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... gestern im Glas ...

Rosso Gagliole 1998, Gagliole (Bär) - Castellina in Chianti Cuvée Sangiovese und Cabernet

dunkles gereiftes Rubinrot, feines Sediment; in der Nase zunächst Goudron, mit Luft komplexe rote-schwarze Beerennase, etwas Tee und Leder; am Gaumen schön gereifte komplex verwobene rot-schwarze Beeren mit erneut Tee und feinem Leder, mittlere Dichte, fein gereiftes tannin mit leichter Süsse und nur noch wenig Adstringenz, harmonische deutliche Säure, Komplex und Tief; komplexer langer verwobener Abgang - 17,5-18/20

Trotz deutlicher Reife nochmals eine letzte, aber perfekte Flasche. Lag die Trinkempfehlung bis zum Jahrgang '99 noch bei 10+ Jahren, wird diese inzwischen ab '00 mit 4-6 Jahren nach Markteinführung, als ca. 7-9 Jahre, angegeben. Alles in allem ein empfehlenswerter Supertoskaner.

moc hat geschrieben: Dann kam Tignanello 07 in unsere Gläser. Der Wein war erkennbar Italien durch seinen hohen Anteil an Sangiovese. Ganz klar viel zu jung aber vielversprechend. Changiert zunächst im Glas. Cabernet bricht immer wieder durch und lugt fast vorwitzig hinter dem Sangiovese hervor. Noch etwas ungefügt. Braucht mindestens 10 Jahre und dürfte gross werden.

Hallo zusammen,

hier mal ein weiterer Zwischenstand zu Antinori Tignanello 2007. Ich finde weiterhin, dass das ein exzellenter Wein ist, der wegen seines hohen Sangiovese-Anteils auch nach Toskana schmeckt. Im Vergleich zu vor einem Jahr hat er deutlich an Dichte und Eleganz gewonnen, ist sehr samtig und weich und einfach gut strukturiert. Würde ich mehr Weine in der Preisklasse kaufen, stünde ein Tignanello bei mir im Zweifel vor diversen Bordeaux oder Napa Valley Weinen.



Einen deutlichen Sprung nach oben, der aber für mich nicht den erheblich höheren Preis rechtfertigt, macht Antinori Solaia 2007, dem Parker 97 Punkte zugedacht hat. Hier findet man noch mehr Komplexität, mehr Finesse, eine ausgedehntere Tonleiter und mehr High Fidelity als beim 2007 Tignanello. Dazu ist auch mehr Potenzial erkennbar. Das alles aber auf sehr hohem Niveau schon für beide Weine.

... gestern im Glas ...

Cerviolo 2001 Rosso Toscano IGT, San Fabiano Calcinaia - Castellina in Chianti, Cuvee Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Merlot

annähernd opakes Rubinrot; recht üppige Nase mit süssen Kirschen, reifen Zwetschken, schwarzroter Frucht, im Hintergrund Gewürze; am Gaumen dicht und konzentriert, dichte reife rotschwarze frucht, im Hintergrund Eisen und Graphit, Muskatnuss, Tannine samtig und rund, aber noch mit Grip und leichter Adstringenz, sehr stimmig eingepasste Säure, rund, harmonisch, aber noch schöne Ecken und Kanten; langer Abgang auf Frucht und Tannin - 17,5/20/op

Wirkt fast ähnlich einem Bordeaux, wenig Toskana, aber sehr gut gemacht, jetzt auf dem Höhepunkt mit etwas Reserven.

Am Samstag im Glas ein neuer Wein aus der Toskana:

Terra di Monteverro 2009

Schon die Vorschusslorbeeren haben mich glustig gemacht diesen Wein mal anzutesten. Klar es handelt sich um den kleineren Bruder, doch gespant war ich schon! Da wir gerade in einem italienischen Restaurant sassen, dachte ich eine runde Sache!
In der Nase sehr feine Aromen nach warmen, roten Kirschen, Cassis, Schokolade und Milchkaffee. Wirkt sehr edel, stylisch...Im Gaumen warme Noten, cremig, eher tiefe Säure, schöne Süsse, hier wieder Schokolade, milchig, weich. Schöner Mittellanger Abgang. An sich ein sehr guter Wein, perfekt gemacht (schon die Einsteiger-Klasse), doch leider leider liess der Wein als Essensbegleiter keine Freude aufkommen! Irgendwie zu süss, trotz guter Balance sättigend...Machte als Solist viel Spass...sonst eher schwierig...Da bleibe ich bei einem guten Cru Bourgeois, der vielleicht mehr Ecken und Kanten hat, doch dafür auch wesentlich mehr Freude beim Essen bereitet! Trinken jetzt-2020

Von mir 91 GPoints

Wir hatten zuletzt einen kleinen "Super-Tuscan". Den Bolgheri Rosso von Micheletti. Schöner, rustikaler Merlot/Cabernet Sauvignon Blend. Ein gutes Pfund drauf setzt der Dalleo vom selben Weingut.

Im Bolgheri entstehen wirklich tolle Weine, auch sehr empfehlenswert, das Castello di Bolgheri.

Am Heiligabend im Glas: Flacianello 2008 aus der Magnum

In der Nase junges, tiefes, schwarzbeeriges Bouquet. Brombeeren, Cassis, Nadelhölzer, Lakritze, heisser Stein, schöne Tiefe in der frischen aber unentwickelten Nase. Im Gaumen ungestüm, süss, merkliche Säure, die aber von der überbordenden Süsse abgefedert wird, im Gaumen aber schon viel Frucht, auch hier schwarzbeerig. Jugendliche, leicht austrocknende Tannine. Sicherlich ein sehr guter, vielleicht grosser Wein. Braucht einfach noch 5-8 Jahre bis alle Elemente zueinander finden. Trinken 2017-2024

Von mir 92-95 GPoints

Hallo,
heute gibt es bei einer kleinen Verkostung under anderem einen
ORNELLAIA 1997
Dieser sollte jetzt auf dem Punkt gereift sein. Die Bewertungen sind sehr vielversprechend.
Wie viel Luft benötigt dieser Wein?

Grüße
Reini

Reini hat geschrieben:Hallo,
heute gibt es bei einer kleinen Verkostung under anderem einen
ORNELLAIA 1997
Dieser sollte jetzt auf dem Punkt gereift sein. Die Bewertungen sind sehr vielversprechend.
Wie viel Luft benötigt dieser Wein?

Grüße
Reini

Reini,
2h sollten ausreichen.

Gestern Abend im Glas:
ORNELLAIA 1999
Nach 2h an der Luft:
Tiefrot mit leichten Reifenoten am Rand.
Betörende Nase. Expressiver Fruchtkorb mit riesigem Volumen. Typ Nasentier.
Bereits beim ersten Schluck den ganzen Mund ausfüllend. Wuchtig, schwer, ein Sammelsurium aller dunkler Beeren. Typisch Toscanisch, trotz Bordeaux Couvee! Durch die feine Säure gewinnt der Wein trotz seiner Frucht und Extraktsüße an Leichtigkeit, welche auch den Alkohol im Zaum hält.
Hinten raus nicht mehr ganz das Niveau der Mitte haltend. Langer Abgang nach getrockneten Trauben, etwas Erde. Scheint sich mit der Zeit weiter zu öffnen.
fantastischer Tropfen.

94-95P

Hallo,
ein kleiner Nachtrag zu unserem Ornellaia 1997 vom letzten Freitag.

Sehr dunkles, kräftiges Granat mit deutlichen Reifetönen am Rand.
Wow, was für eine Nase. Absolut perfekt. Perfekt gereifte CS / Merlot Nase. Dunkle Beeren, Erde (Terroir), vermischt mit feinen flaoralen Tönen.
Erinnert an feinsten Bordeaux, verleugnet aber seine toskanische Herkunft nicht.
Hatte selten einen so auf den Punkt gereiften Wein im Glas.
Auch am Gaumen tolle Harmonie. Genügend Kraft aber immer noch elegant dabei.
Bisher eines der feinsten Weinerlebnisse.
97 Reini Pkt.
Von der Stilistik her kein Vergleich zum tollen aber doch sehr konzentrierten 2004er Ornellaia den ich vor ca. 2 Jahren genossen habe.

Grüße
Reini

Reini hat geschrieben: Von der Stilistik her kein Vergleich zum tollen aber doch sehr konzentrierten 2004er Ornellaia den ich vor ca. 2 Jahren genossen habe.

Hallo Reini,

vor einigen Jahren habe ich mal an einer Ornellaia-Verkostung der Jahrgäng 1985 (erster Jahrgang) bis 2004 teilgenommen. Die von dir beobachtete Stiländerung zu mehr Konzentration setzt bereits mit dem Jahrgang 2000 ein. Meine favorisierten Jahrgänge waren übrigens 1995 und 1998 (1988 war früher ebenfalls supergut). Der 97er ist in der Tat das absolute Hedo-Teil.

Beste Grüsse

dylan