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Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 09:17
von graves
Aufgrund des Renommee des Weinguts Bernhard Huber findet man auf Blogs, Händlerseiten, etc hinreichend Infos zu Weingut, Lagen und Weinen. Datenbanken wie weinlagen.info runden es ab. Es bedarf mithin keiner ausführlichen weingutseigenen Website, um sich als potentieller Konsument / Kunde ein erstes Bild zu machen, wäre aber natürlich nice.

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 09:57
von JPO
Udo, ich verstehe Deine Einstellung vollkommen, geht mir in den meisten Fällen genauso. Trotzdem bin ich froh, den Kontakt aktiv gesucht zu haben. Der Wein polarisiert, selbst in mir selbst. Der eine Teil des Ich, der sagt, da sind Geschmackskomponenten drin die sind irgendwie komisch, wird vom anderen Teil des Ich angerempelt der sagt, das machts gerade interessant und will mehr davon. Wenn Du nicht über Deinen Schatten springst ( Du sitzt ja gewissermassen auch auf dem hohen Ross getreu dem Motto, ich verlange dass ich als Kunde König sei, also Huber, bemühe Dich gefälligst um mich) wird Dir auf ewig die Diskussion um die Huberschen Weine fremd bleiben. und was ich so mitbekommen habe in diesem Forum wie auch in zugänglichen professionellen Verkostungskommentaren, sind die Huber Weine recht zentral für die deutsche Weinwelt. Aber sei es drum, Huber wird auch ohne Dich als Kunden weiter erfolgreich sein.

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 15:44
von Udo2009
Nun ja, ich bin von anderen Weingütern anderes gewohnt.

Habe aber mal gegoogelt und ein paar Händler gefunden, die Huber Weine im Angebot haben. Die Preise sind ja durchaus "sportlich" - bei einem Händler habe ich tatsächlich vier Weine im 20 - 30 € Bereich gefunden... aber da ich nach letzter Statistik 564 Flaschen Wein von 59 Winzern im Keller habe, werde ich auf Huber Edit: (wohl doch nicht) verzichten.

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 17:52
von EThC
...ob man den Stil jetzt mag oder nicht, ich finde es zumindest lohnenswert, sowas mal im Glas gehabt zu haben, um auch tatsächlich mitreden zu können. Außer ein paar Sekten habe ich mir in den letzten Jahren tatsächlich nichts mehr gekauft, da war ich durchaus dankbar, mal bei einer Weinrunde das 15er Bienenberg Chardo-GG im Glas gehabt zu haben. Weiß gar nicht, was sowas heute kostet, aber seinerzeit sollen das nach Spenderauskunft auch schon 52 Euronen gewesen sein. Seither weiß ich zumindest, daß das objektiv schon recht eindrucksvoll gemacht ist, my cup of wine ist's allerdings nicht und so brauche ich auch nicht mehr fragend um die Flaschen rumschleichen...

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 19:27
von Michl
EThC hat geschrieben:...ob man den Stil jetzt mag oder nicht, ich finde es zumindest lohnenswert, sowas mal im Glas gehabt zu haben,
Genau so ist es, Erich! Was mich bei der Diskussion um die Weine, vor allem die Chardonnays, immer verwunderte, war der Fokus einzelner Weinliebhaber auf die Frage, ob sie nun "die besten" Weine aus Deutschland, oder "die besten Weine" gemessen am Preis (vor allem auch im Verhältnis zum Burgund) seien. Der große Verdienst von Julian Huber ist es offensichtlich, die Grenzen dessen, was Chardonnay an Reduktivität und Unreife erträgt, ausloten zu wollen. Er hat mit seinem Ansatz ganz maßgeblich zu einer Stilvielfalt beigetragen, die damit auch ein größeres Verständnis der Rebsorte selbst ermöglichte. Ich selbst will überhaupt nicht immer den "besten" oder "besseren" Wein im Glas haben, sondern Unterschiedliches und Individuelles, sofern es charaktervoll und in sich gelungen ist.
Ganz konkret misslungenen war gestern der Basis-Spätburgunder von Huber aus 2016, der mir mit seiner bitter-kokeligen Holzaromatik und grün-rindigen Notenmir so richtig den Abend versaute. Und heute ist es das Chardonnay-Flagschiff von Knewitz, das auf seine Art mindestens genauso mies ausfällt wie der Spätburgunder von gestern.

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 20:03
von Udo2009
Ihr habt mich echt neugierig gemacht...

Beim Weinbär je 1 Flasche

Grauer Burgunder trocken
Malterdinger Weiss
Malterdinger Spätburgunder 2020
Breisgau weiss
Malterdinger Rose
Malterdinger Spätburgunder 2014

bestellt. (Meine Frau wird mich lynchen...)

Auf die beiden Spätburgunder bin ich gespannt.... Mal sehen, ob ich auch an die Analysedaten komme...

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Fr 20. Okt 2023, 20:54
von EThC
Udo2009 hat geschrieben:Meine Frau wird mich lynchen...
...ich werde mich natürlich hüten, Dich zu fragen, ob Du eventuell die falsche Frau hast... :mrgreen:

...aber mir kommt zum Glück eine solche Anmerkung nie in den Sinn :!: :D

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Sa 21. Okt 2023, 00:25
von JPO
Ei Ei Udo, ich weiss nicht, ob Du da die richtigen Weine bestellt hast. Zumindest die Diskussionen über die wir hier sprechen fangen erst bei den Chardonnay und Spätburgunder Alten Reben an und setzen sich fort über Bienenberg zum Schlossberg. Das sind dann ganz andere Preisklassen. Insofern kannst Du Deiner Frau sagen, dass sie froh sein sollte dass Du so preisbewusst eingekauft hast, es hätte auch schlimmer sein können. Ob die Malterdinger Weine allerdings ebenso polarisieren, weiss ich nicht, hab dazu eher weniger lesen können. Ich selber hatte sie noch nicht im Glas, sind aber bei mir im Keller und warten auf ihre Bestimmung.

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Sa 21. Okt 2023, 08:38
von Udo2009
JPO hat geschrieben:Ei Ei Udo, ich weiss nicht, ob Du da die richtigen Weine bestellt hast. .... Das sind dann ganz andere Preisklassen...
Eben... das sind dann Preise, die ich für eine Flasche guten Whisky ausgebe - aber nicht für Wein. Meine Bestellung war als Probepaket gedacht und wird mir wohl einen (groben) Überblick verschaffen. Weitere Bestellungen bei dem Weingut bzw. im Handel von dem Weingut sind nicht geplant.

Re: Bernhard Huber

Verfasst: Sa 21. Okt 2023, 09:31
von Nora
JPO hat geschrieben:Ei Ei Udo, ich weiss nicht, ob Du da die richtigen Weine bestellt hast. ... Ob die Malterdinger Weine allerdings ebenso polarisieren, weiss ich nicht, hab dazu eher weniger lesen können. Ich selber hatte sie noch nicht im Glas, sind aber bei mir im Keller und warten auf ihre Bestimmung.
Ich denke schon, dass das ein guter Einstieg in die Huber-Weine sein kann, zumindest die Malterdinger zeigen schon einiges. Der Malterdinger weiß hat alles, worüber hier diskutiert wird: Reduktion, Holz, Phenolik und ordentlich Säure. Den 20er kenne ich zwar nicht, aber die Jahrgänge davor. Der 17er hatte vor ein paar Monaten eine herrliche Popcornnase, aber auch die Mitverkoster deutlich polarisiert (vielen Dank noch einmal an mineralsaft fürs Mitbringen)! Ich würde den 20er öffnen und über ein paar Tage verfolgen, am besten über Nacht geöffnet in den Kühlschrank stellen.

Schön, dass auch noch ein 14er Malterdinger Spätburgunder dabei ist. Am Anfang hatte der noch viel Holz bzw. Toasting, ich hoffe das hat sich jetzt gefunden.

VG, Nora