Eine Prise Salz zum Wein ... ?

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EThC
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Re: Eine Prise Salz zum Wein ... ?

Beitrag von EThC »

...aber erst kommt "Delicatessen" dran...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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niers_runner
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Re: Eine Prise Salz zum Wein ... ?

Beitrag von niers_runner »

die Briten essen (lt. Obelix) auch Wildschwein mit Minz-Sauce
Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf entscheiden, was es zum Essen gibt (Thomas Jefferson).
Bernd Schulz
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Re: Eine Prise Salz zum Wein ... ?

Beitrag von Bernd Schulz »

Gerald hat geschrieben: Für mich gibt es eigentlich nur zwei in sich konsistente Ansätze: entweder "es geht rein um den Geschmack, alle Zusätze (solange gesundheitlich unbedenklich) sind OK, wenn es den Geschmack verbessert" - oder eine Art "Reinheitsgedanke" (nur Trauben, sonst nichts) wie bei den "vin naturel"-Anhängern.
Für meine Begriffe ist diese Perspektive eine typisch "naturwissenschaftliche" - und mir wird wieder einmal deutlich, dass ich aus sehr triftigen persönlichen Gründen kein Naturwissenschaftler geworden bin, denn meine Art des Denkens ist einfach eine andere.

Ich sehe hier keinen Dualismus von zwei in sich konsistenten Ansätzen, sondern ich sehe vielmehr ein historisch gewachsenes (die Herstellung und Bewertung von Wein findet ja nun mal nicht in einer Art kulturellem Vakuum statt - gewisse Formen der Geschmacksveränderung beim Wein galten schon vor Jahrhunderten als "Panschen") Spannungsfeld zwischen den Polen der nötigen und der möglichen "Manipulation" des Traubenmaterials. Und innerhalb dieses Feldes muss jeder für sich den Punkt, auf dem er zu stehen wünscht, suchen. Zwischen den Extrempositionen "Nur Trauben, sonst nichts" und "Alles ist erlaubt, wenn es ohne Gefährdung der Gesundheit der Geschmacksverbesserung dient" kann ich schon noch eine Menge anderer möglicher Standpunkte erkennen - diese mögen dann zwar aus der wissenschaftlichen Perspektive nicht "in sich konsistent" sein, aber trotzdem sind sie aus meiner Perspektive alles andere als komplett unsinnig!

Ich zum Beispiel (es handelt sich jetzt wirklich nur ein exemplarisches Detail!) bevorzuge ohne die Verwendung von Reinzuchthefen vergorene Weine, lehne aber Weine, die mit Reinzuchthefen produziert wurden, nicht kategorisch ab. Andere sehen das weit puristischer als ich, noch anderen (durchaus erfahrenen und kompetenten) Weinfreunden ist die Hefefrage komplett wumpe. Wie schon gesagt: Jeder muss den für ihn ganz subjektiv passenden Ansatz finden, denn auf dem weiten Feld der Ästhetik (auf dem wir uns aus meiner Sicht beim Weingenuss befinden) gibt es nun mal keine absolute Objektivität. Das Trinken und Beurteilen von Weinen hat am Ende auch viel mit der emotionalen (und mit der "historischen") Ebene zu tun.

Herzliche Grüße

Bernd
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Gerald
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Re: Eine Prise Salz zum Wein ... ?

Beitrag von Gerald »

Hallo Bernd,

ich glaube, du hast mich da ein bisschen missverstanden. Natürlich kann jeder seine persönlichen Vorlieben auch außerhalb der "konsistenten" Zugänge wählen, klar. Nur wenn man dann andere Ansichten kritisiert (die aber genauso rein persönliche Vorlieben sind), dann ist das meiner Ansicht nach nicht wirklich nachvollziehbar bzw. es fehlt die Argumentationsbasis. Ganz konkret hat sich die Diskussion ja auf das Video von Cordula Eich mit der "Aromatisierung" einfacher Weine mit z.B. Limetten oder Ananas bezogen - wobei ich ja nach wie vor glaube, dass dieser Tipp nicht ernst gemeint war ...

Grüße,
Gerald
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