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Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 08:42
von UlliB
Und gleich weiter:

Canon la Gaffelière, 49,20 € ex nego, etwa 68 € EVP. Minus 21% zu 2018.

La Mondotte, zu etwa 150 € EVP.

Gruß
Ulli

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 09:48
von UlliB
Chateau Margaux ist in London aufgetaucht, zu umgerechnet etwa 470 € EVP, und damit teurer als Mouton und Haut Brion. Sobald ich konkrete Zahlen habe, liefere ich nach.

Gruß
Ulli

EDIT: Margaux zu 336 € ex nego, minus 19 % zu 2018. 54 € mehr als Haut Brion / Mouton, die vom Markt förmlich aufgesogen wurden und damit im Rückblick vermutlich zu günstig angeboten wurden.

Ebenfalls da:

Pavillon Rouge, etwa 170 € EVP.
Pavillon Blanc, etwa 220 € EVP.

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 10:08
von Matthias Hilse
UlliB hat geschrieben:Chateau Margaux ist in London aufgetaucht, zu umgerechnet etwa 470 € EVP, und damit teurer als Mouton und Haut Brion. Sobald ich konkrete Zahlen habe, liefere ich nach.

Gruß
Ulli
ex nego € 336,-
taucht aber weitestgehend nicht auf...

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

p.s.: Pavillon Rouge @ € 120,-

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:05
von brownelephant204
Wie wird der Clinet generell eingeschätzt? Liest sich für mich nicht zu modern / fett sondern frisch, filigran bleibend ?

Gibt es hier noch Empfehlungen für klassische, kühle Weine jeweils vom linken und rechten Ufer?

Batailley werd ich sicher kaufen, da ich Pauillac liebe

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:21
von UlliB
brownelephant204 hat geschrieben:Wie wird der Clinet generell eingeschätzt? Liest sich für mich nicht zu modern / fett sondern frisch, filigran bleibend ?
Offensichtlich liest da jeder aus den VKN der Profis das heraus, was er gerade möchte. Ich lese mehrfach "dunkle Schokolade", "Kaffee", "opulent", "full bodied", und am besten Lawther: "almost like a fruit liqueur". All das passt sehr gut zu den Clinets, die ich schon im Glas hatte. Wenn der filigran ist, fresse ich einen Besen quer, und mit den Borsten :twisted:

Gruß
Ulli

PS. Wenn die weiter oben verlinkte Tabelle richtig ist, hat der Wein 14,5%Vol mit eher weicher Säure. Sehr frisch und filigran :lol:

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:32
von octopussy
Hallo zusammen,

ich lese hier interessiert mit, wie immer ist die Diskussion hier zur Bdx Subskriptionskampagne ein echtes Highlight. Die neusten Releases, Einschätzungen dazu, stilistische Diskussionen. Ein echtes Vergnügen.

Dieses Jahr habe ich sogar mal wieder ein paar Weine subskribiert (Branaire-Ducru, Leoville-Poyferré, Grand Puy Lacoste), ein paar weitere folgen vielleicht noch.
brownelephant204 hat geschrieben:Wie wird der Clinet generell eingeschätzt? Liest sich für mich nicht zu modern / fett sondern frisch, filigran bleibend ?
Aus 2019 habe ich Clinet natürlich nicht probiert und auch ansonsten länger nicht mehr, aber in der Vergangenheit (zuletzt getrunken 2008er Jahrgang) fand ich Clinet tatsächlich deutlich üppiger als z.B. La Conseillante oder Vieux Château Certan oder auch einige "kleinere" Pomerols. Durchaus gut, aber ob das die Anforderungen an "klassisch", "kühl" oder "filigran" erfüllt, da hätte ich meine Zweifel. Da ist schon eine Menge pralle blaue Frucht und auch Holz im Spiel.

Was ich generell mittlerweile ganz schwer finde, ist aus der Vergangenheit irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen. Mir kommt es so vor, als ob sich die Stilistiken bei echt vielen Châteaux innerhalb kürzester Zeit stark verändern. Ich komme da nicht mehr mit. In Margaux finde ich das am schwierigsten. Kirwan war z.B. eine Zeit lang mal etwas moderner unterwegs (zu Michel Rolland Zeiten). Das scheint jetzt aber vorbei zu sein. Aber ist der jetzt ein "klassicher" Margaux der alten Schule oder ist er nicht so richtig auf der Höhe? Vorher war hier die Rede von Labégorce. Den habe ich aus 2012 gekauft (aber noch nicht probiert). Früher war der (bzw. Labégorce-Zède) mal ein eher mittelmäßiger, aber gar nicht so schlechter Margaux Cru Bourgeois. Heute scheinen die ambitionierter zu sein, kriegen hohe Punkte, aber die Realität für den normalen Weintrinker scheint dann doch eher ernüchternd zu sein. Ich finde das wirklich unübersichtlich.

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:33
von harti
Auch Jeff Leves Beschreibung lässt keine Interpretationen zu:

Dark garnet in hue, the truffle, tobacco, smoke, licorice, spice, flower, plum and chocolate aromas work here. But it is on the palate where the wine really rocks. Sultry, rich, opulent, full-bodied, deep and ostentatious, this is incredibly sexy. The layers of velvet-textured, perfectly ripe, sweet, fleshy fruit, with its mineral-driven, salty tannins and dark cocoa covered fruit in the finish lingers and expands. The wine is a blend of 80% Merlot and 20% Cabernet Franc reaching 14.5% alcohol with pH of 3.75. The harvest took place September 18 to September 26. 96-98 Pts

Gleichwohl: Ich finde die gelungenen Jahrgänge von Clinet einfach nur g..l. Man möge mal den 1990er, der jung sicher ähnlich geschmeckt hat, probieren. Hammer-Zeug!

Abgesehen davon: Der Preis für Clinet ist echt heiß. Wem der Wein bei der Arrivage nicht schmecken sollte, wird ihn locker mit Gewinn verkaufen können.

Grüße

Hartmut

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:36
von UlliB
Willkommen zurück, Stephan ("octopussy"). Ich würde mich wirklich sehr freuen, hier mehr von Dir zu lesen - es muss ja nicht Bordeaux sein.

Gruß
Ulli

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:40
von harti
UlliB hat geschrieben:Willkommen zurück, Stephan ("octopussy"). Ich würde mich wirklich sehr freuen, hier mehr von Dir zu lesen - es muss ja nicht Bordeaux sein.

Gruß
Ulli
Ich verweise da aufs Vinous-Forum ;) .

Grüße

Hartmut

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 11:45
von harti
octopussy hat geschrieben: Was ich generell mittlerweile ganz schwer finde, ist aus der Vergangenheit irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen. Mir kommt es so vor, als ob sich die Stilistiken bei echt vielen Châteaux innerhalb kürzester Zeit stark verändern. Ich komme da nicht mehr mit. In Margaux finde ich das am schwierigsten. Kirwan war z.B. eine Zeit lang mal etwas moderner unterwegs (zu Michel Rolland Zeiten). Das scheint jetzt aber vorbei zu sein. Aber ist der jetzt ein "klassicher" Margaux der alten Schule oder ist er nicht so richtig auf der Höhe? Vorher war hier die Rede von Labégorce. Den habe ich aus 2012 gekauft (aber noch nicht probiert). Früher war der (bzw. Labégorce-Zède) mal ein eher mittelmäßiger, aber gar nicht so schlechter Margaux Cru Bourgeois. Heute scheinen die ambitionierter zu sein, kriegen hohe Punkte, aber die Realität für den normalen Weintrinker scheint dann doch eher ernüchternd zu sein. Ich finde das wirklich unübersichtlich.
Gerade die Appellation Margaux ist echt schwierig zu beurteilen. Hinsichtlich der Konsistenz der Qualitäten war Margaux früher klares Schlusslicht bei den bedeutenden Ortsappellationen des linken Ufers. Inzwischen passiert dort qualitativ eine Menge, was die alten Rangordnungen gehörig durcheinander bringt.

Grüße

Hartmut