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Moin allerseits,
vor längerer Zeit sind mir zwölf Flaschen von Lapierres Morgon “umgekipppt". Die Gründe dafür kann ich nicht mehr rekonstruieren. Es lag aber sehr wahrscheinlich nicht an meinem Keller. Im letzten Sommer dann verweigerte Mme Foillard die Herausgabe der reservierten (ungeschwefelten) 2009er Morgons. Begründung: Die überstehen das nicht und sind nach 1000km Fahrt kaputt. Es war ca. 26°! Letzteres empfand ich als irgendwie ärgerlich und sympathisch zugleich.
Ole

Servus,
Das wird dir zwar jetzt nicht helfen, aber die 99er Faugeres von Barral sind auch vor kurzem erst vom Weingut freigegeben worden, weil sie bis dato untrinkbar waren; da ungeschwefelt. Möglicherweise kommen die Morgons ja wieder ?

Heute Abend im Glas Paul Janin et Fils Clos du Tremblay 2005 Moulin a Vent

Zunächst nach dem Öffnen in der Nase verhalten. Nach einer Stunde zeigt er sehr viel Bitterschokolade und eine brombeerige Frucht, die mich spontan an viel weiter südlich (die Rhone runter) denken läßt.

Am Gaumen dann sehr elegant mit viel Schoki und eher dunklen Früchten, Veilchen und auch Lakritz. Säurenerv ist vorhanden und trägt den Wein. Granittypische Mineralität des Beaujolais ist vorhanden. Der Wein ist vorne im Mund komplett da und füllt den Gaumen, nach hinten raus eher wenig bis gar nichts. Klasssischer Essenbegleiter halt.

Blind sicher schwierig zu erkennen in der Nase. Am Gaumen dann schon eher, da er zwar Dicht und gepackt ist, aber nie fett und barock wird, wie es die Rhone weiter runter ja oft ist.

Meine erste Begebnung mit dem Weingut und ich bin angenehm überrascht. Mal sehen, was er morgen noch so zeigt.

Weiter geht es mit dem Wein. In der Nase immer noch schwarzbeerig mit Schokiaromen - nicht mehr so laut wie gestern.

Am Gaumen gibt sich der Wein dann runder und insgesamt gefügter als gestern Abend. Saftig ohne fett zu sein. Abgang ist heute deutlicher wahrnehmbar. Wirklich ein eleganter Vertreter, der gerade am Beginn seiner Entwicklung zu stehen scheint. Braucht Luft um sich optimal zu präsentieren.

Wieder mal so ein Wein der für viele deutlich unter dem Radar fliegen wird und der eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als er vermutlich bekommen wird...alles Spekulationen...

tolle Notizen. Vielen Dank. Dann werde ich meine Flaschen noch etwas stehen lassen, denn zuletzt vor zwei Jahren war er mir noch zu dicht. Dann warte ich die endgültige Reife noch etwas ab.

Grüße,

wolf

Hallo Wolf!

Wo hast Du Deine Clos du Tremblay her, bzw. wo beziehst Du in Deutschland Deine Beaujolais? Gerne auch per PN.

Danke!

Jens

Post kommt

Heute abend im Glas...Domaine de la Grand'Cour Brouilly 09 VV

AB zertifiziert!

In der Nase Wallnussschale, Granit, Himbeere, heller Tabac, Pralinen, Mon Cherie, einfach voll da mit saftiger Anmutung, fast hedonistischer Beaujolais

Am Gaumen dann knapp saftig, Säure trägt den Wein, sehr viel Mineral, Gaumen auskleidend, Fleischsoße, kräuterig, Marzipan, eher rote Frucht mit ein wenig Cassis. Komplex und lang. Alles paßt, alles fließt, nach Belüftung noch zusätzlich Schoki und Lederaromen im Wein -was ist 2009 für ein geiles Jahr im Beaujolais - groß

Heute Abend im Glas Domaine des Vignes du Tremblay Moulin - A - Vent / Paul Janin et Fils 2006

In der Nase zunächst Kakaopulver und zwar so eine Mischung aus Vollmilch und etwas Bitterschokolade, Trockenflaume, Mon Cherie Noten und etwas Garriugekräuter. Wieder eine recht südliche Anmutung.

Am Gaumen schlanker, als die Nase vermuten läßt. Annehmbare Länge bei schöner Eleganz. Knapp druckvoll bei respektablem Abgang. Säure trägt den Wein sehr schön. Schokoladige Aromen, versetzt mit Backpflaumen auch am Gaumen, Waldbeeren, Blaubeeren und diese Kräuterigkeit, die mich an die südliche Rhone denken läßt, kommt auch schön zur Geltung.

Am zweiten Tag hat sicher der Wein nicht verbessert, aber auch nicht verschlechtert Im Vergleich zum Clos du Tremblay verliert er aber klar an Boden. Es fehlt Dichte und Persistenz. Trotzdem ein annehmbarer "Feierabendwein"