Einen hatte ich vor einigen Jahren ja schon mal im Glase und dem hat man seine Rebsorte so überhaupt gar nicht angemerkt
Martin Müllen
Re: Martin Müllen
Oh - auf Deinen Königsberg-Bericht bin ich auch sehr gespannt, Bernd - um den schleiche ich auch schon länger herum
Einen hatte ich vor einigen Jahren ja schon mal im Glase und dem hat man seine Rebsorte so überhaupt gar nicht angemerkt
Einen hatte ich vor einigen Jahren ja schon mal im Glase und dem hat man seine Rebsorte so überhaupt gar nicht angemerkt
Viele Grüße - Allegro
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Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen
Mit dem Dornfelder, den man gemeinhin an der Mosel findet, hat das, was Müllen aus der Sorte macht, wirklich nichts zu tun. Ich denke, die 35 Monate Ausbau im Holzfass sprechen schon für sich.Aber DF von der Mosel ist ja schon speziell.
Der andere Dornfelder, der mir irgendwann mal gut gefallen hat, kam witzigerweise aus dem Harz (und dann natürlich von Kirmann). Torsten hatte ihn seinerzeit mitgebracht, und ich war in Anbetracht der Sorte stark beeindruckt! Aber ansonsten kann ich mich nicht an wirklich erfreuliche Erlebnisse mit der "Rübe unter den Reben" (um die Gebrüder Lange zu zitieren) erinnern.
Unter puren PGV-Gesichtspunkten ist das natürlich keine absolute Empfehlung - für knappe 12 Euro findet man in Frankreichs Süden sicherlich komplexere Weine, und in Deutschland gibt es zu diesem Kurs auch schon den einen oder anderen ziemlich feinen Spätburgunder. Aber trotzdem finde ich einen solchen Mosel-Dornfelder der ganz anderen Art einfach spannend....welcher Moselwinzer produziert schon so etwas?...Bernd - um den schleiche ich auch schon länger herum...
Herzliche Grüße
Bernd
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Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen
Mein Müllen-Paket ist gestern eingetroffen - hier kommt die versprochene Notiz zum Trabener Königsberg:

Der 2008er war schon nicht ganz übel, aber der 2009er setzt jetzt noch mal eins drauf. Mir macht dieser Wein, der überhaupt nichts Dornfeldereskes an sich hat, richtig viel Freude; er geht stilistisch in die zuletzt von einigen Händlern
vielbeschworene "kühle" Richtung, ohne auch nur im Entferntesten mager zu wirken. Ich bin wieder einmal erstaunt über das, was ein Winzer aus einer meistens zu Recht schief angesehenen Rebsorte machen kann, wenn er sich bei der Lese und bei der Vinifikation richtig viel Mühe gibt - der 35 Monate währende Ausbau im großen Holzfass hat sich gelohnt!
Herzliche Grüße
Bernd

Der 2008er war schon nicht ganz übel, aber der 2009er setzt jetzt noch mal eins drauf. Mir macht dieser Wein, der überhaupt nichts Dornfeldereskes an sich hat, richtig viel Freude; er geht stilistisch in die zuletzt von einigen Händlern
Herzliche Grüße
Bernd
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Ralf Gundlach
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Re: Martin Müllen
Hallo Bernd,
Markus und ich haben ja den 2008er blind Richtung Frankreich Südwesten geschickt, so weit ich mich erinnern kann, und das war ein sehr positiv gemeintes Statement, was Martin Müllen aus dieser Traube rausholt ist schon faszinierend, ist es vielleicht sogar der beste Dornfelder Deutschlands tendenziell in Deutschland ?? Wo gibt es ansonsten ernsthafte Kandidaten, bitte melden, man muss schon ziemlich verrückt sein, um solch einer "speziellen" Rebsorte so viel Aufmerksamkeit zu widmen ( wenn nicht irgendein Marketinggag samt Mondpreis rauskommt inklusive Medieninteresse wie beim Gutedel), sollte man dieser Rebsorte einen Thread gönnen mit den " Best Of"???
Gruß
Ralf
Markus und ich haben ja den 2008er blind Richtung Frankreich Südwesten geschickt, so weit ich mich erinnern kann, und das war ein sehr positiv gemeintes Statement, was Martin Müllen aus dieser Traube rausholt ist schon faszinierend, ist es vielleicht sogar der beste Dornfelder Deutschlands tendenziell in Deutschland ?? Wo gibt es ansonsten ernsthafte Kandidaten, bitte melden, man muss schon ziemlich verrückt sein, um solch einer "speziellen" Rebsorte so viel Aufmerksamkeit zu widmen ( wenn nicht irgendein Marketinggag samt Mondpreis rauskommt inklusive Medieninteresse wie beim Gutedel), sollte man dieser Rebsorte einen Thread gönnen mit den " Best Of"???
Gruß
Ralf
Zuletzt geändert von Ralf Gundlach am Fr 4. Dez 2015, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen
Hallo Ralf,
mit Superlativen sollte man ja immer vorsichtig sein, aber bei diesem 09er handelt es sich jedenfalls um einen verdammt guten Dornfelder! Im Laufe der letzten Stunde wurde er besser und besser - das Zeug braucht auf jeden Fall Luft, und Dekantieren (wenn ich nur nicht so faul wäre....
) dürfte sich lohnen!
Über einen der übel beleumdeten Sorte gewidmeten "Best of" - Thread würde ich mich freuen; vielleicht erweisen sich meine Vorurteile am Ende ja doch noch als abbaubar.....
Herzliche Grüße
Bernd
mit Superlativen sollte man ja immer vorsichtig sein, aber bei diesem 09er handelt es sich jedenfalls um einen verdammt guten Dornfelder! Im Laufe der letzten Stunde wurde er besser und besser - das Zeug braucht auf jeden Fall Luft, und Dekantieren (wenn ich nur nicht so faul wäre....
Wie schon gesagt fällt mir da noch Kirmann ein, aber ansonsten.....?Wo gibt es ansonsten ernsthafte Kandidaten, bitte melden
Über einen der übel beleumdeten Sorte gewidmeten "Best of" - Thread würde ich mich freuen; vielleicht erweisen sich meine Vorurteile am Ende ja doch noch als abbaubar.....
Herzliche Grüße
Bernd
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weinaffe
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Re: Martin Müllen
Hallo Ralf, hallo Bernd,
um noch kurz off-Topic zu bleiben: mir fallen noch 2 weitere richtig gute Dornfelder ein. Zum einen ein richtig eleganter 2006er Dornfelder mit Barriqueausbau von Schloß Proschwitz und ein weiterer sehr ungewöhnlicher Dornfelder von der Mosel: 2010er Dornfelder 40XL von Günther Steinmetz, der auch von dem sehr seriösen Hendrik Thoma in den höchsten Tönen gelobt wurde. Es ist also durchaus möglich, einen richtig guten Wein aus Dornfelder zu machen. Nur kann man halt als Winzer am Markt nicht den Preis durchsetzen, den man mit einem Pinot Noir locker erreichen kann.
Grüsse
Bodo
um noch kurz off-Topic zu bleiben: mir fallen noch 2 weitere richtig gute Dornfelder ein. Zum einen ein richtig eleganter 2006er Dornfelder mit Barriqueausbau von Schloß Proschwitz und ein weiterer sehr ungewöhnlicher Dornfelder von der Mosel: 2010er Dornfelder 40XL von Günther Steinmetz, der auch von dem sehr seriösen Hendrik Thoma in den höchsten Tönen gelobt wurde. Es ist also durchaus möglich, einen richtig guten Wein aus Dornfelder zu machen. Nur kann man halt als Winzer am Markt nicht den Preis durchsetzen, den man mit einem Pinot Noir locker erreichen kann.
Grüsse
Bodo
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Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen
Es hat schon seinen Grund, dass Martin Müllen die Rebsorte auf dem Etikett weggelassen hat....Es ist also durchaus möglich, einen richtig guten Wein aus Dornfelder zu machen. Nur kann man halt als Winzer am Markt nicht den Preis durchsetzen, den man mit einem Pinot Noir locker erreichen kann.
Im Glas befindet sich gerade der schon von Ollie gelobte 2014er Hühnerberg Kabi trocken mit Stern:

Die "etwas exotisch wirkende Frucht" habe ich nicht. Überhaupt scheint mir der Wein eher weniger auf die Frucht gestellt zu sein, aber ansonsten kann ich Ollies Notiz sehr gut nachvollziehen. Damit setzt dieser Hühnerberg die Serie der trockenen Müllen-Kabinette mit erfreulich wenig Alkohol eindrucksvoll fort. In Deutschland dürfte es nicht viele Winzer geben, die einen trockenen Riesling dieser Klasse mit weniger als 11 Volt auf die Flasche bringen.
Der Preis ist für einen Kabinett durchaus hoch, aber angesichts der Qualität, die man bei vielen trockenen Spätlesen anderer bekannterer Erzeuger erst mal finden muss, für mich auf jeden Fall nicht zu hoch.
Herzliche Grüße
Bernd
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Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen
Den unbesternten 2014er Hühnerberg Kabi trocken schätze ich bei der Erstbegegnung am heutigen Abend deutlich anders als mein Vorredner Ollie ein:

Nach meinem Geschmack handelt es sich hier um ein erfreulich schönes Leichtgewicht, dem es für eine gute Bewertung an nichts Wesentlichem fehlt.
Naja, wenn man sich in Qualitätsfragen immer so gut wie hundertprozentig einig wäre, würde es ja auch schnell sehr langweilig....
Herzliche Grüße
Bernd

Nach meinem Geschmack handelt es sich hier um ein erfreulich schönes Leichtgewicht, dem es für eine gute Bewertung an nichts Wesentlichem fehlt.
Naja, wenn man sich in Qualitätsfragen immer so gut wie hundertprozentig einig wäre, würde es ja auch schnell sehr langweilig....
Herzliche Grüße
Bernd
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Ralf Gundlach
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Re: Martin Müllen
Das ist ein Geschoß: 1997 Kröver Letterlay Auslese halbtrocken, in der Nase reifer Apfel und Pfirsich, am Gaumen reifer Apfel, herbe Note von Bitterorangenmarmelade, mineralisch, hat ordentlich Kraft, die Säure perfekt eingebunden, entwickelt sich immer mehr mit Luftzufuhr, lang, ich vermute mal 13-14 Gramm Restzucker, damit dürften auch "Trockentrinker" zurechtkommen, im Abgang spürt man ganz leicht wärmend den Alkohol (12,5%), im GM gab es damals 13,5 von 20 Punkten ( es gab auch ein Leben vor den 100 Punkte-System
) damals wurde Martin Müllen erstmals im GM erwähnt, von mir 89 Punkte (wobei ich dabei erwähnen muss, dass die Kiste heute kam und ich die erste Pulle sozusagen sofort "geschlachtet" habe, das sollte man natürlich nicht mit einem fast 20 Jahre alten Wein machen.....eigentlich....
, )
Gruß
Ralf
Gruß
Ralf
- Moselglück
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Re: Martin Müllen
Findest du?Ralf Gundlach hat geschrieben:das sollte man natürlich nicht mit einem fast 20 Jahre alten Wein machen.....eigentlich...., )
Gruß
Ralf
