2013: zu wenig getrunken, aber soll ein gutes, wenn auch mengenmäßig kleines Jahr sein.
Eine gute Quelle zu Rhone Jahrgängen ist z.B. http://www.bbr.com/vintage-chart, da kann man in der Rhone-Zeile den Jahrgang anklicken und bekommt einen Überblick über Nord- und Südrhone.
Gruß,
Christian
Rhone - Châteauneuf du Pape
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Grenache
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Sind diese beiden Gegenden mit Châteauneuf du Pape vergleichbar?
Nein, absolut nicht!
Ein junger Gigondas ist alkohollastig und holzig, also wenig zugänglich. Meiner Erfahrung nach hat er keine Primärfruchtphase, die einem Spaß macht.
Vacqueyras ist ein noch schlimmerer Geselle, meist mit einem Grünton behaftet, selbst wenn er reif ist.
Ein Gigondas wird erst geschmeidig, wenn er mehr als zehn Jahre im Keller gelegen hat, dann ist der Alkohol abgeschliffen und Frucht- und Gewürzaromen kommen voll zur Geltung.
Die von dir ausgesuchten Domainen bürgen allerdings für Qualität.
Ein Chateauneuf-du-Pape ist allerdings eine ganz andere Liga, wenn er in der oberen Klasse mitspielt. Da ist die Primärfruchtphase eine ganz wichtige Zeit, um diese Weine mit Hochgenuss zu trinken. Die 2012 haben hier gerade zu gemacht und sind in einer nicht zugänglichen Phase. 2013 habe ich vor zwei Wochen vor Ort probiert (Clos des Papes), ein fruchtiger und kräftiger Wein mi diesmal relativ viel Säure, der sehr alt werden kann, 15%, die man aber keinesfalls als alkohollastig einstufen würde. 2013 CdR sind ebenfalls tiefgründige Weine sofern sie von Spitzenerzeugern wie Clos des Caillou kommen, weiß wie rot.
Den einzigen Gigondas, den ich mit einem Chateauneuf-du-Pape vergleichen würde, wäre einer der Domaine Les Goubert, "Cuvée Florence", der sollte dann aber mindestens zehn Jahre auf dem Buckel haben, besser sind zwanzig.
Nein, absolut nicht!
Ein junger Gigondas ist alkohollastig und holzig, also wenig zugänglich. Meiner Erfahrung nach hat er keine Primärfruchtphase, die einem Spaß macht.
Vacqueyras ist ein noch schlimmerer Geselle, meist mit einem Grünton behaftet, selbst wenn er reif ist.
Ein Gigondas wird erst geschmeidig, wenn er mehr als zehn Jahre im Keller gelegen hat, dann ist der Alkohol abgeschliffen und Frucht- und Gewürzaromen kommen voll zur Geltung.
Die von dir ausgesuchten Domainen bürgen allerdings für Qualität.
Ein Chateauneuf-du-Pape ist allerdings eine ganz andere Liga, wenn er in der oberen Klasse mitspielt. Da ist die Primärfruchtphase eine ganz wichtige Zeit, um diese Weine mit Hochgenuss zu trinken. Die 2012 haben hier gerade zu gemacht und sind in einer nicht zugänglichen Phase. 2013 habe ich vor zwei Wochen vor Ort probiert (Clos des Papes), ein fruchtiger und kräftiger Wein mi diesmal relativ viel Säure, der sehr alt werden kann, 15%, die man aber keinesfalls als alkohollastig einstufen würde. 2013 CdR sind ebenfalls tiefgründige Weine sofern sie von Spitzenerzeugern wie Clos des Caillou kommen, weiß wie rot.
Den einzigen Gigondas, den ich mit einem Chateauneuf-du-Pape vergleichen würde, wäre einer der Domaine Les Goubert, "Cuvée Florence", der sollte dann aber mindestens zehn Jahre auf dem Buckel haben, besser sind zwanzig.
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
Thomas Love Peacock
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Vielen Dank für die Beiträge.
Heißt, die von mir obig zitierten Weine sind mangels "guter" Primärfruchtphase generell nicht zum jung trinken geeignet und sollten 10 Jahre in den Keller?
Möchte ich jung trinken, wäre es ratsam aktuell zu einem 2013 Chateauneuf-du-Pape zu greifen?
Wenn die 2012er jetzt zugemacht haben, PixDaumen, wann sind die wieder trinkbar?
Und zu guter Letzt, gibt es gute Onlinequellen um an entsprechend gereifte Weine zu kommen?
Heißt, die von mir obig zitierten Weine sind mangels "guter" Primärfruchtphase generell nicht zum jung trinken geeignet und sollten 10 Jahre in den Keller?
Möchte ich jung trinken, wäre es ratsam aktuell zu einem 2013 Chateauneuf-du-Pape zu greifen?
Wenn die 2012er jetzt zugemacht haben, PixDaumen, wann sind die wieder trinkbar?
Und zu guter Letzt, gibt es gute Onlinequellen um an entsprechend gereifte Weine zu kommen?
- austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Hallo Forum,
bei der letzten Weinverkostung - wo mir die Burgunder so gar nicht geschmeckt haben, bin ich über ein Fläschchen Pegau 2002 gestolpert, der ganz einfache C9P.
Das stand da so einsam, da hab ich mich erbarmt
und hab's mitgenommen.
Kann mir jemand genaueres zu dem Wein sagen, Pegau selbst habe ich noch nie getrunken und der Jahrgang war ja ... na sagen wir mal doch eher schwierig.
bei der letzten Weinverkostung - wo mir die Burgunder so gar nicht geschmeckt haben, bin ich über ein Fläschchen Pegau 2002 gestolpert, der ganz einfache C9P.
Das stand da so einsam, da hab ich mich erbarmt
Kann mir jemand genaueres zu dem Wein sagen, Pegau selbst habe ich noch nie getrunken und der Jahrgang war ja ... na sagen wir mal doch eher schwierig.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Gerhard aus Wien
- octopussy
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Moin, Moin,
ich komme gerade wieder voll auf den Süd-Rhône Trip, nachdem ich die Weine von da mehrere Jahre lang verschmäht habe. Die ganzen ultrararen Supercuvées, die hohen Parkerpunkte für megareife Jahrgänge wie 2003, 2007 und 2010, der hohe Alkohol, die Konzentration und Wucht so mancher hochgelobter Weine, das war mir alles total unsympathisch.
Da hilft nur, das "richtige" zu trinken. Reife Weine, Weine von den eher klassischen Gütern, Supercuvées meiden.
Geklappt hat das bei diesen beiden wunderbaren Weinen, von denen der eine natürlich genau genommen kein Châteauneuf du Pape ist, sondern ein Côtes du Rhône, aber hier passt er ganz gut rein.
Château de Fonsalette - 1996 Côtes du Rhône Reserve und Château de Beaucastel - 1998 Châteauneuf du Pape
Beide haben einen interessanten Traubenmix. Fonsalette sind 50% Grenache, 35% Cinsault (!) und 15% Syrah. Im Beaucastel sind alle 13 zugelassenen Sorten drin, aber ein für die Südrhône eher hoher Mourvèdre Anteil (ca. 30%). Die Weine haben extrem unterschiedlich geschmeckt: Fonsalette rotfruchtig und transparent, Beaucastel schwarzfruchtig und wild. Beide mit sehr hohem Wiedererkennungswert und einer schönen Kombination aus Eleganz und Wildheit.


Nicht dem oben beschriebenen Muster folgten neulich drei Châteauneufs im Rahmen eines "Tour de France" Abends. Alle drei Weine waren nämtlich verhältnismäßig jung und einer davon eine "Supercuvée" (wenn auch nicht die Super-Super-Cuvée). Wir hatten:
Domaine du Rempart - 2005 Châteauneuf du Pape
Domaine Pegau - 2005 Châteauneuf du Pape Cuvée Reserve und
Domaine Pegau - 2009 Châteauneuf du Pape Cuvée Laurence
Der Rempart (kannte ich vorher nicht) fiel neben den beiden deutlich ab. Solo hätte er sich aber im Zweifel gar nicht so schlecht geschlagen. Die beiden Pegaus ähnelten sich insofern, als sich beide sehr fruchtig-intensiv waren mit extrem prägnanten Cassis-Aromen. Obwohl er jünger war zeigte der Cuvée Laurence schon etwas mehr Spiel als der Cuvée Reserve, obwohl auch bei diesem ein Aromenspiel schon angelegt war. Beide Weine tranken sich hervorragend, machten Lust auf den nächsten Schluck und gerade nicht satt. Aber sehr jung waren sie noch und sind in 10-15 Jahren sicher ein Gedicht, beim Cuvée Laurence vielleicht eher in 15-20 Jahren. Good stuff.



ich komme gerade wieder voll auf den Süd-Rhône Trip, nachdem ich die Weine von da mehrere Jahre lang verschmäht habe. Die ganzen ultrararen Supercuvées, die hohen Parkerpunkte für megareife Jahrgänge wie 2003, 2007 und 2010, der hohe Alkohol, die Konzentration und Wucht so mancher hochgelobter Weine, das war mir alles total unsympathisch.
Da hilft nur, das "richtige" zu trinken. Reife Weine, Weine von den eher klassischen Gütern, Supercuvées meiden.
Geklappt hat das bei diesen beiden wunderbaren Weinen, von denen der eine natürlich genau genommen kein Châteauneuf du Pape ist, sondern ein Côtes du Rhône, aber hier passt er ganz gut rein.
Château de Fonsalette - 1996 Côtes du Rhône Reserve und Château de Beaucastel - 1998 Châteauneuf du Pape
Beide haben einen interessanten Traubenmix. Fonsalette sind 50% Grenache, 35% Cinsault (!) und 15% Syrah. Im Beaucastel sind alle 13 zugelassenen Sorten drin, aber ein für die Südrhône eher hoher Mourvèdre Anteil (ca. 30%). Die Weine haben extrem unterschiedlich geschmeckt: Fonsalette rotfruchtig und transparent, Beaucastel schwarzfruchtig und wild. Beide mit sehr hohem Wiedererkennungswert und einer schönen Kombination aus Eleganz und Wildheit.


Nicht dem oben beschriebenen Muster folgten neulich drei Châteauneufs im Rahmen eines "Tour de France" Abends. Alle drei Weine waren nämtlich verhältnismäßig jung und einer davon eine "Supercuvée" (wenn auch nicht die Super-Super-Cuvée). Wir hatten:
Domaine du Rempart - 2005 Châteauneuf du Pape
Domaine Pegau - 2005 Châteauneuf du Pape Cuvée Reserve und
Domaine Pegau - 2009 Châteauneuf du Pape Cuvée Laurence
Der Rempart (kannte ich vorher nicht) fiel neben den beiden deutlich ab. Solo hätte er sich aber im Zweifel gar nicht so schlecht geschlagen. Die beiden Pegaus ähnelten sich insofern, als sich beide sehr fruchtig-intensiv waren mit extrem prägnanten Cassis-Aromen. Obwohl er jünger war zeigte der Cuvée Laurence schon etwas mehr Spiel als der Cuvée Reserve, obwohl auch bei diesem ein Aromenspiel schon angelegt war. Beide Weine tranken sich hervorragend, machten Lust auf den nächsten Schluck und gerade nicht satt. Aber sehr jung waren sie noch und sind in 10-15 Jahren sicher ein Gedicht, beim Cuvée Laurence vielleicht eher in 15-20 Jahren. Good stuff.



Beste Grüße, Stephan
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Grenache
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- Wohnort: Oldenburger Land und Central China (Jingdezhen)
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Da hat die Domaine du Pegau wohl ihre Strategie geändert. Bis vor einigen Jahren waren die Roten alle gleich assembliert. 85% Grenache, 9% Syrah, 4% Mourvèdre, 2% andere.
Die Cuvée Réservée wird 18 Monate in alten Foudres ausgebaut, die Cuvée Laurence ist eine spezielle Selection, die nur in speziellen Jahren produziert wird, Ausbau 36 Monate in alten Eichenfässern.
Die Cuvée Réservée wird 18 Monate in alten Foudres ausgebaut, die Cuvée Laurence ist eine spezielle Selection, die nur in speziellen Jahren produziert wird, Ausbau 36 Monate in alten Eichenfässern.
Zuletzt geändert von Grenache am Mi 24. Jun 2015, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
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- austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
@grenache
Hast du auch eine Idee zu meinem 2002er Pegau ?
Hast du auch eine Idee zu meinem 2002er Pegau ?
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Gerhard aus Wien
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Grenache
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Den 2002 Pegau kenne ich nicht.
2002 von Clos du Pape ist ein recht leichfüßiger Geselle, da ihm durch die damaligen Überschwemmungen der Syrah völlig fehlt. Für mich sehr gut zu trinken, sehr angenehm, da mal nicht so üppig. Bei Pegau wird dieser Jahrgang ähnlich sein.
2002 von Clos du Pape ist ein recht leichfüßiger Geselle, da ihm durch die damaligen Überschwemmungen der Syrah völlig fehlt. Für mich sehr gut zu trinken, sehr angenehm, da mal nicht so üppig. Bei Pegau wird dieser Jahrgang ähnlich sein.
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
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- austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Kann ich unterschreiben.Grenache hat geschrieben:Den 2002 Pegau kenne ich nicht.
2002 von Clos du Pape ist ein recht leichfüßiger Geselle, da ihm durch die damaligen Überschwemmungen der Syrah völlig fehlt. Für mich sehr gut zu trinken, sehr angenehm, da mal nicht so üppig. Bei Pegau wird dieser Jahrgang ähnlich sein.
Teilweise ist der Jahrgang gut zu trinken und der Clos du Pape ist wirklich gut.