Hallo zusammen,
seit gestern im Glas:
2006 Riesling Kühn "R" trocken, seinerzeit mit ein paar Prozenten bei der Weinhalle geschossen. Gestern dachte ich noch: was für eine Sch... Stinkt und ist dünn. Heute stinkt er immer noch, brutaler als bei Schloss Lieser und Weiser-Künstler zusammen. Aber man muss die Nase nur lange genug ins Glas halten und dann kriegt man ihn, diesen himmlischen Riesling-Duft mit etwas Steinfruchthaut, aber hier auch Aromen, die eher an Sauvignon Blanc von der Loire erinnern (Stachelbeere und Holunderblüte). Und dünn ist er auch nicht mehr, schlank ja, aber mit ausreichend Substanz ausgestattet. Ein Traum und eine Drittelflasche werde ich mir auch noch aufheben.
Die anderen beiden Notizen bei verkostungsnotizen.net zu diesem Wein (von Avatar und mixahls) sind übrigens wirklich interessant. Beide haben den Wein einigermaßen kurz nach Abfüllung getrunken und waren begeistert (Avatar: "
dazu aber eine atemberaubende Mineralität und eine dichte aber reife Gerbstoffstruktur. sehr lang. Toller Wein", mixahls hat der Wein erstaunlicherweise auch an Sauvignon Blanc erinnert). 2010 scheint der Wein dann in ein übles Loch gefallen zu sein (Avatar: 76 P, mixahls: gnädige 86 P, "
Ich bezweifle, dass sich diese Säure jemals abbauen oder runden wird. Jetzt trinken und nicht mehr warten!".
Und mir kommt der Wein regelrecht blutjung vor. Hätte ich davon noch weitere Flaschen, würde ich mich mit dem Austrinken nicht beeilen. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Wein vor drei Jahren absolut gruselig geschmeckt hat. Aber jetzt ist er aus meiner Sicht wirklich herrlich.