Moskalito hat geschrieben:Kann man den Artikel zu dem Zitat online nachlesen oder ist der Artikel nur für Abonnenten abrufbar? Interessieren würde mich ja wie sein Resumé für die EP-Kampagne 2011 war. Vielleicht hilft das ja auch dabei Herrn d'Agatas Meinung besser einschätzen zu können.
Hallo Chris,
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2011 war er auch alles andere als enthusiastisch, schätzte den Jahrgang etwas besser als 2007 ein, aber deutlich schlechter als 2001 und 2008 und erst recht als 2009 und 2010. In den Punkten ist er auch über 92-94 oder 92-95 nicht hinausgekommen, hatte aber deutlich mehr linkes Ufer in seinen Top 20 als 2012.
Um Ian d'Agata nicht Unrecht zu tun, hier die gesamten Aussagen zum Jahrgangskontext 2012 (ändert aber wenig an seinen Jahrgangsvergleichen):
Every once in a while, a Bordeaux red wine vintage comes along that is neither a "vintage of the century" nor "surprisingly good." For Bordeaux lovers such as myself, 2012 is unfortunately such a year. It neatly follows 1967, 1977, 1987, 1997, and, to a lesser extent, 2007 (the wines of which will turn out better than most people, myself included, initially believed).
...und
When we look back at this vintage years from now, I have little doubt that it will be viewed in much the same way as, for example, 1994 or 1997 are looked upon nowadays when we consider the vintages of the 1990s.
Mir kommt es tatsächlich so vor, als würde er ein Statement machen wollen. So lässt er sich zum Beispiel darüber aus, dass andere Verkoster "Alibi" hohe Bewertungen wie 95 oder 96 Punkte geben, weil das ja erwartet werde. Das gebe der Jahrgang aber nicht her. Nach allem, was man hört und liest, hat er ja recht, dass der Jahrgang alles andere als ein Wunderjahrgang und eher mittlerer Durchschnitt ist. Auf der anderen Seite geht in solchen Jahrgangsreports aber auch unter, dass nunmal nicht jeder Jahrgang ein Jahrhundertjahrgang sein kann, dessen Spitzenweine auch 50 Jahre später noch top in Form sind und potenzielle Probensieger in der Vertikale oder Kultweine, vergleichbar mit Cheval Blanc 1947 et al. sind. Das heißt aber nicht, dass man diese Jahrgänge deshalb gleich in die Tonne treten kann oder sollte. Ich sage es hier nicht zum ersten Mal, dass für mich die nicht ganz so konzentrierten und "beeindruckenden" Weine total ihre Berechtigung haben. Und wenn sie wieder leistbar werden, umso besser. Aber ich bin wie die meisten anderen auch überzeugt, dass sich eine Subskription im Zweifel nicht lohnt, außer aus den genannten Gründen (Sonderformate, seltene Weine, usw.). Eins möchte ich aber loswerden: jedenfalls Stand heute hat sich eine Subskription der 2010er weitgehend auch nicht gelohnt. Fast alle Weine sind noch verfügbar und die Preisunterschiede halten sich auch in Grenzen. Man kann also eher zu dem Fazit kommen, dass sich eine Subskription aus rein rationalen Gründen fast nie mehr lohnt.