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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 1. Dez 2013, 18:31
von Jochen R.
MeisterTakuan hat geschrieben:Hallo zusammen,
jemand einen "heissen" Tipp für Weihnachten. Schwanke noch, wollte den 2009er CdP Basis von Clos St. Jean aufmachen. Hab einen gestern getrunken, denke der braucht noch mehr Zeit. Gilt auch für den Deux-ex-Machina der Brüder Maurel.
Cdp 2010er Clos St. Jean und Saint Cosme liegen im Keller, aber zu riskant (3 Jahre alt), also bin dankbar für jeden Tipp.
Ach ja der CdP soll zu Gänsekeulen :) serviert werden.
Viele Grüße
Ralf
Hallo Ralf,
ich hatte den 2010er Clos St. Jean Basis-C9dP vor ca. 2 Monaten im Glas.
Über 3 Tage verkostet hat er mit vor allem am 2. und 3. Tag viel Spass gemacht.
Wenn man auf junge C9s steht warum nicht, und zu Gänsekeulen bestimmt eine
feine Sache ;-)

Viele Grüße,
Jochen

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 1. Dez 2013, 22:52
von dylan
oli_oli_oliver hat geschrieben:
Stimmt. Und der Beaucastel ist, mit etwas Glück, für unter 100 Euro auf der Auktion zu schießen....
Davon hatte ich mal eine 12er OHk. Die kostete im letzten Jahrtausend 110 FF/Flasche. :shock:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Sa 21. Dez 2013, 03:16
von Alas
Hallo!

An CdP scheiden sich häufig die Geister. Oft wird er als zu dick, marmeladig, etc.,empfunden.
Dabei gibt es genug andere Beispiele, klassisch, oder ganz außergewöhnlich, wie dieser, der der meistverkaufte CdP überhaupt ist (mehr als 400 000 Flaschen jedes Jahr):

Bild
Pere Anselme.jpeg
-Das ist schon eine Nummer!:
'Die Fiole-Flasche entstand 1952 bei einem Wettbewerb provenzalischer Kunstglaser und -handwerker. Sie ist einer Original-Flasche aus der Zeit der "Rebstockbewegung" nachempfunden, die bei Arbeiten im Weinberg gefunden wurde.'
Und so bringt diese Flasche, auf eine festliche Tafel gestellt. auf jeden Fall Gespräche in Schwung, teilt die Meinungen und... vorhandene Differenzen treten hervor.

Cuvee: 80% Grenache, 7% Syrah, 7% Mourvèdre, 6% Cinsault

-Eine ungewöhnliche Vinifizierung: Maischegärung bei Temperaturkontrolle, Ausbau in 40 - 50 Hektoliter großen Eichenfudern für 1 - 5 Jahre und Auswahl aus verschiedenen Jahrgängen zur Vermählung der Cuvée. … wie beim Sherry

- Der Wein wird nur in Trinkreife auf den Markt gebracht.

Na denn...

Gruß

Alas

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Sa 21. Dez 2013, 22:40
von Grenache
Da gibt es doch immer noch Weinkonsumenten, die auf Blender, wie Flaschenformen etc. hereinfallen.
Bei einer Produktion von jährlich 450.000 Flaschen ändert sich die Zusammensetzung der Cuvée ständig, was bei dieser Menge auch nicht verwunderlich ist.
Die o.a. Zusammensetzung könnte sich eher auf die La Fiole Resérve beziehen, 80% Grenache, 15% Syrah, 5% Mourvèdre.
Für mich eine ziemliche Plörre, am unteren Rand von Ch9dP, was in Supermärkten angeboten wird. Mit 92 persönlichen Punkten bewertet, da sollte man noch mal drüber nachdenken, was gäbe es dann für Beaucastel, Pegau, Clos St. Jean, Clos du Pape etc.?
Alas hat geschrieben:-Eine ungewöhnliche Vinifizierung: Maischegärung bei Temperaturkontrolle,
Was ist daran ungewöhnlich?
Alas hat geschrieben:- Der Wein wird nur in Trinkreife auf den Markt gebracht.
Der Wein wird entsprechend dem Bedarf als Cuvée zusammengestellt, abgefüllt und in Verkehr gebracht, eine Trinkreife bei dieser Plörre hat sich bereits von selbst eingestellt, mit einem klassischen CH9dP hat das nicht das geringste zu tun.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Sa 21. Dez 2013, 22:47
von sorgenbrecher
ist das ein "nonvintage"-wein ? :o

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Sa 21. Dez 2013, 23:44
von austria_traveller
Grenache hat geschrieben:Da gibt es doch immer noch Weinkonsumenten, die auf Blender, wie Flaschenformen etc. hereinfallen....
eine Trinkreife bei dieser Plörre ...
Es stellt ja niemand dein Wissen in Frage, aber Geschmack ist immer noch ein subjektives Thema.
Und ich finde, dass das gut so ist und auch so bleiben sollte. ;)

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 22. Dez 2013, 09:31
von Grenache
sorgenbrecher hat geschrieben:ist das ein "nonvintage"-wein ?
Ja, variable Zusammenstellung von Grenache, Syrah und Mourvèdre, wobei Grenache dominiert. Die Trauben werden nicht entrappt, Maceration und Fermentation getrennt bei 30°C in 15 Tagen. Nach der malolaktischen Gärung altert der Wein zwischen 1 und 5 Jahren in Foudres. Jährliche Produktion von 450.000 Flaschen.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Fr 27. Dez 2013, 19:45
von VillaGemma
Gestern im Glas gehabt: 2003er C9dP Mont Redon.

Aktuell herrlich reif, würde ich sagen. 1h vor dem Essen den Wein aufgemacht, 17 Grad. Er war sofort da. In der Nase Erdbeerjoghurt. Ganz ganz leicht Vanille. Im Geschmack eine herrlich reifer Grenache-Geschmack, v.a. Erdbeere und viel aromatische Süsse, untermalt von einer sehr harmonischen Säure. Tanine auch prima intergriert. Wer den noch im Keller hat: Trinken ;-) ...glaub net, dass der noch viel besser wird. Eine Flasche (von den damals erworbenen 12) hebe ich mir noch ein paar Jahre auf.

Zusammen mit dem Wildgulasch+Reibeklösen+Rotkraut ein sehr leckeres Essen.

92P

PS: Blind hätte man den Wein auch im Priorat anordnen können. Es fehlte dafür ggf. ein wenig Holz, aber sonst.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mi 1. Jan 2014, 12:31
von VillaGemma
Erschtmo eine frohes Neues :) ...hoffentlich war bei allen der Wein so lecker und bekömmlich, so dass der heute Tag net "ausfällt" ;)

Wir hatten uns gestern einen 2001er C9dP von Pegau Cuvee Reservee aufgemacht, ein von meinem Verständnis reifer C9dP.

Farbe: Ganz minimal wässriger Rand, wo es auch der 1. C9 von Pegau ist, den ich geniesse. Ansonsten schönes Rot, aber nicht schwarz.

Nase: Nach 1h kommt ein wenig, aber kein Vergleich zu den Prioratos, dir wir uns aktuell gönnen.

Geschmack: Sehr harmonischer Wein wiederrum. Typisch Grenache-Süsse, harmonierende Säure, mittelgroßer bis großer Körper. Vor allem Kirsche schmeckt hervor. Langer Abgang...im Abgang Tannin, aber perfekt integriert. Bin gespannt, wie der Wein heute am 2. Tag schmeckt.

Insgesamt 93-94P. Ein toller Wein, der aber auch seinen Preis hat. Ein Tardieu schmeckt im übrigen ähnlich bis sehr ähnlich.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Do 2. Jan 2014, 11:56
von VillaGemma
Nachtrag zum 2001er C9dP von Pegau Cuvee Reservee:

der 2. Tag (verschlossen einfach mit Stöpsel, ohne Luft abpumpen.)

OMG...was für ein Zugewinn. Der minimal vorhandene - uns etwas unangenehm schmecktende - Eindruck im Abgang des 1. Abends (irgendwie ein wenig nach Hustensaft) ist nun weg, dafür ist der Körper größer und länger geworden. Grenache in Vollendung, würde ich sagen. "Über Nacht" ist das der beste C9dP geworden, den ich bislang getrunken habe. Ich habe den Geschmack heute morgen noch im Mund ;) ...einfach großartig.

96P, einen Punkt mehr als Parker ;) ...und meine bis dato höchste vergebene Punktzahl. Eigentlich ja 98, aber ich fürchte, dass es da "noch mehr" gibt, von daher will ich mir ein paar Punkte nach oben noch offen lassen. Und ich fürchte, ich muss mir eine Flasche vom Da Capo irgendwann mal gönnen, wobei der preislich mit 290,- Euro so dermaßen gegen meine/unsere Vorstellung verstößt (von max. 60,- Euro), dass ich da ernsthaft mit mir kämpfen muss, ob ich das wirklich mache! Dafür bekommt man ja nunmal 10-12 Flaschen erstklassigen Weins (zum. im C9dP oder Priorat). Kann man das mit einer Flasche Da Capo aufwiegen? Eine Frage an die Experten, die sowas schon im Glas hatten :)