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Re: Best of 2014

Verfasst: Mi 7. Jan 2015, 21:12
von VillaGemma
olifant hat geschrieben:... ein Link zu Weinkenner-Blog Jens Priewes subjektiver 2014 Best of Liste
http://www.weinkenner.de/2015/und-es-ha ... ben-35137/
Interessant. Auch was der gute Mann für eine Einleitung vorwegbringt und sich 10x entschudligt, was da nun gleich für Weine genannt werden und dann liegen die preislich alle noch halbwegs im Hier und Jetzt :?: ..aber egal. Davon abgesehen interessant.

Re: Best of 2014

Verfasst: Mi 7. Jan 2015, 22:18
von mixalhs
2014 habe ich keinen Wein getrunken, der mich tief beeindruckt hat, aber einige, die mich sehr überrascht haben (positiv natürlich):

ROT
Goumenissa 2011 von Chatzivaritis, ein Wein im Pinot-Noir-Stil aus Xinomavrotrauben, schlank und charaktervoll
Amarone 2009 von Torre d'Orti, ein Wein mit 17,5% (sic!), aber dennoch geschliffen und gar nicht marmeladig
Frühburgunder Centgrafenberg 2009 von Fürst, burgundisch gut
Zweigelt 2012 von Christoph Bauer, ein Charmeur, aber mit Ecken und Kanten, aus dem Weinviertel für 5,50€

WEISS
Sauvignon Blanc 500 2012 von von Winning, schlank, mineralisch, salzig mit perfekt eingebundenem Holz
Silvaner Erste Lage vom Escherndorfer Lump 2013 von Rainer Sauer, besseren Silvaner für 10,50€ kann man lange suchen
Ölberg GG 2009 von Kühling-Gillot, ein Power-Riesling der ersten Kategorie

SCHÄUMENDES
Egly Ouriet, ein Non-Vintage-Champagner der feinsten Kategorie, eher die schlanke Variante mit bestenfalls verhaltenen Brioche- und Toastnoten
Lambrusco Grasparossa amabile 2012 von Villa di Corlo, der beste Lambrusco seit langem mit schönen Tanninen
Cidre und Poire von Eric Bordelet, große Klasse und mit 4-5% Alkohol ein reuefreier Genuss

Re: Best of 2014

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 08:52
von olifant
VillaGemma hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:... ein Link zu Weinkenner-Blog Jens Priewes subjektiver 2014 Best of Liste
http://www.weinkenner.de/2015/und-es-ha ... ben-35137/
Interessant. Auch was der gute Mann für eine Einleitung vorwegbringt und sich 10x entschudligt, was da nun gleich für Weine genannt werden und dann liegen die preislich alle noch halbwegs im Hier und Jetzt :?: ..aber egal. Davon abgesehen interessant.
Ich sehe diese Einleitung wohltuender journalistischer Objektivität geschuldet, daher im Folgenden die Passage. Ein 10-maliges Entschuldigen kann ich eigentlich so nicht erkennen, lediglich betonte Zurückhaltung über das eigene "Urteil".
Jens Priewe hat geschrieben:Urteile über Wein sagen meis­tens viel über den Wein­trin­ker aus, wenig über den Wein. Per­sön­li­cher Geschmack, Erwar­tun­gen, das Geld, das der Wein kos­tet, manch­mal auch die Umstände, unter denen man den Wein trinkt – all das geht in das Urteil ein. Auch bei mir ist das so.

Die fol­gen­den 10 Weine sind nicht unbe­dingt die bes­ten, die mir in den letz­ten zwölf Mona­ten unter­ge­kom­men sind. Es sind die­je­ni­gen, die mir im Gedächt­nis geblie­ben sind. Die Gründe dafür sind ganz unter­schied­lich. Über­ra­schung, Neu­gier, wider­legte Vor­ur­teile, bestä­tigte Mei­nun­gen durch Mittrin­ker – alles hat eine Rolle gespielt. Ich muss aller­dings zuge­ben, dass mir alle Weine gut geschmeckt haben. Sie waren im Moment des Genus­ses die bes­ten, auch wenn es bes­sere geben mag oder gibt.

Auch bin ich nicht sicher, ob ich alle Weine wie­der­kau­fen oder über­haupt kau­fen würde. Diese Ent­schei­dung hängt auch vom per­sön­li­chen Bud­get ab. Und der Ehr­lich­keit hal­ber muss ich geste­hen: Bei eini­gen Wei­nen war ich gar nicht der Zah­ler, son­dern nur ein glück­li­cher Mittrin­ker. Außer­dem wur­den mir ein paar Fla­schen gra­tis zuge­schickt bezie­hungs­weise von Win­zern über­las­sen. Viel­leicht hat all das mein Urteil beein­flusst. Wenn der Leser den Kopf schüt­teln sollte über das eine oder andere, das auf den fol­gen­den Sei­ten steht, so sei ihm gesagt: Es ist nur eine Mei­nung. Meine.
Und an dieser Stelle gestehe ich gerne, dass ich Jens Priewe für einen der Fundiertesten und Besten seiner Zunft im Deutschen Sprachraum halte und seine Einschätzungen, vorallem zu Italienischen Weinen, sehr wertschätze.

Re: Best of 2014

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 14:30
von Jürgen
olifant hat geschrieben: Und an dieser Stelle gestehe ich gerne, dass ich Jens Priewe für einen der Fundiertesten und Besten seiner Zunft im Deutschen Sprachraum halte und seine Einschätzungen, vorallem zu Italienischen Weinen, sehr wertschätze.
Hallo Ralf,

ich hatte vor Jahren das Vergnügen zusammen mit Herrn Priewe gemeinsam Gast einer Weinprobe zu sein. Gegenstand der Probe war ein ganz spezieller italienischer Wein. Nun bin ich nicht wirklich der Verkostungsgott, das weiß ich selbst, ich gebe mir aber alle Mühe.
Es gibt allerdings zwei, drei Weine, beispielsweise der Wein der angesprochenen Probe, mit denen ich mich tatsächlich ein wenig auskenne. Immerhin freut sich auch die Winzerfamilie über meine Einschätzung ihrer Weine.

Langer Rede kurzer Sinn, kenne ich mich mit besagtem Wein aus und bei dieser Probe hatte ich - nachdem ich im Nachhinein die Bewertungen von Herrn Priewe gelesen habe - das Gefühl auf einer anderen Probe gewesen zu sein.

Eine so eklatant andere Einschätzung der jeweiligen Jahrgänge habe ich noch nie erlebt. Ich bin mir total sicher, daß ich mit meinen Bewertungen und Einschätzungen richtig liege und bei Herrn Priewe weiß ich nicht :twisted: ;)

Re: Best of 2014

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 15:54
von VillaGemma
olifant hat geschrieben:
Jens Priewe hat geschrieben: Bei eini­gen Wei­nen war ich gar nicht der Zah­ler, son­dern nur ein glück­li­cher Mittrin­ker. Außer­dem wur­den mir ein paar Fla­schen gra­tis zuge­schickt bezie­hungs­weise von Win­zern über­las­sen.
Es ging mir um diese beiden Sätze. 10 war dann natürlich eine ironische Übertreibung, wobei man mit Ironie heutzutage vorsichtig sein muss :? :twisted:

Aber zum Thema: Wenn ich diese beiden Sätze lese, dann erwarte ich im Folgenden Weine der Preisklasse 300-15000 Euro. Und net Weine, die sich ein Normalo auch noch kaufen kann.
Thats it...mehr wollte ich nicht sagen.

Re: Best of 2014

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 16:00
von Einzelflaschenfreund
Moin,
VillaGemma hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:
Jens Priewe hat geschrieben: Bei eini­gen Wei­nen war ich gar nicht der Zah­ler, son­dern nur ein glück­li­cher Mittrin­ker. Außer­dem wur­den mir ein paar Fla­schen gra­tis zuge­schickt bezie­hungs­weise von Win­zern über­las­sen.
Auch das hat durchaus etwas mit sauberer journalistischer Arbeit bzw. Transparenz zu tun - damit da keiner um die Ecke kommt und sagt, "klar, dass du den toll findest, den hast du ja auch geschenkt bekommen" o. Ä. Wenn ich ein Produkt bewerte, ohne es auf normalem (Endkunden-)Wege erworben zu haben, gehört das offengelegt.
Na ja, und ein bisschen heißt es vielleicht außerdem: "Es hat nicht immer mit meinem Super-Spürsinn zu tun, wenn ich solche Granaten im Glas habe."

Viele Grüße
Guido

Re: Best of 2014

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 09:02
von olifant
Jürgen hat geschrieben:...
Langer Rede kurzer Sinn, kenne ich mich mit besagtem Wein aus und bei dieser Probe hatte ich - nachdem ich im Nachhinein die Bewertungen von Herrn Priewe gelesen habe - das Gefühl auf einer anderen Probe gewesen zu sein.

Eine so eklatant andere Einschätzung der jeweiligen Jahrgänge habe ich noch nie erlebt. Ich bin mir total sicher, daß ich mit meinen Bewertungen und Einschätzungen richtig liege und bei Herrn Priewe weiß ich nicht :twisted: ;)
Hallo Jürgen,

die Geschmäcker sind verschieden, wie auch oft beim Vergleich von Bordeaux-Bewertungen von bspw. JR, RP und eigener Wahrnehmung von Forianern festgestellt wird. Ist ja auch in Ordnung so.

Ich habe bei Priewe aber eigentlich nie lesen können, dass er seine Einschätzungen für global gültig, sondern immer nur als seine Sicht der Dinge, darstellt. Diese Einstellung schätze ich.

Dies widerspricht m.E. auch nicht euren anscheinend diametral entgegengesetzten Wahrnehmungen, bzw. Bewertungen, bei besagter Probe.

Re: Best of 2014

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 09:21
von Jürgen
olifant hat geschrieben: Hallo Jürgen,

die Geschmäcker sind verschieden, wie auch oft beim Vergleich von Bordeaux-Bewertungen von bspw. JR, RP und eigener Wahrnehmung von Forianern festgestellt wird. Ist ja auch in Ordnung so.

Ich habe bei Priewe aber eigentlich nie lesen können, dass er seine Einschätzungen für global gültig, sondern immer nur als seine Sicht der Dinge, darstellt. Diese Einstellung schätze ich.

Dies widerspricht m.E. auch nicht euren anscheinend diametral entgegengesetzten Wahrnehmungen, bzw. Bewertungen, bei besagter Probe.
Stimmt alles was du schreibst Ralf, nur habe ich seither halt so meine Zweifel an den Bewertungen von Herrn Priewe. Klar sind Geschmäcker verschieden aber einen großen Wein sollte man als Profiverkoster schon erkennen. Und falls man einen solchen Wein doch erkannt hat aber nicht mag, sollte man, was eigentlich noch wichtiger ist, als Profi seine persönlichen Geschmacksvorlieben hinten anstellen können.
Übrigens kenne ich einige Weine seiner "Best of 2014 Liste" auch und kann seine Begeisterung dafür durchaus nachvollziehen.

Re: Best of 2014

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 10:56
von Soller
In 2014 habe ich einige gute Weine getrunken... Bei einem Wein war ich jedoch positiv sehr überrascht, wie gut das Preis-/Leistungsverhältnis ist: Pesquera Reserva Especial 2003. Dieser Wein spielt in einer 75€-100€ Liga mit und ist um Längen besser als der Pesquera Reserva, der nur wenige Euro günstiger ist.

Re: Best of 2014

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 13:53
von Einzelflaschenfreund
- Schaum: Pierre Moncuit BdB 1996

- Weiß: Joly, Coulée Serrant 1996 (und nein, ich bin kein ausgesprochener Joly-Fan)

- Rot: Mas Martinet, Degustació No. 1 (2004)

Viele Grüße
Guido