Domaine Marc Colin, Chassagne-Montrachet 1er Cru les Vides Bourses 2007
Sonniger Abend. Endlich mal! Das möchte ich feiern und mir fällt grade diese Flasche Weisswein in die Hand. Warum nicht denke ich und mache mich auf den Weg zum Balkon. Ab in den grossen Burgunderkelch.
Im Glas dann tiefgoldenes Gelb. Die Nase ist würzig-wachsig und die gelbfruchtige Palette offenbart einen ersten Schwall an Aromen. Da ist Birne, da ist zitroniges aber es wird auch exotisch und Ananas mischt sich genauso drunter wie etwas Pfirsich. Wirklich dicke Luft die da aus dem Glas strömt…
Der erste Schluck am Gaumen enttäuscht, denn mir wirkt der Wein zu breit - zuviel deckendes aber nichts erfrischendes. Ok, er ist erst offen und direkt ins Glas gekommen. Also warten wir einen Moment und siehe da: nach 10 Minuten wird der Wein schlanker, die Aromen definierter und was ich vorher als dick und unangenehm empfand wird leichter, spannungsgeladener und auch die mineralische Seite gibt sich zu erkennen. Ja, man sollte halt Geduld haben mit den Weinen und ihnen Zeit geben sich an der Luft zu entfalten. Diese Geduld soll dann auch bis zum Schluss belohnt werden, ein wirklich grosser Wein, der den Geduldigen mit einem fortlaufenen Wandel überrascht.
Der Abgang ist enorm. Sehr lang und macht Durst auf mehr… Diese Lage hält alles und wird meiner Meinung nach nicht umsonst mit dem nebenliegenden Grand Cru Criots-Batard verglichen. Eine absolute Empfehlung. Sei es zum Fisch mit Fenchel oder einfach so genossen. Aber aufpassen, der ist so lecker, dass er förmlich aus dem Glas verdunstet und man sich wundert wieso die Flasche plötzlich leer ist. Ok, bei mir wars auch die bessere Hälfte die ordentlich mithalf
