Beaujolais
- sorgenbrecher
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Re: Beaujolais
meines erachtens ist 2015 einer der besten jahrgänge dieser dekade, noch vor 2017 und nur muss sich nur dem jahrhundertjahr 2019 geschlagen geben.
Gruß, Marko.
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Ralf Gundlach
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Re: Beaujolais
Den habe ich vom Ostbelgier bekommen: 2006 Moulin a Vent Terres Dorees Jean-Paul Brun, kein glattgebügelter Geselle, roch am Anfang nach leicht verbrannten Gummi, legt sich mit genügend Sauerstoffzufuhr, ein dichter, kräftiger Beaujolais, mit klasse Frucht ( Brombeere, Heidelbeere und Kirsche), ich finde auch mineralisch, eher nicht auf der eleganten Seite, aber komplex, der hat Charakter, ist wahrscheinlich im Moment auf dem Höhepunkt und hält sich da noch etwas länger, und das alles mit 12% Alkohol, so viel Druck und Dichte kenne ich nur bei 1,5-2% mehr Alkohol, toll, 88-89 Punkte
Gruß
Ralf
Gruß
Ralf
Re: Beaujolais
Als kleiner Charakterkopf präsentierte sich: Domaine Passot-Collonge, Morgon „Vieilles Vignes“ 2008.
Frisch und mit kerniger Frucht, die nie bonbonig oder schmeichlerisch wird. Keine herausragende Tiefe oder Komplexität machen den Wein trinkenswert, sondern, wie fest er seine Aromen präsentiert und trotzdem nie langweilig wird. Dies weckt den Verdacht, dass der Wein noch etwas zu verbergen hat. Und tatsächlich bricht nach 24 Stunden geradezu sein Kern auf, die Struktur wird durchlässiger und der Wein vielschichtiger mit köstlichen Süß- und Citrusnoten.
Ein Wein, der für 9, 80 Euro ab Hof oft nicht durchschauen lässt, was er vorhat, und eine naive Art der Begeisterung und Neugierde wiederaufleben lässt.
Frisch und mit kerniger Frucht, die nie bonbonig oder schmeichlerisch wird. Keine herausragende Tiefe oder Komplexität machen den Wein trinkenswert, sondern, wie fest er seine Aromen präsentiert und trotzdem nie langweilig wird. Dies weckt den Verdacht, dass der Wein noch etwas zu verbergen hat. Und tatsächlich bricht nach 24 Stunden geradezu sein Kern auf, die Struktur wird durchlässiger und der Wein vielschichtiger mit köstlichen Süß- und Citrusnoten.
Ein Wein, der für 9, 80 Euro ab Hof oft nicht durchschauen lässt, was er vorhat, und eine naive Art der Begeisterung und Neugierde wiederaufleben lässt.
Re: Beaujolais
Hallo zusammen,
kurze Empfehlung: auf Christoph Raffelts Blog (http://www.originalverkorkt.de) erschien gerade ein -wie ich finde- sehr informativer und gut geschriebener Bericht über die Entwicklung der Weinbereitung im Beaujolais, aufgehängt an der Frage, was Tradition ist.
Für mich als Interessierten, aber keinesfalls Experten, waren insbesondere die Erklärungen der verschiedenen Ausbaustile hochinteressant.
Beste Grüße
Christopher
kurze Empfehlung: auf Christoph Raffelts Blog (http://www.originalverkorkt.de) erschien gerade ein -wie ich finde- sehr informativer und gut geschriebener Bericht über die Entwicklung der Weinbereitung im Beaujolais, aufgehängt an der Frage, was Tradition ist.
Für mich als Interessierten, aber keinesfalls Experten, waren insbesondere die Erklärungen der verschiedenen Ausbaustile hochinteressant.
Beste Grüße
Christopher
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weinaffe
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Re: Beaujolais
Hallo Christopher,
vielen Dank für den Hinweis auf diesen durchaus informativen Artikel. Ein "Klugscheisser-Hinweis" noch zur Thermovinifikation: hier wird natürlich nicht der Most erhitzt, sondern die Maische. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben. Christoph Raffelt hat aber offensichtlich nur den falschen Terminus gewählt, wie man den nachfolgenden Ausführungen entnehmen kann.
Grüsse
Bodo
vielen Dank für den Hinweis auf diesen durchaus informativen Artikel. Ein "Klugscheisser-Hinweis" noch zur Thermovinifikation: hier wird natürlich nicht der Most erhitzt, sondern die Maische. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben. Christoph Raffelt hat aber offensichtlich nur den falschen Terminus gewählt, wie man den nachfolgenden Ausführungen entnehmen kann.
Grüsse
Bodo
Re: Beaujolais
… der Autor des Textes ist aber wohl "octopussy" Stephan Bauer.weinaffe hat geschrieben:Christoph Raffelt hat aber offensichtlich nur den falschen Terminus gewählt, wie man den nachfolgenden Ausführungen entnehmen kann.
Grüsse
Bodo
Gruß, Kle
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weinaffe
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Re: Beaujolais
Vielen Dank , Kle, für den Hinweis. Dann reiche ich die Blumen an Stephan weiter..
Grüsse
Bodo
Grüsse
Bodo
- octopussy
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Re: Beaujolais
Danke für die Blumen und auch den Hinweis mit der Thermo, mit dem du selbstverständlich recht hast. Hab's berichtigt.weinaffe hat geschrieben:Vielen Dank , Kle, für den Hinweis. Dann reiche ich die Blumen an Stephan weiter..![]()
Beste Grüße, Stephan
- octopussy
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Re: Beaujolais
Hallo zusammen,
wie bereits im letzten Jahr fand dieses Jahr wieder ein Beaujolais Barbecue bei Madame Hu in Hamburg statt, das Weinhändler Nobbi Müller organisiert hatte. Wie bereits im letzten Jahr zeigte sich, dass Beaujolais ein tolles Grillgetränk ist, gerade in der eher süffigen Variante. Das zeigte sich gleich bei den ersten beiden Weinen, die zu diversen Bruschette serviert wurden:
Domaine de Vissoux - 2013 Beaujolais "Cuvée Traditionelle" vs. 2013 Beaujolais "Coeur de Vendangens"
Beide kommen aus den Terres Dorées im Süden des Beaujolais, wo auch die Domaine liegt. Der Coeur de Vendanges stammt von über 100 Jahre alten Reben und ist dementsprechend auch ganz schön konzentriert. Das hebt ihn in einem eher kühlen Jahr wie 2012 eine ganze Stufe über die Cuvée Traditionelle, kann in einem wärmeren Jahr wie 2011 oder 2013 aber auch den Trinkfluss etwas hemmen. Insofern passte beim Barbecue für meinen Geschmack auch die Cuvée Traditionelle etwas besser, da sie einfach deutlich süffiger und leichter zu trinken war. Auf den Coeur de Vendanges wartet man besser noch ein paar Jahre.


Château Thivin - Côte de Brouilly "Les Sept Vignes" 2012 vs. 2013
Weiter ging es mit dem Basis Côte de Brouilly von Thivin, der letztlich jedes Jahr abliefert. Am Abend des Barbecue gingen (zu einem Tartare à la Chinoise im gegrillten Artischockenboden) die Meinungen auseinander. Persönlich fand ich an dem Abend den 2012er einen Tick besser, da er schon etwas fertiger und harmonischer im Gesamteindruck wirkte, während sich der 2013er erst noch finden muss. Allerdings ist der 2012er jahrgangstypisch auch recht herb, das muss man mögen. In jedem Fall sind auch diese beiden Jahrgänge des Weins wieder sehr gut gelungen.


Raphael Chopin - 2013 Morgon Charmes vs. Château du Moulin-à-Vent - 2012 Moulin-à-Vent Couvent des Thorins
Zu einem gegrillten Nierenzapfen (keine Niere, sondern das, was in Frankreich Onglet heißt) mit gegrillter Panzanella gab es dann Morgon und Moulin-à-Vent. Der Morgon Charmes von Jungwinzer Raphael Chopin ist gut, kommt aber m.E. an seinen Morgon Archambault bei weitem nicht dran. Immer besser wird für meinen Geschmack der 2012er Couvent des Thorins, der einzige Mac Carb Wein des Château du Moulin-à-Vent. War er anfangs noch etwas sehr herb und krautig, verschwindet das krautige immer mehr und die Frucht wird immer eleganter. Ich bin gespannt, wie lange die Kurve noch nach oben geht. Den Wein habe ich jung unterschätzt.


Thibault Liger-Belair - 2012 Moulin-à-Vent Vieilles Vignes vs. Château du Moulin-à-Vent - 2012 Moulin-à-Vent
Dies war die vermeintlich schwierigste Wein-/Essens-Kombinations, da es zu den beiden sehr strukturierten Weinen Garnelen mit Beluga-Linsencurry gab. Da die Linsen aber durchaus rotweinfähig gewürzt waren, passte es doch ganz gut, wenn auch die Garnelen es geschmacklich etwas schwer hatten, zu bestehen. Die Weine sah ich in etwa auf einem Niveau, wobei der Thibault noch um einiges zurückhaltender ist als der "Village" Wein von Ch. du Moulin-à-Vent, der auch mit Flaschenreife deutlich an Finesse gewinnt. 2012 im Beaujolais ist doch etwas besser, als ich zunächst dachte.


Château Thivin - 2011 Côte de Brouilly Cuvée Zaccharie vs. Château du Moulin-à-Vent - 2011 Moulin-à-Vent Champ de Cour
Als nächstes hatten wir zu einer köstlichen gegrillten Kalbszunge mit gegrillten Auberginen zwei Klassiker aus 2011, beide mit Holztouch. Während George (Burzuko) der Ansicht ist, dass das Holz beim Champ de Cour (hier mal wieder aus der Magnum) immer noch sehr dominant ist, finde ich es mittlerweile ganz gut integriert. Für mich ist der Wein aber noch nicht ganz ausgereift, noch sehr zurückhaltend und aromatisch noch etwas unterentwickelt. In diesem Flight hatte für mich der Thivin um einen Millimeter die Nase vorn, der jetzt sehr, sehr fein ist, rotfruchtig und transparent. Erinnerte mich ein wenig an einen Morey St. Denis aus einem nicht zu üppigen Jahr.


Château Thivin - 2013 Beaujolais Blanc "Clos de Rochebonne"
Zum Dessert, einem gegrillten Bananencrèpe mit Amarettini-Parfait, hatten wir dann einen trockenen Weißen (Süßweine gibt es im Beaujolais so gut wie gar keine, nur etwas süßen Pet Nat), der mir aus 2013 deutlich besser gefällt als aus 2012. Sehr fein und süffig, dabei aber nicht banal. Diese Chardonnay Variante finde ich wirklich charmant. Selbst zum Essen passte das einigermaßen.

Bonus Tracks - Raphael Chopin - 2013 Morgon Archambault vs. Domaine de Vissoux - 2010 Fleurie Les Garants
Als Bonus Tracks hatten wir dann noch einen Morgon und Fleurie Vergleich. Der 2013er Archambault (hier aus der Magnum-Flasche) wird - wie auch der 11er und 12er - sehr, sehr gut werden, ist aber jetzt noch sehr jung. 2013 präsentiert sich irgendwie bisher uneinheitlich. An manchen Tagen explodieren die Weine regelrecht an Fruchtintensität, an anderen wirken sie etwas matt. Der 13er Archambault wirkte zunächst tatsächlich etwas matt, gewann aber mit der Zeit an Aroma und Frucht. Gleichwohl glaube ich, dass da noch deutlich mehr geht.
Der Archambault hatte es auch schwer gegen den 10er Les Garants von Vissoux, der sich ganz hervorragend präsentierte, super fein austariert, fest, aber zugänglich, intensiv und frisch. 2010 scheint für Vissoux wirklich ein besonders gutes Jahr gewesen zu sein. Auch der 2010 Moulin-à-Vent "Les Trois Roches" ist aktuell spitze.


Das war's dann, ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Insgesamt zeigten sich einige Weine nicht mit ihrem ganzen Potenzial, andere aber besser, als ich sie vorher in Erinnerung hatte. 2013 wird m.E. ein Jahrgang, der nicht so früh zugänglich sein wird, sondern den man besser erstmal wegschließt. Viele 2012er hingegen werden jetzt immer besser, dürften aber auch früh ihr Plateau erreicht haben. Das ist m.E. kein Jahrgang zum ganz lange Aufbewahren. 2011 scheint sich auch langsam in eine Tiefschlafphase zu verabschieden, aus der einige 2010er jetzt so langsam wieder aufwachen, soweit man das überhaupt generalisieren kann.
wie bereits im letzten Jahr fand dieses Jahr wieder ein Beaujolais Barbecue bei Madame Hu in Hamburg statt, das Weinhändler Nobbi Müller organisiert hatte. Wie bereits im letzten Jahr zeigte sich, dass Beaujolais ein tolles Grillgetränk ist, gerade in der eher süffigen Variante. Das zeigte sich gleich bei den ersten beiden Weinen, die zu diversen Bruschette serviert wurden:
Domaine de Vissoux - 2013 Beaujolais "Cuvée Traditionelle" vs. 2013 Beaujolais "Coeur de Vendangens"
Beide kommen aus den Terres Dorées im Süden des Beaujolais, wo auch die Domaine liegt. Der Coeur de Vendanges stammt von über 100 Jahre alten Reben und ist dementsprechend auch ganz schön konzentriert. Das hebt ihn in einem eher kühlen Jahr wie 2012 eine ganze Stufe über die Cuvée Traditionelle, kann in einem wärmeren Jahr wie 2011 oder 2013 aber auch den Trinkfluss etwas hemmen. Insofern passte beim Barbecue für meinen Geschmack auch die Cuvée Traditionelle etwas besser, da sie einfach deutlich süffiger und leichter zu trinken war. Auf den Coeur de Vendanges wartet man besser noch ein paar Jahre.


Château Thivin - Côte de Brouilly "Les Sept Vignes" 2012 vs. 2013
Weiter ging es mit dem Basis Côte de Brouilly von Thivin, der letztlich jedes Jahr abliefert. Am Abend des Barbecue gingen (zu einem Tartare à la Chinoise im gegrillten Artischockenboden) die Meinungen auseinander. Persönlich fand ich an dem Abend den 2012er einen Tick besser, da er schon etwas fertiger und harmonischer im Gesamteindruck wirkte, während sich der 2013er erst noch finden muss. Allerdings ist der 2012er jahrgangstypisch auch recht herb, das muss man mögen. In jedem Fall sind auch diese beiden Jahrgänge des Weins wieder sehr gut gelungen.


Raphael Chopin - 2013 Morgon Charmes vs. Château du Moulin-à-Vent - 2012 Moulin-à-Vent Couvent des Thorins
Zu einem gegrillten Nierenzapfen (keine Niere, sondern das, was in Frankreich Onglet heißt) mit gegrillter Panzanella gab es dann Morgon und Moulin-à-Vent. Der Morgon Charmes von Jungwinzer Raphael Chopin ist gut, kommt aber m.E. an seinen Morgon Archambault bei weitem nicht dran. Immer besser wird für meinen Geschmack der 2012er Couvent des Thorins, der einzige Mac Carb Wein des Château du Moulin-à-Vent. War er anfangs noch etwas sehr herb und krautig, verschwindet das krautige immer mehr und die Frucht wird immer eleganter. Ich bin gespannt, wie lange die Kurve noch nach oben geht. Den Wein habe ich jung unterschätzt.


Thibault Liger-Belair - 2012 Moulin-à-Vent Vieilles Vignes vs. Château du Moulin-à-Vent - 2012 Moulin-à-Vent
Dies war die vermeintlich schwierigste Wein-/Essens-Kombinations, da es zu den beiden sehr strukturierten Weinen Garnelen mit Beluga-Linsencurry gab. Da die Linsen aber durchaus rotweinfähig gewürzt waren, passte es doch ganz gut, wenn auch die Garnelen es geschmacklich etwas schwer hatten, zu bestehen. Die Weine sah ich in etwa auf einem Niveau, wobei der Thibault noch um einiges zurückhaltender ist als der "Village" Wein von Ch. du Moulin-à-Vent, der auch mit Flaschenreife deutlich an Finesse gewinnt. 2012 im Beaujolais ist doch etwas besser, als ich zunächst dachte.


Château Thivin - 2011 Côte de Brouilly Cuvée Zaccharie vs. Château du Moulin-à-Vent - 2011 Moulin-à-Vent Champ de Cour
Als nächstes hatten wir zu einer köstlichen gegrillten Kalbszunge mit gegrillten Auberginen zwei Klassiker aus 2011, beide mit Holztouch. Während George (Burzuko) der Ansicht ist, dass das Holz beim Champ de Cour (hier mal wieder aus der Magnum) immer noch sehr dominant ist, finde ich es mittlerweile ganz gut integriert. Für mich ist der Wein aber noch nicht ganz ausgereift, noch sehr zurückhaltend und aromatisch noch etwas unterentwickelt. In diesem Flight hatte für mich der Thivin um einen Millimeter die Nase vorn, der jetzt sehr, sehr fein ist, rotfruchtig und transparent. Erinnerte mich ein wenig an einen Morey St. Denis aus einem nicht zu üppigen Jahr.


Château Thivin - 2013 Beaujolais Blanc "Clos de Rochebonne"
Zum Dessert, einem gegrillten Bananencrèpe mit Amarettini-Parfait, hatten wir dann einen trockenen Weißen (Süßweine gibt es im Beaujolais so gut wie gar keine, nur etwas süßen Pet Nat), der mir aus 2013 deutlich besser gefällt als aus 2012. Sehr fein und süffig, dabei aber nicht banal. Diese Chardonnay Variante finde ich wirklich charmant. Selbst zum Essen passte das einigermaßen.

Bonus Tracks - Raphael Chopin - 2013 Morgon Archambault vs. Domaine de Vissoux - 2010 Fleurie Les Garants
Als Bonus Tracks hatten wir dann noch einen Morgon und Fleurie Vergleich. Der 2013er Archambault (hier aus der Magnum-Flasche) wird - wie auch der 11er und 12er - sehr, sehr gut werden, ist aber jetzt noch sehr jung. 2013 präsentiert sich irgendwie bisher uneinheitlich. An manchen Tagen explodieren die Weine regelrecht an Fruchtintensität, an anderen wirken sie etwas matt. Der 13er Archambault wirkte zunächst tatsächlich etwas matt, gewann aber mit der Zeit an Aroma und Frucht. Gleichwohl glaube ich, dass da noch deutlich mehr geht.
Der Archambault hatte es auch schwer gegen den 10er Les Garants von Vissoux, der sich ganz hervorragend präsentierte, super fein austariert, fest, aber zugänglich, intensiv und frisch. 2010 scheint für Vissoux wirklich ein besonders gutes Jahr gewesen zu sein. Auch der 2010 Moulin-à-Vent "Les Trois Roches" ist aktuell spitze.


Das war's dann, ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Insgesamt zeigten sich einige Weine nicht mit ihrem ganzen Potenzial, andere aber besser, als ich sie vorher in Erinnerung hatte. 2013 wird m.E. ein Jahrgang, der nicht so früh zugänglich sein wird, sondern den man besser erstmal wegschließt. Viele 2012er hingegen werden jetzt immer besser, dürften aber auch früh ihr Plateau erreicht haben. Das ist m.E. kein Jahrgang zum ganz lange Aufbewahren. 2011 scheint sich auch langsam in eine Tiefschlafphase zu verabschieden, aus der einige 2010er jetzt so langsam wieder aufwachen, soweit man das überhaupt generalisieren kann.
Beste Grüße, Stephan
Re: Beaujolais
Weitestgehend, Stephan, wirklich weitestgehend, und zwar bis in die jeweilige Einzelbepunktung hinein gehe ich mit Dir konform. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Ch Thivin '7 Vignes'! Da hat mir der 2013 doch besser gefallen, zwar ist er noch embryonal, aber eine gewisse Samtigkeit, überhaupt Harmonie und ein schöner Trinkfluß prägten sich mir ein. Komisch, Strenge konnte ich nicht feststellen. Der 2012er dagegen wirkte auf mich eher hart und herb und kurz, also nicht wirklich charmant. Dem 2012er würde ich 86/87 Punkte geben, dem 2013er 88/89!
Ole
Ole