Gemeinsame Verkostung - 2012 Domaine de Chevalier

[Weinschlürfer]

Habe den Wein gestern Abend nach dem Stream auch nochmal mit Freundin getrunken.
Ihr schmeckte er auch gut (leicht kühl). Da sie ja immer alles teure mit mir mitprobieren
muss und sie Bordeaux mag ist sie auch schon ein guter Benchmark

Faktisch kann man wohl sagen. Guter Wein. Aber ambitioniert bepreist auf dem Sekundärmarkt.
Aber zu ca 30 Euro auch kein Ärgernis. Ist okay. Und der kann auch noch paar Jahre.

Nochmal danke für den unterhaltsamen Talk !

[Trapattoni]

das Holz ist noch nicht komplett verdaut,
mittelgewichtig, der mittellange Abgang wird von zarter Frucht und deutlicher Säure dominiert.
Ordentlicher Wein, aber für meinen Geschmack noch etwas zu jung. (90)
Beste Grüße und ein schönes Osterfest

Lieber Wolfgang, erstmal Dir auch auf diesem Wege noch ein schönes Osterfest. Ich habe den Wein gestern wider besseres Wissen/Gefühl auch noch mal, also zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit probiert und dies war mit Abstand die enttäuschendste Flasche. Mich wundert es nicht, da ich ja wie Du weißt, den biodynamischen Kalender für Weintrinker von Matthias Thun für keinen Hokuspokus halte und gestern war nunmal einer der schlechtesten Verkostungstage des ganzen Jahres. Spitze Säure und ein "eckiges" Trinkgefühl sind m.E. an solchen Tagen leider besonders ausgeprägt.
Wir hatten noch drei andere Weine, keiner hatte "Normalform". Heute ist zumindest mal wieder "Leaf" und morgen bei Frucht sollte es wieder richtig abgehen.
Grüße
Dieter

[dylan]

Mich wundert es nicht, da ich ja wie Du weißt, den biodynamischen Kalender für Weintrinker von Matthias Thun für keinen Hokuspokus halte und gestern war nunmal einer der schlechtesten Verkostungstage des ganzen Jahres.

Lieber Dieter, was schlägt dein Kalender den heute zum US Beef (Rib Eye und Sirloin) vor?
Was Junges wie z.B. Belgrave 2010 oder was Gereiftes wie z.B. Gloria 95 oder Clerc 96?
Noch ein kleiner Nachtrag zum DdC: Nachdem der Wein und auch ich so gegen 22.00 Uhr auf der frühsommerlichen Terasse auf 16 Grad abgekühlt waren,
hatte der Wein deutlich an Struktur und Persönlichkeit gewonnen. Der letzte Schluck war wie so oft der beste. Jetzt sag nicht das lag daran,
dass "einer der schechtesten Verkostungstage" sich dem Ende zuneigte.

Beste Grüße

dylan

[Jochen R.]

Heute am 2. Tag gefällt mir das schon besser!

Nase verhalten bis mittelkräftig: Neben Tabak und einer animalischen
Note würzige Cabernetfrucht und dezent Minze.
Mittelgewichtig, seidig, Kirschen und Cassis, frisch und trinkig, dezent
würzig, schöne Adstringenz, mittellang. 90+ P.

Viele Grüße,
Jochen

[Trapattoni]

Nachdem der Wein und auch ich so gegen 22.00 Uhr auf der frühsommerlichen Terasse auf 16 Grad abgekühlt waren,
hatte der Wein deutlich an Struktur und Persönlichkeit gewonnen. Der letzte Schluck war wie so oft der beste. Jetzt sag nicht das lag daran,
dass "einer der schechtesten Verkostungstage" sich dem Ende zuneigte.

Keine Frage, dass der DdC viel Luft braucht. Ich verkoste bei "Leaf" gerne Weine, die mir bei Frucht zu fett und breit sind, da ist bei Dir keiner dabei, gehen also alle. Prost!

[stollinger]

Hier auch noch meine Eindrücke von der Verkostung gestern und einer kleinen Nachverkostung gerade.

Domaine de Chevalier - Grand Cru Classe de Graves 2012:



Ich finde, der Wein ist ein freigiebiger, hedonistischer Genusswein. Viel Frucht, eher wenig komplex und nicht besonders viel Spannung. Mir fehlt etwas das Besondere, für 30€ finde ich es aber schon angebracht.

Ich muss aber sagen, dass ich dem Wein durchaus noch etwas zutraue, bzw. keine Indikation sehe, dass sich der Wein nicht noch steigern und entwickeln sollte. Es ist noch viel Frucht da, eine kraftvolle Säure und viele Gerbstoffe.

Grüße, Josef

[nono]

Ich hatte den Wein vor zwei Jahren probiert... und er hatte mich damals begeistert.
Was man schon - positiv wie negativ- merkt: Den Einfluss von Derencourt.
Ja er ist rund und ...lecker...für die gerade genossene Flasche passen die hier im Durchschnitt aufgerufenen Punkte von 90 haarscharf.
Vor zwei Jahren hatte ich das noch ganz anders in Erinnerung: da hatte ich noch eine ganz herrliche mineralische Note vernommen, der den Wein m.E von gefällig zu komplex gehoben hatte 93P
Ob die kritischen Anmerkungen auch mit dem Mondkalender zu tun haben ziehe ich eher in Zweifel, aber vor ein paar Jahren hatte ich auch als Mumpitz empfunden, dass Leute mit dem Pferd durch den Weinberg ziehen, bis ich das mit dem natürlichen Boden und den Mikroorganismen verstanden hatte..
Also, wer weiß?
Ich habe noch 2 Flaschen, die lasse ich jetzt noch 5 Jahre ruhen

[Jochen R.]

Ich hatte den Wein vor zwei Jahren probiert... und er hatte mich damals begeistert.
Was man schon - positiv wie negativ- merkt: Den Einfluss von Derencourt.
Ja er ist rund und ...lecker...für die gerade genossene Flasche passen die hier im Durchschnitt aufgerufenen Punkte von 90 haarscharf.
Vor zwei Jahren hatte ich das noch ganz anders in Erinnerung: da hatte ich noch eine ganz herrliche mineralische Note vernommen, der den Wein m.E von gefällig zu komplex gehoben hatte 93P
Ob die kritischen Anmerkungen auch mit dem Mondkalender zu tun haben ziehe ich eher in Zweifel, aber vor ein paar Jahren hatte ich auch als Mumpitz empfunden, dass Leute mit dem Pferd durch den Weinberg ziehen, bis ich das mit dem natürlichen Boden und den Mikroorganismen verstanden hatte..
Also, wer weiß?
Ich habe noch 2 Flaschen, die lasse ich jetzt noch 5 Jahre ruhen

Hallo nono,
danke für die sachliche Analyse!
Nach der Beschreibung im Vorfeld im entsprechenden Thread war ich davon
ausgegangen, dass man DdC´12 kauft, aufzieht, und ohne viel Schnick Schnack
einen fast großen 94 P.-Wein im Glas hat.
Ich denke mal diese Verkostung (schöne Sache übrigens und gerne wieder!) hat
das etwas relativiert und zeigt, dass der gute Olaf (der gerade im 2005er Thread
deinen Sachverstand anzweifelt) auch nicht die Reinkarnation von Robert Parker
ist

Viele Grüße,
Jochen

Edit mit ein bisschen überlegen: Eigentlich war ich doch durch Charmail´s VKN
ein Stück weit vorgewarnt ...

[Herr S.]

Moin,

ich hänge hinterher:

Direkt mach dem Öffnen: Timte, Blaubeere, Kirsche, nasser Stein, fein würzig grüner Tabakk.

Gleich mehr.
Björn

Moin,

Ich habe ja ein dezent schlechtes Gewissen: erst alle anspornen und dann nichts beitragen. Aber Samstagabend war es etwas unruhig und daher wenig angetan für Weinschreiberei. Daher jetzt nochmal ein paar Details meinerseits:

Direkt nach dem Öffnen (11 Grad C): Kirsche, etwas Blaubeere, nasser Stein, Tinte

Nach einer Stunde zeigt sich dann zusätzlich eine feine Wald-Waldhimbeernote, Bleistift, etwas Minze, grüne Walnuß, alles bei mittelgewichtigem Körper, die Tannine zeigen sich noch etwas sandig-aufrauhend. Blind hätte ich eher auf nördliche Rhone getippt. Ich fand den Wein klasse und war bei 92-93 Punkten.

Viele Grüße,
Björn

[pitts]

Hallo zusammen,

meint Ihr der #realchevalier geht zu Trüffelpasta oder ist er dafür noch zu jung? Einer feiner Pessac-Léognan sollte ja grundsätzlich ganz gut passen.

Viele Grüße
Jonas