft haben.
Da kannst du dir doch denken wo der Zug hingehen wird.
Die zahllosen und namenlosen unbekannten Weinbauern haben nichts von dem Preisboom der Edelweinbauern.
FW
Grüße Armin
Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
- octopussy
- Beiträge: 4405
- Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
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Re: Bordeaux 2010
Hallo Wolf,innauen hat geschrieben:es geht in erster Linie um die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, in zweiter Linie um die Qualität des Jahrgangs und erst in dritter Linie um das Weingut und dort erst einmal um das Image (Cru Classé oder nicht, Marke oder nicht) und erst dann um den Wein.weinfex hat geschrieben: Natürlich geht es noch um Wein,
aber halt nicht mehr "nur und ausschliesslich".
Allerdings wird gerne vergessen, es geht um ein paar wenige händevoll
Namen und Marken. Alle anderen Chateau in Bordeaux kommen zwar
aus der gleichen Region, "bleiben" aber "nur" Wein und mehr oder weniger
bezahlbar...
hallo Andreas,
damit habt ihr natürlich beide völlig recht. Manchmal wird einem eben ganz schwindlig vor lauter Parker- und Gabriel-Punkten, Preisen für erste, zweite und dritte Tranchen, Preissteigerungen nach Parker-Benotungen, höchst-fundierten Wetterdaten- und Preisanalysen usw. Dabei lässt man dann manchmal außer Acht, welch wirklich gute Qualität man auch aus der dritten und vierten Reihe zu letztlich exzellenten Preisen bekommt. Subskripieren muss man solche Weine freilich nicht.
Naja, auch wenn ich dieses Jahr die Subskription auslassen werde (letztlich trinke ich vielleicht maximal 10-15 Fl. Bordeaux pro Jahr, hab dafür aber eigentlich viel zu viel im Keller bzw. in den letzten beiden Jahren subskribiert) freue ich mich jedenfalls auf das bunte Treiben und die vielen Diskussionen, die spätestens in einem Monat sicher beginnen werden.
Beste Grüße, Stephan