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Weniger Spaß hat mir der 1999er Fontalloro gemacht.
Notizen: weich, flach, etwas dünn, kühl, rotbeerig - 88P

Spaß macht dagegen der Saffredi aus 2001
Notizen: voll auf der Höhe, sehr harmonisch, dunkelbeerig, angenehm würzig, weiche, präsente Tannine - 92P

Bottlebinder hat geschrieben:Cepparello 1999:

Cepparello werde ich jedenfalls ohne ausdrückliche Empfehlung nicht wieder kaufen

Da bist du nicht allein Ich war damals vom 95er so begeistert, dass ich gleich noch einen
Sixpack nachorderte, aber irgenwie dann "vergraben" hatte. Der Wein war in der Jugend genial,
aber ich meine, das Teil kann nicht altern.

War Anfang des Jahres bei meiner "Kellerleichenvernichtung" eine der wenigen wirklichen
"Leichen". Falls jemand Interesse daran hat, ich gebe sie zum damaligen EK ab

Zahlreiche Grüße
Artur

Latour hat geschrieben:

Bottlebinder hat geschrieben:Cepparello 1999:

Cepparello werde ich jedenfalls ohne ausdrückliche Empfehlung nicht wieder kaufen

Da bist du nicht allein Ich war damals vom 95er so begeistert, dass ich gleich noch einen
Sixpack nachorderte, aber irgenwie dann "vergraben" hatte. Der Wein war in der Jugend genial,
aber ich meine, das Teil kann nicht altern.

War Anfang des Jahres bei meiner "Kellerleichenvernichtung" eine der wenigen wirklichen
"Leichen". Falls jemand Interesse daran hat, ich gebe sie zum damaligen EK ab

Zahlreiche Grüße
Artur

Trotz eigener optimaler Lagerung waren von meinen 2001er Beständen bisher 3 Flaschen stark fehlerhaft.
Auch ein bei einem Freund getrunkener 99er konnte nicht wirklich überzeugen.
Würde mich gerne eines Besseren belehren lassen, aber ich vermute, dass dieser Wein den geforderten Kurs auch in guten Jahren nicht wirklich wert ist. Jenseits der € 30 gibt´s wohl auch in der Toskana spannenderes zu entdecken.

Eigentlich hätte es zur gerillten Rinderlende ein Vigna del Capannino 2005 Chianti Classico Riserva, Tenuta Bibbiano - Castellina in Chianti werden sollen. Nominell ein Chianti Classico Riserva, de facto jedoch eine Art 'Brunello', da zu 100% aus Sangiovese Grosso - und das Ganze auch noch reichlich modern mit viel Holz und konzentrierter Frucht ausgebaut - doch schon eher ein 'Supertoskaner'. Aber es kam anders, da der Wein leider weder wie die Version eines Brunello, noch irgendwie 'Super' schmeckte, sondern astrein und extrem nach dem Verschluss aus natürlicher Korkeichenrinde - 100 Punkte auf der Korkeichenskala.

Kleiner Frust - und zur Bewältigung desselben musste nun ein echter Supertoskaner dran glauben, ... doch beim Öffnen 'schwante' mir sogleich auch nichts gutes - Korken extrem locker, und das untere Korkenviertel riss dazu gleich ab. Also Restkork samt Brösel noch ganz durchgedrückt und über ein Sieb in eine schmale Karaffe. Zum Glück liegt die Wahrheit in der Flasche ...

Gagliole 1997 Rosso VdT, Antico Podere Gagliole (Bär) - Castellina in Chianti, na zumindest aus der Nachbarschaft der Tenuta Bibbiano.

Der Weinwisser 12/1999 schrieb hierzu folgende VKN, 1997 Vino da Tavola Rosso, Gagliole:
In der Farbe sattes, dunkles Rubin-Purpur. In der Nase warmes, beeriges Bouquet mit Schokoladenoten, Zedernduft, Kirschentöne, sehr intensiv. Im Gaumen saftig, viel veloursartiger Stoff, wiederum eine schöne Kirschennote, in der Adstringenz noch streng, leicht kernig, nach weiterer Flaschenreife verlangend, langer Nachhall. Potentialbewertung: 17/20 2001-20012.

bei mir sah's so aus:
dunkles Rubinrot, leichte Randaufhellung, kein Wasserrand; Waldbeerenmischung, Sauerkirschmarmelade, Blut und Eisen, im Hintergrund etwas Unterholz; am Gaumen wieder Waldbeeren, Sauerkirsche, Pflaumen, dicht verwoben mit animalisch-blutigen und leicht metallischen Noten, wieder etwas Unterholz und feines Leder, noch leichte Adstringenz aus feinem Tannin, fruchtig-saftige Säure, sehr schön balanciert, kompakt und dennoch elegant; langer Abgang mit Frucht und animalischen Noten, extrem langer Nachhall mit rotfruchtiger Säure, animierend - 17,5/20 op

Nach 4-5 Stunden Luft aus der Karaffe optimal, der Restschluck am 2.Tag bereitete, da extrem Säurebetont, kaum noch Vergnügen. Jetz auf, bzw. kurz nach dem Höhepunkt (vermutlich in diesem Falle verschlussbedingt). Schöner 'toskanischer' Supertoskaner - gerne mehr davon in dieser Art.

Keine Ahnung, ob dieser Wein als "Supertoskaner" durchgeht. Montepeloso kannte ich bisher noch nicht, habe aber beim Googlen gesehen, dass das Gut bekannt ist für reinsortige Cabernets für >100 Euro. Vor diesem Hintergrund schiebe ich es mal in die "Supertoskaner" Ecke.

Gestern im Restaurant habe ich mal ein Glas 2009 A Quo bestellt, da mich glasweise ansonsten nichts interessiert hat. Das erste Glas habe ich zurückgehen lassen, da der Wein fehlerhaft roch und schmeckte - in Richtung oxidiert. Die Kellnerin hat dann eine frische Flasche aufgemacht, die auch etwas kühler war, und die oxidierte Note war jetzt nicht mehr da, eine ziemlich störender Geruch nach Bohnerwachs/Schuhcrème stach aber immer noch heraus. Dazu kam eine ziemlich beißende Säure am Gaumen - für mich persönlich echt gruselig. Kennt jemand die Azienda Montepeloso und diesen Wein?

Hallo octopussy,

von Superweinen habe ich zwar keine Ahnung , aber beim Lesen kam mir trotzdem der Gedanke: vielleicht war der 2009er einfach noch viel zu jung ?

Viele Grüße - Allegro

Allegro hat geschrieben:vielleicht war der 2009er einfach noch viel zu jung ?

Hallo Allegro,

das kann natürlich sein. Da ich weder die Azienda noch den bestimmten Wein kenne, kann ich die Trinkreife nur anhand dessen beurteilen, was im Glas war. Das wirkte definitiv jung. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Säure noch besser einbindet. Aber ob die seifige Note in der Nase noch verschwindet, da bin ich mir nicht sicher.

Hallo Stephan,

in gewisser Weise noch eine Antwort zu deinem A quo - Problem.

Ich hatte vor kurzem den Tre 2007 von Brancaia im Glas. Der Tre war bis zum Jahrgang 2006 ein schon früh zugänglicher hedonistischer Wein. Ab 2007 war das etwas anders, deine Beschreibung des A quo könnte wohl auch gut auf die 2007 und 2008 Tre passen - aber - der 2007er hat sich jetzt gefangen und zeigt sich im Moment recht 'lecker' - und nicht mehr 'sauer' und 'metallisch' - auch wenn insgesamt nicht mehr die frühere Klasse erreicht wird ( - soll wohl auch nicht mehr erreicht werden, warum sollte sich da noch jemand die Topp-Weine leisten - ) .
Und meine Hauptkritik an Brancaia: wie kann man eine Magnumflasche mit Plastikkork verschliessen - muss das sein?

Hallo zusammen,

Gestern abend gab's eine Flasche

Brancaia, Il Blu 2006

Leider kam ich erst spät nach Hause und hab deshalb das karaffieren gelassen, aber dennoch ein sehr schöner Wein, der sich im Glas im Verlauf des abends bestens entwickelte. Dunkelrubinrot, fruchtbetonte Nase, kräftig zupackende Säure, lang anhaltender Abgang, elegant, Holznoten dezent im Hintergrund. Das Tannin wurde zunehmend geschmeidiger, so dass der Wein zum Schluss deutlich harmonischer wurde. Der sollte mindestens ein paar Stunden in der Karaffe ruhen. Ist wohl noch nicht auf seinem Zenith. Gestern abend gibt's dafür 92+/100 Punkte, am Schluss waren's wohl 95/100 Punkte.

Grüsse aus Zürich,
Sacha

Zu Montepeloso: ein Spitzenweingut...siehe Nardo und Eneo