Nora hat geschrieben:Der Wein-Schwede hat geschrieben:Altern die Huber 2.0 Weine schlechter?
Der Jahrgang 2015 soll ja ein Superjahrgang für das Weingut Huber sein, und so sind meine Erfahrungen auch bis neulich gewesen. Dieses Wochenende habe ich eine Flasche Chardonnay AR 2015 aufgemacht, zum ersten Mal seit zwei Jahren. Früher war der Wein immer Spitze, aber diese Flasche war direkt nach dem Öffnen leicht "muffig-schwefelig" statt normal "würzig-komplex-frisch-schwefelig".
Nach zwei Stunden Luft hat sich der 2015er deutlich verbessert, war gut zu trinken. Aber richtig "gesungen" hat der Wein nicht gemacht, auch nicht am zweiten Tag.
Eure Erfahrungen?
Viele Grüsse
Rolf
Hallo Rolf,
ich hatte den 2015er Chardonnay AR ja vor kurzem auch im Glas, siehe hier:
viewtopic.php?f=54&t=677&p=148836#p147138.
Bis auf die sehr prominente Säure fand ich den durchaus schön. Eher "würzig-komplex-frisch-schwefelig", als "muffig-schwefelig"
Von den 15ern habe ich noch den Chardonnay Bienenberg und die Spätburgunder Schlossberg und Wildenstein. Ich werde mal zusehen, in den nächsten Wochen die eine oder andere Flasche zu öffnen.
VG, Nora
Hallo Nora,
ja, nach zwei Stunden Luft war der Wein sehr gut. Aber... nicht so gut wie vor zwei Jahren, und nicht so gut wie der 2017er. Vielleicht habe ich eine nicht-ideale Flasche erwischt?
Ich bin doch verunsichert.
Dieser Huber 2.0 Stil (ab Jahrgang 2014) ist doch anders als was man kennt, sogar "extrem". Kennt jemanden Burgunderproduzenten welche solche Weine machen? Ich nicht.
Ich bin immer davon ausgegangen dass diese Säurige Weine sich mit Lagerung gut entwickeln sollten. D.h. die Säure baut sich ein bisschen ab, und der Wein gewinnt im Aromenprofil, und wird ein bisschen runder.
So finde ich die Entwicklung im Moment leider nicht.
Der SB Bienenberg 2015 war definitiv besser vor 3 Jahren, und der Ch Alte Reben 2015 war auch besser vor 2 Jahren.
Sind diese individeuell gemachte (und extreme Weine) ein "Experiment" wofür wir teuer bezahlen um mitzumachen?
Ich fühle nun dass der alte Stil (Huber 1.0) besser war. Könnte auch sein dass meine Preferenzen sich die letzten zwei Jahren wieder sich ein bisschen geändert haben, weil ich nun wieder viele Burgunderweine trinke, und die sind halt einfach anders.
Die deutsche Top-Produzenten erhöhen und erhöhen nun die Preise, und sind nicht immer so Preiswert mehr. Im Bereich 25 Euro für Pinot Noir, finde ich nun mehrere Burgunder auf einem Qualitätslevel wo kein Deutscher mithalten kann. Dann muss ich in dem Fall neue für mich noch unbekannte Weingüter entdecken (ich habe ja recht viele Deutsche Spätburgunder probiert).
Naja, die Huber-Weine zu den neuen "hohen Preisen" muss ich nicht haben, es gibt Alternative. Ich bin mit 2014er bis 2018er Huber noch gut "ausgestattet" (wenn die noch die Lagerungszeit schaffen

)
Viele Grüsse
Rolf