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Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 16:44
von Pointless
Ich überlege gerade mal bei Köhler Ruprecht zu bestellen und sehe er hat auch
"Philippi" Chardonnay Tafelwein
"Phillippi" Weissburgunder Tafelwein
Jahrgänge von 2002 bis 2007. Die Weine sind wohl im Barrique ausgebaut.

Das solcherlei Versuche massiv schief gehen können steht für mich ausser Frage. Aber bei dem Weingut habe ich Hoffung, d.h. bin interessiert.
Interessanterweise gibt es keine einträge bei verkostungsnotizen oder cellartracker.

Kennt jemand die Weine und kann etwas berichten?

Grüße

Jochen

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 17:07
von Jürgen
Hallo Jochen, die weißen Burgunderrebsortenweine von Philippi mag ich sehr.

Wenn du was bekommen kannst wo ein "R" draufsteht, dann kauf das :!:

Bin demnächst mal wieder auf dem Weingut und werde - vielleicht ;) - berichten.

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 17:58
von Markus Vahlefeld
Ja, Bernd Philippi konnte mit dem Barrique umgehen. Das sind allesamt schöne Weine, die jetzt gut zu trinken sein müssten.

Bitte berichten...

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 18:15
von Neuppy
Habe Chardonnay und Pinot Gris aus 2003 vor 3 Jahren ab Gut gekauft. Die trinken sich wunderbar. Gerade der Chardonnay könnte in einer Burgundprobe als Pirat für Aufsehen sorgen.
Durch die Lagerung im Gut ist das Holz, das in der Jugend ziemlich massiv gewesen sein muss, wirklich fantastisch eingebunden.

Grüße Peter

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 19:30
von Pointless
Super, vielen Dank allerseits! Dann werd ich das mal probieren.
@Peter: Wirklich 03? Koennte mir den arg alkohollastig und saeurearm vorstellen??

Gruesse

Jochen

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Do 5. Jul 2012, 16:46
von Neuppy
Hallo Jochen,
jetzt hast Du mich ganz durcheinander gebracht. Ich bin mir eigentlich sicher, dass es 2003 war.
Der Säuremangel des Jahres wirkt sich bei Chardonnay und Grauburgunder ja nicht so schlimm aus wie beim Riesling oder Spätburgunder.
Ich fand beide Weine sehr rassig und den Chardonnay besonders gelungen. Für mich so 91 bis 92 Punkte.
Durch das Holz sind auch Gerbstoffe im Wein. Wenn ich mich recht erinnere auch eine leichte und feine Säure.
Jetzt schaue nachher aber mal im Keller nach, ob es wirklich 2003 war oder nicht - aber ich bin mir eigentlich sicher.

Grüße Peter

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 13:58
von Budi
http://budisfoodblog.wordpress.com/2012 ... cken-2006/

Hatte die Tage folgenden Riesling im Glas:

Kallstadter Saumagen Riesling Auslese trocken 2006
Diese trockene Auslese konnte ich bereits vor Ort in Kallstadt probieren. Damals wurde sie in den Flight gestellt und dabei herausgehoben, wie interessant sich der Wein, trotz des schlechten Jahrgangs entwickelt hat.

Der hellgoldene Riesling riecht in der Nase erst nach Limette und etwas Butter. Das alles aber sehr zurückhaltend. Mit etwas höherer Temperatur entwickelt sich die Nase überraschend in eine ganz andere Richtung. Die Botrytis kommt nun deutlich zur Geltung, etwas mehr Rauchigkeit befindet sich nun im Glas. Hinzu kommt eine Kamillenote und Honig.

Am Gaumen attackiert einen Zitronensaft. Hinzu kommt eine leichte aber präsente Bitternote, die man auch mit Grapefruit assoziieren könnte. Den Riesling kennzeichnet hier eine hohe Säure.

Im Abgang gesellt sich dann noch Bienenwachs hinzu.

Einen Tag später hat sich der Riesling dann komplett verschlossen, sowohl am Gaumen als auch in der Nase. Also habe ich noch einen weiteren Tag gewartet und wie oft bei den Weinen von Koehler-Ruprecht, wurde dies belohnt.

Nach drei Tagen hatte man den harmonischsten Riesling im Glas, der voller Kraft und Ausgewogenheit und mit mineralischer Länge und immenser Dichte zu begeistern wusste. Auch ist die dominante Säure und Bitterkeit zurückgewichen und hat sich gut eingependelt.

Der Wein hat vielleicht nicht das Potenzial für weitere viele Jahre, jedoch bietet er genau jetzt ein fantastisches Trinkerlebnis, sofern man einem Hauch Botrytis nicht abgeneigt ist.

Nebenbei sei gesagt, dass dies die angenehmsten 13,5vol. % Alkohol waren, die ich seit langem im Weißweinglas hatte!

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 14:35
von Pointless
Hallo Budi,

sehr interessant. Die lange Entwicklungszeit der Weine nach dem Öffnen habe ich bei Köhler-Ruprecht auch immer wieder beobachtet. Den konkreten Wein hatte ich vor einiger Zeit zusammen mit Chris:

Bild

Der zweite Tag in der VKN war eigentlich der dritte, da ich KR Weine immer am Vortag öffne. "Kurz und etwas wässirig" hört es sich bei Dir ja nicht an. Vielleicht also doch ein Flaschenfehler bei mir.
Hast Du eigentlich auf dem Weingut die Weissweine aus der Philippi Reihe probiert?
Grüße

Jochen

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 20:27
von Budi
Schade!
Aber interessant, dass die Beschreibungen am Anfang relativ identisch sind!

Von einem Flaschenfehler würde ich nicht direkt sprechen. Eher von einer Varianz. Meine Flasche kam direkt vom Weingut und landete dann sofort im Klimaschrank. Vielleicht haben sich die Flaschen auch einfach unterschiedlich entwickelt.

Finde den Wein für den Jahrgang jedenfalls sehr gelungen.

Habe leider nur die Spätburgunder serviert bekommen.

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 21:40
von octopussy
Hallo Leute,

die 2006er trockene Auslese hatten wir vor etwa 1,5 Jahren mal (zu selbst gebeiztem Lachs) und fanden in der ganzen Runde den Wein ganz vorzüglich. Ich hatte mir notiert:

Sehr helles Gelb. In der Nase zunächst etwas seifig mit Zitrusfruchtaromen (Zitronen, Grapefruits). Dazu Vanille und Pfirsich. Am Gaumen rund, sehr säurebetont und von Stunde zu Stunde besser. Wir hatten den Wein damals glaube ich eine Stunde dekantiert. Eine Flasche habe ich noch und köpfe sie vielleicht demnächst.