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Re: Martin Müllen
Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 07:09
von Leo
an der Mosel ist vieles möglich, warum auch nicht.Sie sollten diesen Klassewein mal probieren ( 2 602 144 7o2 ).Vielleicht hat Kajo noch Reserven...
Gruß Leo
Re: Martin Müllen
Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 11:00
von MichaelWagner
Bin mit Kajos Weinen vertraut und zweifle auch nicht an der Qualität, auch wenn ich diesen Wein speziell nicht kenne. Dennoch können wir auch an der Mosel die Gesetze von Chemie & Physik nicht ohne weiteres außer Kraft setzen

Re: Martin Müllen
Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 12:12
von Muellimov
MichaelWagner hat geschrieben:Bin mit Kajos Weinen vertraut und zweifle auch nicht an der Qualität, auch wenn ich diesen Wein speziell nicht kenne. Dennoch können wir auch an der Mosel die Gesetze von Chemie & Physik nicht ohne weiteres außer Kraft setzen

Doch, das scheint gerade noch zu gehen. Die weinrechtlichen Eckdaten an der Mosel sehen für Spätlese ein Mindestmostgewicht von 80 Oechsle vor. Herr Schandelmaier vom DLR hat in einem Vortrag mal eine Formel vorgestellt, die abhängig von Ausgangs- und Endmostgewicht sowie der Mostgesamtsäure eine Abschätzung bzgl. des Zuckerrestgehaltes liefert.
http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/t ... immung.pdf.
Daraus hatte ich mir irgendwann mal ein eigenes Excel-Tool gebastelt, das ich in den Anhang gestellt habe. Das Tool rechnet auch gleichzeitig den zu erwartenden Alkoholgehalt in Vol% aus. Nehme ich ein Ausgangsmostgewicht von 80 Oechsle an (siehe Mindestmostgewicht für Spätlese) und eine nicht unplausible Gesamtsäure im Most von 8 g/l (höchstwahrscheinlich eher mehr), so müsste der Most auf ein Endmostgewicht von mindestens 0 Oechsle vergoren werden, damit er unter einen Restzuckergehalt von 9 g/l fällt, der die weinrechtliche Grenze für trockene Weine darstellt. Gleichzeitig würde ein Alkoholgehalt von 10,4 Vol% erzielt, was den Angaben Leos von 10,5 Vol% durchaus entspricht.
Natürlich ist diese Formel nur ein mehr oder weniger grobe Abschätzung, da die Alkoholausbeute bei der Vergärung von verschiedenen Faktoren abhängt. Aber unplausibel ist die Angabe Leos keinesfalls.
Re: Martin Müllen
Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 12:15
von Muellimov
Ich muss noch anmerken, dass sich die Berechnung auf den Karthäuserhofwein mit 10,5 Vol% bezieht. Für den Kajo-Wein trocken mit nur 9,5 Vol% wird's dann in der Tat unplausibel. Wenn überhaupt wäre das nur zu erklären, dass die Alkoholausbeute der Hefe ungewöhnlich niedrig gewesen und darüberhinaus im Rahmen der rechtlichen Zulässigkeit die Angabe des Alkoholgehalts nach unten abgerundet worden wäre.
Re: Martin Müllen
Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 12:25
von Leo
Muellimov hat geschrieben:Ich muss noch anmerken, dass sich die Berechnung auf den Karthäuserhofwein mit 10,5 Vol% bezieht. Für den Kajo-Wein trocken mit nur 9,5 Vol% wird's dann in der Tat unplausibel. Wenn überhaupt wäre das nur zu erklären, dass die Alkoholausbeute der Hefe ungewöhnlich niedrig gewesen und darüberhinaus im Rahmen der rechtlichen Zulässigkeit die Angabe des Alkoholgehalts nach unten abgerundet worden wäre.
ich glaube, mich erinnern zu können, daß das 71er Weingesetz für Moselspätlesen 76 Grad Öchsle als Untergrenze vorgeschrieben hatte. Kann es sein, daß ( die mir unbekannte ) Erhöhung auf 8o Grad erst nach 2001 erfolgt ist ?
Gruß Leo
Re: Martin Müllen
Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 12:52
von Muellimov
Das wäre eine Erklärung. Allerdings weiß ich selbst nicht, ob ein Mindestmostgewicht ab 76 Oechsle damals gültig war.
Hier jedoch ein Hinweis darauf, dass das tatsächlich möglich gewesen sein könnte:
http://www.deutscheweine.de/wissen/qual ... tgewichte/
Re: Martin Müllen
Verfasst: Do 30. Jun 2016, 11:42
von Einzelflaschenfreund
2000 Trarbacher Hühnerberg Eiswein: Eigentlich war 2000 kein Eiswein-Jahr. Entsprechend ungewöhnlich ist auch dieses Exemplar ausgefallen: Fast colafarben, keine Petroltöne, dafür jede Menge Rosinen. Sehr kernig, die Säure teilt gut aus, Süße ist (trotz Rosinen) fast moderat zu nennen. Dazu auch etwas cremig in Richtung Buttergebäck. Insgesamt schon wirklich fantastisch und auch durchaus passend zu Erdbeer-Panna Cotta (bzw. zu Rhabarber-Süppchen mit Erdbeer-Rhabarber-Eis).
Viele Grüße
Guido
Re: Martin Müllen
Verfasst: Mo 4. Jul 2016, 16:37
von Ollie
Auch andere Winzer machen 2015 geniale Weine:
Ehrlich gesagt ist das eher ein "blue-collar"-Wein, dem jegliche Raffiniertheit abgeht, aber genau das macht so einfach zu trinken. Perfekte Begleitung zu Grillwurst usw., wo der unendlich viel feinere WeSo-Kabinett feinherb von Max. Ferd. Richter einfach nur implodiert.
Ein kleines bémol gibt's aber doch: Eine Flasche Kabinett feinherb aus dem Trabacher Huehnerberg hatte einen ueblen Hau (deswegen keine VKN), und unter der Kapsel der Paradies-Flasche schimmelte der Korken froehlich vor sich hin (wahrscheinlich verlabberter Wein bei der Fuellung). Seufz. Die bekannten Probleme gehen gerade weiter...
Cheers,
Ollie
Re: Martin Müllen
Verfasst: Mo 4. Jul 2016, 16:44
von Käfi
Das mit der Kapsel hatte ich auch bei 2/6 Weinen, zusammen mit Flüsskeitsaustritt. Eine E-Mail an den Winzer brachte mir eine sehr freundliche Erklärung: die Weine werden, um ideale Alterungsbedingungen zu garantieren, möglichst "randvoll" befüllt. Durch den Transport (Wärme -> Ausdehnung) kann es sein dass etwas Flüssigkeit durch den Korken diffundiert. Einfach Abwischen und fertig.
Ironischerweise hatte eine nach außen tadellose Flasche heftigen Kork

Re: Martin Müllen
Verfasst: Mo 4. Jul 2016, 17:18
von Ollie
Ja, die Huehnerberg-Flasche war eine solche nach aussen hin tadellose. Ich musste auch schon grosse Spaetlesen nach Ankunft notschlachten, weil der Korken lose im Hals sass (der Wein war aber i.O.). Und vom Thema Flaschenvariationen sehe ich jetzt mal ab.
Grrrr!
Cheers,
Ollie