Seite 59 von 71

Re: Weingut Keller

Verfasst: Sa 9. Mär 2024, 19:10
von Ursula
bevor wir uns wieder den gereifteren GG`s zuwenden, noch einen Frischling im Glas :

2021 Westhofen Kirchspiel, Riesling GG mit 12,5 Vol% Alk, Pr.Nr. 16/22, 49er Naturkork ND

helles Gelb, feiner Kräuterduft ( typisch Kirchspiel ), tanzt über die Zunge, satt durchgegoren. So eine Weinqualität hat auch keine Schminke nötig.Viel Ausdruck, herrliches Spiel und rassiger Biß. Finessenreicher, fast schwebender Körper und langer und würziger Nachhall.Wie ein funkelnder Edelstein. Klasse!

Direkt bezogen vom Weingut zum Schnäppchenpreis ( in Relation zum Gebotenen ). Hat noch sehr viel Zukunft, wird in puncto Schliff weiter zulegen.

Heute schon 95+ P.

Gruß Ursus

Re: Weingut Keller

Verfasst: Sa 30. Mär 2024, 18:29
von Ursula
Zum Start ins Osterwochenende ein Vertreter der Abteilung Traumweine :

2017 Westhofen Brunnenhäuschen " Abtserde ", Riesling GG mit 12,5 Vol.% Alk, 49er Naturkork, Pr.Nr.36/18

einladende zitrisch-hefige Nase,knochentrocken,enorm jugendlich auf der Zunge, ungemein feine und vielschichtige Säure,viel Spannung und Zug, kräuteriger, langer und druckvoller Abgang.Ein wahres , bewegendes Parade-GG.Glatte 98 P.

Gruß Ursus

Re: Weingut Keller

Verfasst: Mo 1. Apr 2024, 19:44
von Ursula
2011 Westhofen Morstein, Riesling GG mit 13 Vol% Alk. Pr.Nr. 54/12 und 49er Naturkork passender Güte

Im kleinen Weinfreundeskreis am Ostermontag blind verkostet und offen gefeiert:

Von der Farbe her hätte ich bestimmt nicht auf einen bald 13-jährigen Wein getippt, denn wir hatten kürzlich ein junges 22er Mölsheimer Riesling GG im Glas, welches farblich dem 2011er sehr, sehr ähnlich sah und uns nicht nur deswegen etwas verwirrte.
Soll heißen: der 2011er präsentierte sich überraschend frisch in leuchtendem Gelb mit der typischen kühlen und fordernden Morstein-Nase, etwas Tabak auf der Zunge und einem dezentes Bitterl, keinerlei Altersnoten oder -schwächen erkennbar.Das bißchen Gerbstoff stärkt die Struktur und fügt sich bestens in die elegante Balanciertheit des Weines ein.Kein schmeckbarer RZ, die Morstein-Kraft wird durch eine feine Fruchtsäure trinklustfördernd ausgeglichen.
Die Flasche war ein echter Hochgenuß für uns drei Weinnasen und wurde zw. 95 und 97 P. taxiert.

Gruß Ursus

Re: Weingut Keller

Verfasst: Sa 13. Apr 2024, 16:36
von Ursula
von 11 auf 15 :

2015 Westhofen Morstein, Riesling GG mit 13 Vol.% Alk. und 49er Naturkork Amorim Flor

intensives, leuchtendes Gelb im Glas. Dezent-rauchiger Duft, kühle Anmutung. Sehr delikater und gekonnter Ausbau im großen Holzfaß, nicht zu kurz und nicht zu lang,um die Frische zu bewahren.Der Wein strahlt majestätische Reife, Kraft und würzige Tiefe aus, ist voller Energie. Ja, ist schon ein großer Wein, der gewiß auch noch reichlich Zukunft besitzt.Könnte die Idealpunktzahl in einigen Jahren erreichen.

Gruß Ursus

Re: Weingut Keller

Verfasst: So 5. Mai 2024, 13:49
von Jochen R.
Riesling - RR - 2020:
Ein helles gelb. Mind. mittelkräftige Nase: Würzig/rauchig, brauner Kandis, etwas Karamell, heller Tabak. Im Hintergrund frisch gemähte Wiese und gerade aufgeschnittener Pfirsich.
Am Gaumen etwas einfacher aber sehr lecker! Pfirsich & Aprikosen, trinkanimierende Kombination aus Fruchtsüße & frischer Säure, so mittelgewichtig/mittellang. 90 P.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Weingut Keller

Verfasst: So 12. Mai 2024, 18:03
von Ursula
mein Einstieg in die 23er Rieslingwelt :

Riesling von der Fels trocken mit 12,5 Vol.% Alk.,Pr.Nr.16/24, 45er Naturkork ND

frischer, etwas hefiger Kräuterduft ( dürfte vom Kirchspielanteil herrühren ). Macht auf der Zunge schon einen recht seriösen Eindruck in Richtung GG gehend. Verspielt, feine Balance, zeigt Biss und Schliff, präsente und knackige Rieslingsäure. Zuckerschwänzchen ( gottlob ) nicht vorhanden, durchaus fordernd, so liebe ich junge Rieslinge.

Da ist jetzt schon eine gehörige Portion Trinkspaß in der Flasche. Wird laufend überprüft , meine Weinfreunde werden mir dabei uneigennützig Unterstützung leisten.

Gruß Leo

Re: Weingut Keller

Verfasst: So 12. Mai 2024, 21:15
von Schönibert
Ursula hat geschrieben:mein Einstieg in die 23er Rieslingwelt :

Riesling von der Fels trocken mit 12,5 Vol.% Alk.,Pr.Nr.16/24, 45er Naturkork ND

frischer, etwas hefiger Kräuterduft ( dürfte vom Kirchspielanteil herrühren ). Macht auf der Zunge schon einen recht seriösen Eindruck in Richtung GG gehend. Verspielt, feine Balance, zeigt Biss und Schliff, präsente und knackige Rieslingsäure. Zuckerschwänzchen ( gottlob ) nicht vorhanden, durchaus fordernd, so liebe ich junge Rieslinge.

Da ist jetzt schon eine gehörige Portion Trinkspaß in der Flasche. Wird laufend überprüft , meine Weinfreunde werden mir dabei uneigennützig Unterstützung leisten.

Gruß Leo
Hi Leo, danke für die erste Einschätzung und den Kindsmord. Einer muss es ja machen!

Re: Weingut Keller

Verfasst: Fr 28. Jun 2024, 21:11
von amateur des vins
Um meinen letzten weißen von Keller bin ich eine Weile herumgeschlichen, in der Hoffnung, er sei zuvor ein Häßliches Entlein gewesen:

Keller, von der Fels 2018

Fahlgelb. Ganz okay-e Nase: Nashi, Ananas, etwas grün: Staudensellerie, Kiwi.
Am Gaumen knackige, etwas grüne und nicht gut integrierte Säure, unreif-zitrisch (Limette, Zitrone, grüner Apfel). Kräftiger kalkiger Grip. Strukturell mittel- und aromatisch eher leichtgewichtig. Kein Kabi, aber definitiv auch kein "GG light".

Auf mich wirkt das so, als hätte jemand "Panik bekommen" und zu früh gelesen, um den jungen Reben den Hitzestreß möglichst zu ersparen. 12,0% Alk. mußte man in 2018 erstmal hinbekommen. Kann man so machen, aber meins ist diese unreife, karge, aromatisch schwache, vorwiegend saure Erscheinung nicht. Ich bin nicht enttäuscht, denn von Keller hatte ich eh noch nichts im Glas, das mich richtig überzeugt hätte. Konsequenterweise findet er nun in meinem Keller bis auf eine letzte Rothaut (deren Zwillingsbruder auch nicht so dolle war) nicht mehr statt. Freue mich aber für alle, die Spaß damit haben (keine Ironie)!

Re: Weingut Keller

Verfasst: So 11. Aug 2024, 14:15
von Jochen R.
Fast 3,5 Jahre später ...
und immer noch ein jugendlicher Spaßwein mit knackiger Säure und Potential (wer mit Säure Probleme hat, wird hier aber vermutlich wenig Spaß haben :mrgreen: ). Die Nase hat sich jedoch in die Richtung verändert, welche ich beim Hubacker so schätze.

Ein helles gelb. Die Nase rauchig/tabakig/würzig, auch etwas Herbstlaub und frische Minze. Dann Nectarinen und Pfirsich, später auch Zitronen. Ständig wechselnde Eindrücke. Toll!
Druckvoll am Gaumen, eine Zitrusattacke mit knackiger Säure, noch sehr jugendlich, was für ein Trinkfluss, adstringierend – zum darauf rumkauen, mit Luftzufuhr auch etwas (dezent) herb/kräutriges, langer zitrusfruchtiger Abgang.
93-94+ P.

Viele Grüße,
Jochen
Jochen R. hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 18:31
Leo hat geschrieben:...
Hallo Jochen,
als Einstiegswein in die Ostertage habe ich den 18er Hubacker, Riesling GG entkorkt. Wollte eigentlich noch ein paar Monate damit warten, aber was solls, her damit:
Wie immer bei den Keller GGs ein excellenter 49er Naturkork, da wächst schon die Vorfreude auf den Wein.Sehr animierender Duft,etwas Kräuter und Spontinoten. Knochentrocken, mineralisch,saftig, fordernd, vibrierend am Gaumen, langer Abgang mit knackigem Säurebiss. Derzeit wohl noch im jugendlichen Stadium ( 93-94 P.), macht schon viel Spaß, darf aber auch gerne noch ein paar Jahre reifen.
Der 10er, den ich kürzlich im Glas hatte,zeigt eindrucksvoll,wie gut diese Weine sich entwickeln können.

Gruß Leo
Dem gibt es nicht viel hinzuzufügen: ein jugendlicher Spaßwein mit knackigem
Säurebiss mit allen Anlangen für einen großen Wein.

Gleich nach dem Öffnen ein Früchtekorb mit floralen Noten in der intensiven
Nase. Mit Luftzufuhr Gewürze, ein Hauch Karamell, ein Hauch heller Tabak. Tiefe
anzeigend, komplex!
Druckvoll mit knackiger Zitrusfrucht (Zitrone, Limette, Grapefruit), frisch & trinkig,
dezent würzig, zum darauf rumkauen oder: schöne Adstringenz, mittellang bis lang.
92+ P.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Weingut Keller

Verfasst: Do 29. Aug 2024, 19:48
von Jochen R.
Nachdem mich der von der Fels 2023 im Juni schwer beeindruckt hat - ich habe mir 91-92 P. notiert und dachte damals: da geht jetzt möglicherweise der Gaul mit dir durch :mrgreen: - heute die 2. Flasche.
Dieses breite Aromenspektrum und Intensität in der Nase finde ich dieses Mal nicht ganz, aber am Gaumen könnte ich die Notiz von damals fast 1:1 übernehmen. 91 P. tun´s auch, ändert an dem Trinkspaß überhaupt nichts ...

Hier die Notiz vom Juni ...
Gleich nach dem Öffnen: was für eine wunderbare, intensive, Nase mit ständig wechselnden Eindrücken. Eine Ladung Tabak, rauchig, Menthol, traubig, frisch gemähte Blumenwiese, Kräuter, Orangen.
Schlank bis mittelgewichtig mit wundwässernder Säure, Orangen und Zitronen, gefährlicher Trinkfluss, dezent herb/adstringierend und ein sehr langer zitrischer Abgang.

Ich freue mich schon auf meine Hubi´s 23.

Viele Grüße,
Jochen