nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
UlliB hat geschrieben:Mit geruchlichen und geschmacklichen Assoziationen ist es halt so eine Sache.
So ist das. Ich finde aber spannend, bei sonst signifikanter Kongruenz die Unterschiede zu benennen. Das hilft auch bei der weiteren Einschätzung der Notizen.
UlliB hat geschrieben:Eigentlich ist es aber auch egal. Sofern es sich nicht um ein Flaschenproblem handelte, reicht es auch ganz einfach, dass der Wein einen mir nicht gefallenden Nebenton hat.
amateur des vins hat geschrieben:Ich finde aber spannend, bei sonst signifikanter Kongruenz die Unterschiede zu benennen.
was ist "signifikante Kongruenz"? Aus der Statistik kenne ich nur signifikante Unterschiede, aber keine signifikanten Übereinstimmungen.
Hallo Michael,
der Begriff ist mir so rausgerutscht; ich habe ihn nicht im Sinne einer mathematischen Unterdisziplin verwendet. Vielleicht hätte ich besser schlicht "Übereinstimmung" geschrieben, um nicht zu schwurbeln und derlei Interpretationen vorzubeugen.
That said, wenn Du das mit dem Auge des Statistikers (ich bin keiner) betrachtest: Was spricht dagegen, Deinen Signifikanztest auf die Komplementärbedingung (Übereinstimmungen vs. Unterschiede) anzuwenden?
M. Tardieu - Crozes-Hermitage Vieilles Vignes 2009:
Dunkles Weinrot mit Aufhellungen zum Rand. Dezent Kuhstall nach dem einschenken (verfliegt fast mit wenig Luft), Leder, Gewürze (Pfeffer!), Tabak, Brombeeren, später auch Kirschen, im Hintergrund ein Hauch Minze. Geniale, komplexe, Nase!
Mittelgewichtig mit Brombeeren und Kirschen, frische trinkanimierende Säure, dezent würzig/adstringierend, mittellanger fruchtiger Abgang. Am Gaumen nicht ganz auf dem hohen Niveau, punktet dafür mit unverschämtem Trinkfluss. Hervorragende 91(-92) P.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
amateur des vins hat geschrieben:Nadelwald; reifer, aber mäßig kühler Charakter. Ein Hauch Lorbeer und helles Leder, etwas Rosmarin. Klare Frucht (Schwarzkirsche). Holz und Alkohol (immerhin 14,5%) total unauffällig.
Deutlich gekühlt, wegen der warmen Außentemperatur. Wenig überraschend, mildert das etwaige alkoholische Noten, betont aber herb-bittere. Alles spielt sich aber im moderaten Bereich ab. Die ätherische Note geht etwas mehr Richtung Eukalyptus, aber im großen und ganzen paßt es.
Ich mag das Zeug! Hat mir noch jedesmal, und aus jedem Jahrgang, gefallen. Danke, Nora, daß Du mich auf Perret aufmerksam gemacht hast!
Die Vorräte von der Cave de Tain sind weitgehend erschöpft (ich schrieb an anderer Stelle, warum). Dies ist die letzte Flasche dieses Saint-Josephs:
Cave de Tain, Saint-Joseph Esprit de Granit 2015
Praktisch keine Alterungsnoten. Relativ wenig und diffuse Frucht, fleischig coté Rumtopf. Relativ prominente Ausbauaromen (Bleistift). Am Gaumen etwas kühler, als in der Nase. Im Abgang etwas bitter (Tapenade + Bleistift).
Besser, als befürchtet (hatte schon länger nichts mehr von der CdT), und ganz gut zur Pizza Valtellina. Andererseits annonciert er alles, was mich von der CdT anbrachte - und das war damals noch einer der moderatest ausgebauten. Schön, daß er noch so gut in Schuß ist, aber auch kein Bedauern, daß er nun weg ist.
Ein äußerer Trigger ließ mich mal wieder ein Flasche hiervon öffnen:
André Perret, Saint-Joseph Les Grisières 2016
Tiefdunkles Braunrot (Richtung Schwedenrot oder Gebrannte Sienna, aber mit wenig braun), nahezu blickdicht.
In der Nase dunbkelbeerige und erdige Noten mit ätherischen Komponenten (Basilikum).
Am Gaumen einen Hauch mehr auf der fruchtigen Seite, wenngleich etwas diffus (was aber der grandiosen Harmonie und Komplexität keinen Abbruch tut): diverse Waldbeeren (vorw. Brom~), dunkle Kirschen, ein Soupçon Erdbeerkompott. Unauffällig frische Säure und feiner Grip. Wirkt gleichzeitig dicht und konzentriert, aber auch luftig.
Grandioser Weinwert!
...und mit diesem Bißchen an Reife wird dann auch ein legitimer Abstand zum Basis-Saint-Joseph etabliert, den ich ebenfalls jedesmal klasse finde und aufgrund des geringen Abstands zuvor als besseren Weinwert titulierte - was ich nach dieser Flasche relativieren muß.
Klasse Wein!
Vielen Dank, liebe Nora - ohne Dich wäre ich womöglich nicht, oder viel später auf Perret gestoßen, was ein Verlust gewesen wäre!