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Re: Tement
Verfasst: So 7. Mär 2021, 05:40
von mossoma
Danke für eure schnellen Antworten......
Ok, dann widmen wir uns hier wieder unserem Steirischen Weingut.......mal schauen welche Gerichte ich zu den SB vom Tement zaubern werde.........passt ja eigentlich sehr viel zu SB
Tom der beide Flaschen gleichzeitig aufmachen wird
Re: Tement
Verfasst: So 7. Mär 2021, 11:29
von EThC
...dann bin ich gespannt auf Deine Eindrücke! "Richtige" Tements von der österreichischen Seite hatte ich schon länger nicht mehr Glas.
Wie war denn nun der Lugana für Dich / Euch? (vielleicht passenderweise im entsprechenden italienischen Faden...)
Re: Tement
Verfasst: Mo 8. Nov 2021, 19:27
von amateur des vins
Kürzlich konnte ich einen 20%-Rabattgutschein äußerst lukrativ verwenden und kam so u.a. an hinreichend viele Flaschen des neuen Jahrgangs, um problemlos eine davon jetzt zu schlachten:
Tement, Zieregg 2019 (13,5%)
Sauvignon Blanc
Satt strohgelb mit leichtem Grünschimmer. Nicht der blasseste der Ziereggs, die ich bisher kenne (seit Jg. 2016).
Mittelkräftige Nase (hatte ich auch schon dezenter bei Zieregg) mit deutlichen Pyrazinen, eher Stachelbeere als Maracuja oder Cassis, aber kein
pi de chat und sehr elegant.
Am Gaumen ein Hauch CO₂ in der frischen Säure. Dezente grüne - nicht unreife! - Noten (Staudensellerie, Zitronengras, ein Hauch Zitronenbasilikum). Kalk ist da, zieht aber gegen die Frucht den kürzeren.
Sehr, sehr lang. Hier zeigt sich dann auch der Kalk etwas mehr.
Ohne direkten Vergleich schwer zu sagen, aber möglicherweise der beste der 4 Jahrgänge, die ich bisher kenne: expressiv, ohne laut zu sein; kraftvoll, aber doch elegant. Im Gegensatz zu
meinem allersten Zieregg, dem 2017er [Link] gibt es auch keine Probleme, ihn als Sauvignon Blanc zu erkennen (als SB verkleidete WB mal außen vor) und ist er kräftiger, aber alles bleibt elegant und fein, wird nicht plakativ.
Mir gefällt's, sehr!
PS: Das Weingut schreibt: Alk. 13,5 %, RZ 1,1 g/l, tBs. 6,4 g/l
Wofür steht "tBs"? Ist das dasselbe, wie die Gesamtsäure in Deutschland?
Re: Tement
Verfasst: Mo 8. Nov 2021, 21:44
von stollinger
tBs müsste für titrierbare Bernsteinsäure stehen. In Deutschland wird meines Wissens die titrierbare Gesamtsäure als Weinsäure angegeben. Dafür werden die mol OH-Ionen zu Neutralisation über einen Faktor in Äquivalente Säure in g/l umgerechnet. Welcher Faktor zwischen Bernsteinsäure und Weinsäure liegt kann ich dir aber leider nicht sagen.
Grüße, Josef
Re: Tement
Verfasst: Mo 8. Nov 2021, 22:31
von amateur des vins
Danke, Josef! Das ist doch mal ein Ansatz. Ich hab da mal 'ne Mail hingeschickt...
Re: Tement
Verfasst: Di 9. Nov 2021, 06:37
von Gerald
Der Umrechnungsfaktor wäre 1,27 (wie man aus den Molmassen leicht berechnen kann, siehe z.B. Wikipedia). Aber das auf Bernsteinsäure - die ja nur in geringen Mengen im Wein vorkommt - zu beziehen, kommt mir schon ziemlich merkwürdig vor. Persönlich würde ich ja auf eine andere Bedeutung der Abkürzung tippen - aber wer weiß, vielleicht war ohnehin "titrierbare Gesamtsäure" gemeint und irgendjemand beim Weingut hat sich da einmal vertippt und das wurde immer mit Copy & Paste weiter übertragen?
Grüße
Gerald
Re: Tement
Verfasst: Di 9. Nov 2021, 07:30
von Gerald
Ergänzung: nachdem auf den PDF-Datenblatt auf der Tement-Website "tbS" steht ("b" klein und "S" groß), heißt das vielleicht ohnehin ganz einfach nur "titrierbare Säure"?
Grüße
Gerald
Re: Tement
Verfasst: Di 9. Nov 2021, 08:35
von amateur des vins
An einen Fipptehler hatte ich auch gedacht (tGs), aber Google fand das Kürzel auch auf Seiten anderer österreichischer Weingüter. Und ja, sich ausgerechnet auf Bernsteinsäure zu beschränken, kam mir auch merkwürdig vor.
Schau'n wir mal, was da kommt...
Re: Tement
Verfasst: Di 9. Nov 2021, 08:48
von Gerald
Ja, interessant, das findet man auch auf vielen anderen Weingutsseiten, aber doch meistens als "tbS" geschrieben, was meiner Meinung nach eben für "titrierbare Gesamtsäure" sprechen müsste.
Soweit ich weiß, ist die Titration die übliche (und mit einfachsten Mitteln durchführbare) Säurebestimmung im Wein, allerdings entspricht das Ergebnis nicht unbedingt genau der Summe der tatsächlich vorhandenen Säuren. Vor allem, da es auch von der Anwesenheit bzw. Konzentrationen von Kationen (z.B. Kalium, Calcium) abhängt.
Die tatsächlichen Säurekonzentrationen kann man mit HPLC (Geräte halt ziemlich teuer, für das kleine Weingut ums Eck wohl kein Thema) oder auch enzymatisch bestimmen.
Grüße
Gerald
Re: Tement
Verfasst: Di 9. Nov 2021, 09:12
von UlliB
In Österreich ist die Referenzsäure, auf die rechnerisch abgestellt wird, genauso wie in Deutschland Weinsäure. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Eine Angabe als (berechneter) Bernsteinsäuregehalt wäre nicht nur inhaltlich widersinnig, sondern sogar rechtswidrig.
Die korekte Abkürzung lautet nicht tBs, sondern tbS - titrimetrisch bestimmte Säure...
Gruß
Ulli