So ich gebe nun auch mal ein Fedeback bzgl. des Wrint Paketes.
Kröver Paradis Kabinett Feinherb - War okay. Netter Kabinett. Ähnlich wie erwartet - 87 Punkte von mir
Kröver Paradis Spätlese trocken 2015 - Evtl. noch etwas zu jung. War gut. Aber nicht super gut - 86 Punkte
Kröver Paradis Spätlese trocken 2004 - Hier ein wunderbarer exotischer Duft in der Nase - im Geschmack aber ganz anders. Kräutrig miniralisch. Von mit 89 Punkte
Anmerkung:
Im Angesicht der Flaschenpreise eine faire und gute Leistung für mich. Überrascht hat mich der 2004er der trotz des Füllstandes (siehe einige frühere Postings) einen ordentlichen Eindruck macht. Und eigentlich der beste Wein für mich war.
Ich habe noch Flaschnreste (halbe Flaschen) die ich heute Abend und damit nach 2-3 Tagen nachverkosten werde...
---
Mal schauen ob ich dem Hühnerberg Spätlese mal eine Chance gebe.
Heute nochmal die halbe Flasche vom 2015er Spätlese trocken ...war nix.
Hab den Rest weg gekippt. Wollte ich nicht mehr trinken. War recht sauer und grünfruchtig irgendwie.
Schmeckt mir gar nicht. Obwohl ich Riesling Fan bin.
Vielleicht zu jung.. Who knows.
--
bin aber auf die 2004er gespannt.. War der beste am Samstag.
Die is noch halb voll und wurde nur mit Coravin geöffnet.
... da ist die 2015er Paradies Spätlese ** trocken wohl in ein tiefes Loch gefallen
So schmeckte sie im August 2016 bei MM und auch Anfang November
Liegenlassen und die nächste Fl. ca. 2019 öffnen
So hab ich's fuer mich in meiner Logistik vermerkt
Gruß Adi
Martin Müllen's Spätlese* , trocken ...von der 3ten Hühnerbergterasse ,
später als die GG's in die Flasche gekommen
überzeugt durch dichte, spannungsreiche, komplexe Struktur mit viel cremig, schiefriger Mineralik,
mit Potential
Diese trockene Spätlese hat es verdientermaßen Ende November in meinen Kofferraum geschafft
Gruß Adi
Adi, du sprichst in deinen VKN immer wieder von "cremiger Mineralik", eine Wahrnehmung, die ich nur von dir kenne. Kannst du das näher beschreibe? In meiner Wahrnehmung wecken Holzaromen oftmals die Assoziation des Cremigen oder Schmelzigen, v.a. auch die malolaktische Gärung lässt Weine cremig werden. Inwiefern ist Mineralität "cremig"?
Michl hat geschrieben:Adi, du sprichst in deinen VKN immer wieder von "cremiger Mineralik", eine Wahrnehmung...
auch die malolaktische Gärung lässt Weine cremig werden. Inwiefern ist Mineralität "cremig"?
Hallo Michl,
deine Aussage oder Vermutung , ob die Cremigkeit von der Malolaktischen Gärung (Säureumwandlung) zwecks Säureabbau herrührt? Dies möchte ich Martin Müllen nicht unterstellen, der Wein würde dann auch buttrige Noten
aufweisen und Fehlnoten weist dieser exzellente Tropfen nun wirklich nicht auf. Martin Müllen setzt auf Spontanvergärung ohne jede Schönung des Weins
Mineralität im Wein wird "klassisch", mit dem Duft oder Geschmack von feuchtem oder nassem Gestein , Schiefer
beschrieben. Wie kommt die Mineralik in den Wein und wann ist diese pikant, feurig, würzig, rassig, salzig oder weich-cremig?
Cremige Schieferwürze oder schieferwürzige, cremige Noten treten in meiner Wahrnehmung meist
bei "rotem" Terroir auf. Da, wo die Säure oft orangig schmeckt. Also auch im Ürz Würzgarten, Prälat oder typisch im Rheingau dem Geisenheimer Rothenberg. Oder ist diese sensorische Wahrnehmung Ausdruck schonenden Ausbaus im Holzfass und langem Hefelager?
Tragen die Hefenoten die Cremigkeit und verbinden sich mit dem roten Schiefermineral?
Einigen Weinen aus der Bernkasteler Badstube und dem LAy (Tonschieferverwitterungsboden)werden zartschmelzige Schiefernoten nachgesagt... Wein ist spannend und diese Spätlese *trocken aus dem Hühnerberg, ist exzellent
Gruß Adi
20 reine Hühnerberge plus zwei Revival-Weine, die aus Hühnerberg- und Paradies kommen (und einen Sekt), hatten Kle und ich zusammengetragen.
Wir hatten alle Weine am Vortag doppelt dekantiert und dann in der leicht verschlossenen Originalflasche bis zur Probe aufbewahrt. Die Trinktemperatur lag bei ca. 11-12 Grad, was optimal für diese Weine erschien.
Zunächst die zusammenfassenden Eindrücke:
1) Wirklich individuelle Weine. Als Gruppe gesehen mit wenig Frucht – wenn, dann ganz auf der zitrischen Seite, selten ein bisschen Apfel oder Mirabelle, aber gar kein Pfirsich o. Ä. Dafür erdig, tabakig, kräuterig, blütig.
2) Martin Müllen bildet die Jahrgangsunterschiede sehr deutlich ab. Die Weine wirken kein bisschen gemacht, manchmal geradezu brutal den Jahrgangsbedingungen untergeordnet. Dadurch gibt es eine extreme Spreizung, was Alkoholgrade, Prädikate und Geschmacksbilder anbelangt. 13, 14, 15 scheinen durch die Bank gelungen zu sein. Mit 06 und 07 hat er sich schwer getan. Generell eher Struktur- als Körperweine. Die Alterungsfähigkeit scheint durchgängig gegeben.
3) Kein Wein erscheint redundant – auch bei drei Weinen aus gleichem Jahr entstand nie der Eindruck, „na ja, diese Differenzierung ist jetzt etwas zu gewollt“. Die Slowfood-Weine wirkten häufig etwas reifer und milder, gelegentlich aber auch einfach markanter.
4) Mit den unterschiedlichen Säuregraden jongliert Müllen hervorragend. Fast ausnahmslos wirkte die Säure perfekt integriert. Reflux-Beschwerden wurden mir nicht gemeldet.
Und hier meine Eindrücke zu den einzelnen Weinen – andere Teilnehmer werden das hoffentlich noch detaillierter ergänzen und/oder ihre Notizen in die VKN-Datenbank eintragen:
- 2013 Sekt brut
Durchaus höher dosiert, sehr reifes Lesegut, angenehme Honignoten, sehr rund (87 Pkte.)
- 2015 Kabinett trocken
Etwas säuerlich, Apfel, substanzreich, stoffig (86+)
- 2014 Kabinett trocken SF ( = Slowfood, aus der Rebstock-Patenschaft. Die SF-Weine unterscheiden sich immer von ihren ansonsten gleichnamigen Pendants.)
Voller und weicher als sein Bruder, Farbe ist auch kräftiger. Hat eher Spätlesecharakter (87+)
- 2015 Spätlese trocken A
Zug, Saft, viel Zitrusnoten (Schale, ohne das Weiße) (88+)
- 2015 Spätlese trocken SF
Gerbstoffiger, reifer, weniger Frucht. Braucht Zeit (88+)
- 2015 Spätlese* trocken „3te Terrasse“
Spiel, Würze, Druck, Blüten, Zitrusessenz. Wow! Spielt locker in der GG-Liga (94+)
- 2013 Spätlese trocken SF
Da ist wieder der Honig! Offenbar ein Jahrgangsmerkmal. Substanz, Kraft, aber auch schlank, wieder Zitrusnoten (91+)
- 2014 Auslese trocken
Braucht viel Luft, riecht eher nach Forster Pechstein als nach Mittelmosel, etwas unharmonisch (86+)
- 2011 Spätlese trocken A&J ( = alte und junge Reben)
Sehr trockene Würze, recht gerbstoffig (86+)
- 2011 Spätlese trocken SF
Fein, pudrig, ätherisch – sehr gelungen! (92)
- 2011 Spätlese* trocken
Viel Extrakt, etwas stechend. Abwarten (88+)
- 2009 Spätlese trocken SF
Kernig, substanziell, reif, gelbfruchtig (eine Ausnahme!), Mirabellen und Anis, sehr „freundlich“. Jetzt auf dem Punkt, dürfte sich aber auch gut halten (93)
- 2009 Spätlese* trocken
Etwas härter, bisschen metallisch und fast brandig (87+)
- 2006 Spätlese* trocken
Alk (14,5%!), Klebstoff; ein leider sehr typischer 06er (84)
- 2010 Spätlese feinherb SF
Karamell, Tabak, Apfelmost. Sehr speziell, braucht noch Zeit auf der Flasche und verlangt Aufmerksamkeit im Glas (90+)
- 2012 Spätlese SF
Straight, brillant, vielleicht etwas zu sauber – diesem Jahrgang fehlt etwas Funk (91)
- 2007 Spätlese SF
Nein. Viel zu viel Alk, riecht wie diabetischer Spargel-Urin. Völlig unklar, zu welcher Gelegenheit man so einen trägen, süßen Alkoholbrummer trinken sollte (80)
- 2004 Spätlese
Sauber, Mirabellen-Kompott, herrlich erfrischend, noch sehr jung (91+)
- 2003 Auslese
Sehr süß, wirkt nicht ganz sauber (was dem 12er an Funk mangelte, hat dieser vielleicht zu viel), lang (90)
- 2015 Revival Riesling trocken
Keine Notizen mehr gemacht. Wirkt sehr transparent und nachhaltig, strahlt eine gewisse Mühelosigkeit aus. Braucht Zeit (91+)
- 2014 Revival Riesling trocken
Ähnlich wie 15. Noch etwas schlanker (91+)
Auf Facebook gibt es übrigens bereits eine lebhafte Debatte über die Frage, ob und inwiefern die Müllen-Weine, speziell die Hühnerberge, (Mittel-)Mosel-typisch seien oder nicht. Müllen Jr. hat sich dazu auch schon zu Wort gemeldet und meint, sie fielen allein schon wegen der Mosel-fernen Seitentallage aus dem Rahmen.
Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Auf Facebook gibt es übrigens bereits eine lebhafte Debatte über die Frage, ob und inwiefern die Müllen-Weine, speziell die Hühnerberge, (Mittel-)Mosel-typisch seien oder nicht
Schade, dass diese Debatte nicht hier ausgetragen wird, aber gut, ich kann's nicht ändern und bin wahrscheinlich mit meiner Aversion gegen FB hoffnungslos neurotisch.