Für die Preis/Qualitäts-Relation des 2019er Jahrgangs wird ja mit den letzten Jahrgängen verglichen (logisch), aber lohnt nicht auch jetzt schon ein Blick auf 2020?
Ich meine, wenn man
1. davon ausgeht, dass der Jahrgang 2020 qualitativ nicht komplett in die Hose geht (und da wird rein wettermäßig über die nächsten 3 Monate die grundhafte Tendenz deutlich werden) und man
2. davon ausgehen kann, dass in 2020 Corona diese Auswirkungen nicht mehr verursachen wird (Impfstoff u.a.).
dürfte doch schon in Kürze abzusehen sein, dass zumindest der nächste Jahrgang diese interessanten Kaufkurse vom 2019er Jahrgang nicht mehr zeigen wird!?
Nur mal so...
Bordeaux 2019
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Re: Bordeaux 2019
Viele Grüße
Dirk
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Re: Bordeaux 2019
Ich sehe 2019 auch als historischen Schnäppchenjahrgang, Das könnte sich auf aktueller Basis natürlich noch ein wenig relativieren, wenn die nachhaltigen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen gravierender werden, als die derzeit gerade haussierenden Aktienmärkte suggerieren. Das könnte die Preise am Weinmarkt nochmal nach unten treiben.Bradetti hat geschrieben: dürfte doch schon in Kürze abzusehen sein, dass zumindest der nächste Jahrgang diese interessanten Kaufkurse vom 2019er Jahrgang nicht mehr zeigen wird!?
Nur mal so...
Wettertechnisch scheint mir 2020 nicht so spitzenmäßig zu werden, wie 2019. Die große Hitzewelle, die wir letztes Jahr im Juni hatten, ist bisher jedenfalls schon mal ausgeblieben, was statistisch gesehen, trotz Klimawandel, auch zu erwarten wäre. Insofern ist das jetzt schon ne Gelegenheit einen Top-Jahrgang zu günstigen Preisen abzugreifen.
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
Re: Bordeaux 2019
Es war noch nie so schwierig wie dieses Jahr, die weitere Entwicklung der Preise abzuschätzen.Bradetti hat geschrieben:Für die Preis/Qualitäts-Relation des 2019er Jahrgangs wird ja mit den letzten Jahrgängen verglichen (logisch), aber lohnt nicht auch jetzt schon ein Blick auf 2020?
Ich meine, wenn man
1. davon ausgeht, dass der Jahrgang 2020 qualitativ nicht komplett in die Hose geht (und da wird rein wettermäßig über die nächsten 3 Monate die grundhafte Tendenz deutlich werden) und man
2. davon ausgehen kann, dass in 2020 Corona diese Auswirkungen nicht mehr verursachen wird (Impfstoff u.a.).
dürfte doch schon in Kürze abzusehen sein, dass zumindest der nächste Jahrgang diese interessanten Kaufkurse vom 2019er Jahrgang nicht mehr zeigen wird!?
Nur mal so...
Wenn es zu dem kommt, was die Börse schon seit Wochen durchdekliniert - einer schnellen und vollständigen wirtschaftlichen Erholung ohne massive Störung durch eine zweite Covid-Welle, stimmt Dein Szenario.
Sollte es aber im Herbst oder Winter zu einer heftigen zweiten Welle kommen, die einen erneuten Lockdown erzwingt, ist die K***e wirklich am Dampfen, denn dann wird es einige Branchen (z.B. Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, große Teile des Einzelhandels) praktisch komplett abräumen, und wir hätten wirklich eine Jahrhundertrezession. Da helfen dann auch keine großzügig gewährten Kredite oder frisch gedrucktes Zentralbankgeld mehr. In diesem Fall würde auch der Markt für teure Weine völlig kollabieren, mit entsprechenden Auswirkungen nicht nur auf die 20er Preise, sondern praktisch auf alles, was noch bei den Erzeugern liegt oder irgendwo in der Handelskette steckt.
Hier wurde ja kürzlich die Auswirkung der 19er-Preisstellung auf die 2017er diskutiert. Viel interessanter finde ich, welche Auswirkungen die 19er-Preise auf die 2018er haben werden. Die werden ja im Moment gerade abgefüllt und sind noch komplett im Chateau, d.h. sie sind einem realen Marktgeschehen noch überhaupt nicht ausgesetzt worden. Was passiert denn mit den ganzen Mengen, die nicht en primeur bis an den Endverbraucher durchgereicht wurden, sondern von den Chateaux zurückgehalten wurden oder noch irgendwo in der Handelskette stecken, wenn im Jahr 2021 nach der Flaschenabfüllung der 19er und bei Parallelverkostungen herauskommt, dass die 19er den 18ern tatsächlich gleichwertig oder soagar überlegen sind? Ziehen dann die 19er Preise auf das Niveau der 18er an, oder geben die 18er entsprechend nach? Der CEO von Liv-Ex hat letzte Woche getwittert, dass die Preisstellung für viele 19er nur zeigt, in welchem Maße die 2018er overpriced waren...
Fragen über Fragen. Eine funktionierende Glaskugel habe ich leider auch nicht

Gruß
Ulli
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Re: Bordeaux 2019
Da bin ich mit dir absolut einverstanden, Ulli! Betroffen sind dann aber neben den 18ern auch alle anderen Jahrgänge, die noch bei den Händlern liegen, besonders die schwächeren und mittelmäßigen, die entsprechend ihrer Qualität eigentlich noch mehr overpriced sind, 2011, 2012, 2013, 2017 wären dann nur noch mit Abschlägen von mindestens 50% verkäuflich. Lidl-Ware im ganz großen Stil. Aber bei der Klientel müssten die Preise ja mit Bier konkurrenzieren können... Bodenlos!
Re: Bordeaux 2019
Am Ende hängt alles davon ab.UlliB hat geschrieben:Bradetti hat geschrieben: Wenn es zu dem kommt, was die Börse schon seit Wochen durchdekliniert - einer schnellen und vollständigen wirtschaftlichen Erholung ohne massive Störung durch eine zweite Covid-Welle, stimmt Dein Szenario.
Sollte es aber im Herbst oder Winter zu einer heftigen zweiten Welle kommen, die einen erneuten Lockdown erzwingt, ist die K***e wirklich am Dampfen, denn dann wird es einige Branchen (z.B. Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, große Teile des Einzelhandels) praktisch komplett abräumen, und wir hätten wirklich eine Jahrhundertrezession. Da helfen dann auch keine großzügig gewährten Kredite oder frisch gedrucktes Zentralbankgeld mehr.
Zu bedenken ist allerdings, daß im Gegensatz zur ersten Welle nun Zeit war sich auf eine zweite Welle einzustellen und daß inzwischen belastbare Daten vorliegen, die zeigen, daß ein totaler Lock Down eine völlig übertriebene Maßnahme war, die in keinem Verhältnis zu den entstehenden nachhaltigen wirtschaftlichen, sozialen und auch gesundheitlichen Kollateralschäden steht.
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
Re: Bordeaux 2019
Natürlich sind das Top Weine! Und es ist immer ein angenehmes Gefühl einen kleinen Schatz im Keller zu haben. Aber Bordeaux bedeutet auch bei dieser Qualität eine Flaschenreifezeit von 10 Jahren plus.Ich habe jetzt erst mal gesubst:
Montrose (Magnum)
Clinet
Giscours (Magnum)
Sociando Mallet
Langoa Barton
Poyferre
Gibt es weitere Must Haves?
Deshalb wäre für mich hier ein "Must Have" noch ein paar einfache Marken die mal einfach mal öffnen kann und die früher auch schon Genuss machen. In einer Preislage bei der man auch mal eine als Gastgeschenk (zum anfixen oder diskutieren) mitbringen kann.
Mir hilft diese Strategie mit dem Jahrgang in Kontakt zu bleiben zwischen ab Primeurfrucht bis zur Reife.
Dieses Jahr ist das bei mir Lanessan und Chateau Saintayme. Andere kommen noch dazu.
Beaumont hat so schon gut funktioniert, La Chenade und Chateau Fonreaud auch. Oder Seigneurs d´Aiguilhe.
Da gibt es viele. Die könnte man natürlich auch später kaufen aber in meinem Fall passiert das dann nicht mehr.
Und viele gibt es auch schon in der schönen 6er Holzkiste. Preislich finde ich diese Klasse im Bordeaux schon super.
Herzliche Sonnwendgrüße
Rainer
Viele Grüße
Rainer
"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
Rainer
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Re: Bordeaux 2019
Für mich sind das auch eher Investment-Weine - und da muß man offenbar schnell zuschnappen. Der Clinet - für 72 EUR bei Lobenberg wirklich ein Schnäppchen - ist bereits ausverkauft und leider habe ich nicht mehr soviel bekommen, wie ich wollte. Gestern Abend gabs noch einen kleinen Restposten bei C&D. Die wollten schon 79,- EUR. Aktuell ist der Markt jetzt leegefegt.Winedom hat geschrieben:Natürlich sind das Top Weine! Und es ist immer ein angenehmes Gefühl einen kleinen Schatz im Keller zu haben. Aber Bordeaux bedeutet auch bei dieser Qualität eine Flaschenreifezeit von 10 Jahren plus.Ich habe jetzt erst mal gesubst:
Montrose (Magnum)
Clinet
Giscours (Magnum)
Sociando Mallet
Langoa Barton
Poyferre
Gibt es weitere Must Haves?
Die reinen 2019er "Trinkweine" - die liegen bei mir in der Preisklasse <= 25 EUR - habe ich mir bisher noch nicht angeschaut. Danke für Deine Tipps. Werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen.
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Re: Bordeaux 2019
Saintayme bietet ja @ 14 EUR super Value (Suckling 93-94, Galloni 92-94, Martin 90-92). Top Buy! Da bin ich dabei!Winedom hat geschrieben:
Dieses Jahr ist das bei mir Lanessan und Chateau Saintayme. Andere kommen noch dazu.
Beaumont hat so schon gut funktioniert, La Chenade und Chateau Fonreaud auch. Oder Seigneurs d´Aiguilhe.
Da gibt es viele. Die könnte man natürlich auch später kaufen aber in meinem Fall passiert das dann nicht mehr.
Und viele gibt es auch schon in der schönen 6er Holzkiste. Preislich finde ich diese Klasse im Bordeaux schon super.
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Re: Bordeaux 2019
BDX unter 20,-- zu subskribieren - das mache ich nicht (mehr). Da trage ich das Geld lieber zu deutschen Winzern. Die haben momentan auch an der jetzigen Situation zu knabbern, da die Umsätze aus der Gastronomie weggebrochen sind.
Grüße
AmonA (aka Volker)
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Re: Bordeaux 2019
Das kann sich in großen Jahren allerdings immer noch rechnen. Vorausgesetzt, die Qualität stimmt, die Menge ist groß genug und man hat genügend Lagekapazität. Bei mir scheitert's an letzterem.AmonA hat geschrieben:BDX unter 20,-- zu subskribieren - das mache ich nicht (mehr).

Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
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