best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der Welt

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Charlie
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von Charlie »

UlliB hat geschrieben: Nur unter den Bedingungen einer echten Blindverkostung nähert man sich einem Wein wirklich unbefangen
Ist es nicht umgekehrt?
MQuentel
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von MQuentel »

liebe Weinfreunde,

Es macht Spass in diesem Pfad zu lesen, aber es geht mir weniger darum, den Sinn oder Unsinn einer solchen Probe zu diskutieren, sondern ich möchte die Probe gewinnen und es ist egal, ob mir das mit einem Supermarktwein oder mit einem Top-Etikett gelingt. Es geht mir um den besten trockenen Weißwein. Trotz allem Ehrgeiz bleibt diese Probe ein Spass und ich freue mich einfach auf hervorragende Weine und das ganze sollte auch mit einem Augenzwinkern gesehen werden. Letztlich gibt es nicht den Weltmeister, weil es viel zu viel Weine gibt und letztlich ist eine Objektivierung der Leistung nicht möglich. Am besten ist Weintrinken noch mit Eiskunstlauf zu vergleichen, denn auch wird Politik bei der Beurteilung gemacht, Beschissen und der eine gegen den anderen ausgespielt - so wie im Weinjournalismus. Nur wir sind keine Weinjournalisten.

Die Probe ist blind, die Teilnehmer sind echte Weinfreaks, Von denen im Zweifel der eine oder andere den Makel hat, sich auch teure und besondere Flaschen leisten zu können. es sind definitiv keine Etikettentrinker, sondern sie leisten sich nur ab und zu auch große Etiketten, um diese wirklich mal in einen Kontext einer Probe zu stellen. Die meisten Herren trinken besonders gerne alte Weine und sind absolute Kenner dieses Fachs.

So nun zu den Weinen. ich kann viele der hier gemachten Vorschläge gut nachvollziehen, habe mich aber immer noch nicht entschieden. Meine Favoriten habe ich bereits genannt, aber mich wundert, dass z.B. Noch niemand weißen Bordeaux vorgeschlagen hat oder einen alten weißen Vina Tondonia. Was haltet ihr von einem alten Huet?

Liebe Grüsse Michael
Zuletzt geändert von MQuentel am Di 28. Aug 2012, 13:11, insgesamt 4-mal geändert.
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susa
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von susa »

Es fällt in einem Forum verdammt schwer, die Dinge nicht hinterfragen und diskutieren zu dürfen und Du kannst Dir wirklich was drauf einbilden, dass das bisher einigermaßen durchgehalten wurde, nur auf Deine Frage einzugehen. Natürlich denkt sich da jeder sein Teil bei und brennt drauf, es auch mitzuteilen.

Insofern solltest Du auch ein paar Gedanken abseits Deiner engen Themenstellung zulassen und aushalten, auch die können Dich letztendlich weiterbringen.

Du willst diese Probe gewinnen. Das will wahrscheinlich jeder, der da mitmacht. Allerdings steht es vollkommen in den Sternen, ob Du die Probe gewinnst. Das hängt von den Vorlieben und der Weingeschmackssozialisierung der Mitkombattanten ab, davon wann welcher Wein in welchem Flight präsentiert wird, wie die Gesamtprobe aussieht, von der Tagesform der Verkoster und des Weines (und da denk ich noch nicht mal an Korkschmecker), vollkommen unvorhersehbaren Unwägbarkeiten, dem Ego und dem Schniedelvergleichsbedürfnis der Beteiligten und letztendlich daran, dass es DEN besten Weißwein schlicht nicht gibt. Deswegen macht es wenigstens wie beim Eiskunstlaufen, dass niemand die von ihm selber angestellten Weine bewerten darf, wenn es Euch an ein wenig "Objektivität", um es mit Prinz Charles zu sagen "whatever it means", gelegen ist.

Ein bisschen tun mir die Weine auch leid, die da gegeneinander stehen müssen, wie die Christen in der Löwenarena.

Ich erinnere mich an eine ähnliche Probe, die wir mal im Freundeskreis gemacht haben, wir haben das Thema immerhin auf "gereifte Rieslinge" beschränkt und es gab die wunderbarsten Sachen aus Deutschland, Österreich und dem Elsass. Ich hab mich damals sogar von einem meiner wenigen 98er Kallstatter Saumagen Spätlese R getrennt und dachte, damit sicher einen Sieger gestellt zu haben.

Und wer hat "gewonnen", ein kleines Kabinettchen vom Kauer. Und warum? Weil sich die ganzen Granaten quasi gegenseitig eliminiert haben und der Kauer als einziger perfekt, aber vollkommen unspektakulär und von einer fast überirdischen Harmonie daher kam. Und genau das kannst Du nicht planen.

Trotzdem wär ich bei Deiner Probe gerne dabei (einen einzigen R hab ich noch ;) ).

lieben Gruß
susa
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Jürgen
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von Jürgen »

MQuentel hat geschrieben:.. Noch niemand weißen Bordeaux vorgeschlagen hat oder einen alten weißen Vina Tondonia.
Ouuu, Tondonia sind sehr schwierig und - wie ich finde - doch sehr unterschiedlich in der Qualität. Teilweise sehr gut, teilweise enttäuschend. "Y" von Yquem finde ich super.
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susa
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von susa »

Y von Yquem finde ich in ganz vielen Jahrgängen eher nur Mittelmaß

Smith-Haut-Lafitte könnte was werden

lg
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Jürgen
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von Jürgen »

susa hat geschrieben:...Y von Yquem finde ich in ganz vielen Jahrgängen eher nur Mittelmaß....
da kennst du dich besser aus als ich :oops:
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UlliB
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von UlliB »

MQuentel hat geschrieben: [...] aber mich wundert, dass z.B. Noch niemand weißen Bordeaux vorgeschlagen hat [...]
susa hat geschrieben: Smith-Haut-Lafitte könnte was werden
Uuuuh, ne. Der ist ja praktisch ein reinsortiger Sauvignon und hat insofern mit echtem weißen Bordeaux nur sehr wenig am Hut. Wenn einem nach so etwas der Sinn steht, ist man mit dem Silex von Daguenau oder einem Les Romains von Vacheron besser bedient.

Im Übrigen räume ich gereiftem (echten) weißen Bordeaux nur wenig Chancen ein. Das ist etwas für ein paar Spezialisten und dürfte in einer zusammengewürfelten "best of"-Probe vermutlich eher Kopfschütteln hinterlassen.

Gruß
Ulli
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Der Fränkie
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von Der Fränkie »


Im Übrigen räume ich gereiftem (echten) weißen Bordeaux nur wenig Chancen ein. Das ist etwas für ein paar Spezialisten und dürfte in einer zusammengewürfelten "best of"-Probe vermutlich eher Kopfschütteln hinterlassen.

Gruß
Ulli
Hallo Ulli,

man muss nur den richtigen weißen Bordeaux nehmen, z.B. 1994 Domaine de Chavalier oder 1992 Fieuzal Blanc (ich weiß, es gibt bei Letzterem auch Leute die keine so guten Fl. hatten, meine waren alle 19/20 - und das für so wenig Geld!)

Da gibt es bestimmt kein Kopfschütteln, sondern ein großes Hallo beim Öffnen der hoffentlich blind servierten Weine.

Der Fränkie
Ole
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von Ole »

Ja, Michael, wie gesagt: Es ist schwierig! Du willst gewinnen, weißt aber nicht, wie Du’s anstellen sollst. Also fragst Du hier nach und wartest auf Zurufe. So weit, so gut. Die Zurufer sind aber sämtlich Leute, die über den Probenkontext noch weniger wissen als Du. Die können die Teilnehmer überhaupt nicht einschätzen, wissen noch nicht einmal, wie viele es sind und auch nicht, wie sie sich bei anderen Proben verhalten haben, was ihre Vorlieben sind usw. usw. – und schon gar nicht, welche Weine die anstellen werden! Was erwartest Du da eigentlich von uns? Vorgeschlagen werden hier Weine, die sicher sämtlich honorig sind und die alle schon einmal oder öfter eine sehr gute Figur machten. Nur: In einem bestimmten Kontext! In welchem aber? Der Kontext macht die Musik und konditioniert die Wertung. Susa hat dazu Wichtiges gesagt. Und ohne auch nur etwas von dem Kontext zu kennen, sind doch alle Vorschläge – so nett sie gemeint sind – letztlich für die Katz! Die meisten der genannten Weine könnte ich mir in der Spitzengruppe einer bestimmten Verkostung vorstellen, aber genauso ist es möglich, daß sie in einer anderen total abschmieren. Man könnte noch viele weitere Weine anführen, die für sich hervorragend sind, aber ob sie in einem unbekannten Kontext liefern können, das weiß keiner. Also, nimm irgendeinen der genannten Weine und warte auf Dein Glück. Es kann bei den gegebenen Voraussetzungen doch eigentlich nur nach dem Zufallsprinzip gehen. Genauso könntest Du gucken, welche Weine einmal 100 Punkte erreicht haben, welche die teuersten sind oder in anderen Proben als Sieger hervortraten. Alles wäre möglich – und Du wärst genauso schlau wie jetzt, und es würde Dir nix nützen. Auch fünfundzwanzig weitere Nennungen werden Dir nicht helfen. Du hast, wie Du selbst sagst, ein Problem – und Du wirst es behalten! Denn: Die Aufgabenstellung der Probe ist halt im Ansatz verkorkst, nämlich die Frage nach dem besten Wein. Wer sich auf so etwas Diffuses einläßt, wird immer ein Problem haben. Etwas anderes wäre die Frage nach dem persönlichen Lieblingswein, oder nach dem Wein, den man für den besten in seinem Keller hält usw. usw. Und da die Sache im Ansatz verkorkst ist, kannst Du Dich drehen und wenden, wie Du willst, Du wirst hier keine befriedigende Antwort finden. Vor diesem Hintergrund sei mit Verlaub gefragt, warum Du, na ja, ein von Dir noch schnell erstandener Wein, denn überhaupt der Sieger werden soll. Ich tippe mal: Du wirst nicht der Sieger. Der Frust auf Deiner Seite ist also vorprogrammiert. Andererseits, es soll ja auch Lottogewinner geben! (Siehe oben: Zufallsprinzip!)

Der guten Ordnung halber noch dies: Du sagst, Du hast den Keller voller "teilweise großer Weine". Warum nimmst Du nicht einen von denen? Wieso kannst Du annehmen, daß die nicht das Zeug zum "Sieger" haben? Was muß denn ein Siegerwein haben, wenn Größe allein nicht reicht. Ist es nicht das höchste Lob für einen Wein, wenn man ihn “groß“ nennt!

Du kokettierst mit "Supermarktweinen". Was soll’s? Du wirst sie nicht anstellen! Wetten! Etiketten spielen doch wohl eine Rolle. Nicht umsonst schreibst Du, daß in Eurer Runde durchaus – wie nett – "auch mal" auf Etiketten geachtet wird. Willst Du uns im Ernst glauben machen, Du würdest da mit einem 2,99-Wein hinmarschieren? Mit der Blindverkostung ist es ja so eine Sache: Sie ist ja nur eine kurze Zeit blind, dann werden die Hosen heruntergelassen – und dann will man doch nicht nackt dastehen vor den Herren mit den "nicht sonderlich begrenzten" Mitteln! Ja, ja, Michael, Du hast Dir da was eingebrockt!

Wie dem auch sei: Läßt Du uns wissen, für welchen Wein Du Dich schließlich entschieden hast – und auch: aus welchem Grund?
Ole
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Re: best bottle weiss oder der beste trockene Weisswein der

Beitrag von Kle »

Ole hat geschrieben: Du sagst, Du hast den Keller voller "teilweise großer Weine". Warum nimmst Du nicht einen von denen?
… das habe ich mich auch schon gefragt. Wie diese Diskussion zeigt, glaubt kaum jemand daran, durch objektive Maßstäbe Siegerweine filtern zu können. Klar ist die Unvergleichbarkeit der Weine und die Subjektivität der Bewertungen. Also ist es, wie Du, Ole, schon sagst, völlig für die Katz Namen zu nennen. Wäre ich aber in Michaels Haut, hätte ich das Gefühl, vor einem interessanten Experiment zu stehen. Ich würde keine Weinbreviere, Parkers oder Foren mehr konsultieren, sondern in mich hineinhorchen: Melden sich unter den unzähligen konsumierten Tropfen welche, denen ich zutraue, einen solchen Wettstreit zu meistern? Dazu muss ich sie nicht unbedingt lieben – so wenig wie ein Springreiter seinen Gaul lieben muss. Ich muss nur von seiner außerordentlichen Klasse und Durchsetzungsfähigkeit überzeugt sein. Gerade weil der Wettbewerb so "unwissenschaftlich" ist, kann ich nur subjektiv, durch ein Nachfühlen meiner Trinkerlebnisse herausfinden, ob ich Vertrauen in einen Stoff habe, der auch in den Gläsern der anderen besteht. Was sagt mein sensorisches Erinnerungsvermögen, blitzt ein Wein auf, der das Zeug zum Olympioniken, besser gesagt, Zehnkämpfer hat? Ist doch interessant und geradezu faszinierend. Und wenn ich einen Wein mit solch einer Energie zu erkennen glaube, wird noch interessanter als sein tatsächliches Abschneiden sein, wie die Konkurrenten auf mich wirken. Denn dabei sehe ich ja schön, wie gerechtfertigt mein Vertrauen war.
Ole hat geschrieben:Und da die Sache im Ansatz verkorkst ist, kannst Du Dich drehen und wenden, wie Du willst
Ich persönlich würde aus dem Bauch heraus entscheiden… Die Sache ist so verrückt, wie den besten Pop-Song aller Zeiten zu wählen, aber überschaubarer, da die Kandidatenzahl begrenzt wird. Und zum besten Song aller Zeiten wurde vor einiger Zeit "Like A Rolling Stone" gewählt. Keine schlechte Wahl, kann ich nachvollziehen. Abba oder Elvis haben jedenfalls trotz aller Verdienste nicht gewonnen. Vielleicht sind solche Rankings garnicht so aussagelos, weil das persönliche Empfinden in einem größeren Zusammenhang gesehen wird, bevor man sich für einen Kandidaten entscheidet. Es ist eine andere Form von Blindprobe, da es zur Objektivierung beiträgt. Aber nur des Subjektiven, das durch keine vorherige Diskussion künstlich in einen übergeordneten Stand versetzt werden kann. Insofern sehe ich einen Ausweg aus der Falle, in der Du Michael vermutest… :lol:
Und Entschuldigung, dass ich auf eine Frage an ihn geantwortet habe.

Gruß, Kle
Das Schema der Wirklichkeit ist das Dasein in einer bestimmten Zeit
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