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Hallo zusammen,

die Domäne bewirbt gerade ihre besten Rieslinge zum Sonderpreis:

https://www.domaene-wachau.at/de/produk ... -flaschen/

Ich hab' mal ein Paket bestellt. Riesling Achleiten gehört jedes Jahr zu meinen Lieblingsrieslingen, nicht nur aus Österreich. Den neuen Jahrgang kenne ich noch nicht, die anderen Weine auch nicht. Bestellen also auf eigene Gefahr ....

Nachtrag: À la Carte bewertet nicht ganz so opulent wie Falstaff, aber zwei bis drei Punkte kann man getrost abziehen, wenn man eine realistische Bewertung sucht.

Herzliche Grüße

Michael

Bei der Domäne Wachau gibt (zumindest gab) es einen Veltliner, der im Stil eines (reduktiv ausgebauten) "vin doux naturel" wie im Roussillon produziert wird. Die Jahrgänge 2013 und 2014 haben mir ganz gut gefallen, ich habe mir aber in beiden Fällen notiert, dass die Süße vordergründig-plump wirkt und trotz sehr schöner Aromatik die Harmonie beeinträchtigt. Aber vielleicht gibt sich das mit etwas Lagerzeit.

Nun, diese habe ich dem 2015er gewährt und erst in den letzten Tagen (also fast 8 Jahre nach Füllung) probiert. Kurz zusammengefasst: nein, hat sich nicht gegeben, die vordergründige Süße macht trotz sehr attraktiver Aromen den Wein nur mit etwas Mühe trinkbar. Dazu preislich ziemlich ambitioniert mit 22 € für 0,5 l. Falls der Vergleich zulässig ist: so mancher weißer Port um viel weniger Geld macht da eine doch deutlich bessere Figur.



Meiner Meinung nach ein interessantes, aber letztendlich nicht wirklich gelungenes Experiment. Oder ganz einfach nur nicht mein Geschmack, vielleicht kann ja jemand etwas mit diesem Stil anfangen ...

Grüße
Gerald

Domäne Wachau, Müller-Thurgau MTX 2022

Trocken, schöner, blumiger Duft, den ich blind zwischen Riesling und Muskateller einordnen würde. Naturnahe, aber kein typischer "Natural". Grün-gelbe Farbe mit leichter Trübung und schöner Frische im Duft (Rosen, Stachelbeeren, Birne?) und am Gaumen. Die Trockenheit steht dem blumigen Duft ausgleichend gegenüber. Passte wunderbar zu gebratenen Garnelen. Schön zu trinkender Wein, mit € 17,- vernünftig bepreist. Würde ich ab jetzt bis in max. 2 Jahren austrinken (ohne jetzt wirklich Erfahrung mit derartigen Weinen zu haben). 90 Pt.

Kurz vor Weihnachten noch ein klarer Kandidat für den Süßwein des Jahres (wenn nicht des Jahrzehnts):



Schon bei der Präsentation im Jahr 2012 habe ich mir notiert "bester jemals probierter Süßwein", und das gilt auch 12 Jahre später. Für mich als sehr sporadischen Süßweinkonsument war die dunkle Farbe etwas überraschend, in der Nase und am Gaumen aber keinerlei Oxidationszeichen. Jedenfalls stimmt hier wirklich alles, besser kann ich mir einen Süßwein nicht mehr vorstellen, höchstens anders. Für die Qualität geht der schon damals recht hohe Preis (55 Euro für 0,375 Liter) völlig in Ordnung. Schade jedenfalls, dass die Domäne Wachau seit geraumer Zeit keine Hochprädikate (ich meine damit TBA und Eiswein) mehr im Sortiment hat, wahrscheinlich ist der Aufwand zu hoch und die Nachfrage zu gering?

Grüße
Gerald

Hallo zusammen,

Genossenschaften können auch tolle Weine vinifizieren... und das zu einem mehr als verbraucherfreundlichen Preis. Beispiel gefällig ?



LG
Bodo

Sehr schön entwickelt hat sich der Veltliner Smaragd aus der (für mich) spannendsten Wachauer Lage, der Achleiten:



Ganz besonders gefällt mir der nahtlose Übergang von jugendlichen zu (hier noch dezenten) Reifenoten, das funktioniert nach meiner Erfahrung aber nur unter Schraubverschluss, bei Naturkork ergibt sich hier nur zu oft eine unharmonische Zwischenphase von einigen Jahren, wo die Aromen dumpf oder fast gar nicht vorhanden sind und am Gaumen ein schaler Eindruck bleibt. Diese Phase geht dann - mit etwas Glück - nach einigen Jahren in schöne Reifenoten über, die aber mit dem Jungwein überhaupt keine Ähnlichkeit mehr haben. Wird wohl (so zumindest meine Vermutung) mit den Extraktstoffen aus dem Kork zu tun haben.

Umso ärgerlicher, dass die Domäne vor 10 Jahren die meisten Smaragde wieder zurück auf die Baumrinde umgestellt und vor wenigen Jahren auch die letzte mit Schrauber verfügbare Variante (die Achleiten-Rieslinge und Veltliner in der Halbflasche) eingestellt haben. Ich kaufe jedenfalls schon seit Jahren konsequent keinen Weißwein mehr mit Naturkork (bei Rotweinen gibt es leider kein Entkommen).

Grüße
Gerald

Gerald hat geschrieben: ↑So 9. Nov 2025, 11:11 Ganz besonders gefällt mir der nahtlose Übergang von jugendlichen zu (hier noch dezenten) Reifenoten, das funktioniert nach meiner Erfahrung aber nur unter Schraubverschluss, bei Naturkork ergibt sich hier nur zu oft eine unharmonische Zwischenphase von einigen Jahren, wo die Aromen dumpf oder fast gar nicht vorhanden sind und am Gaumen ein schaler Eindruck bleibt. Diese Phase geht dann - mit etwas Glück - nach einigen Jahren in schöne Reifenoten über, die aber mit dem Jungwein überhaupt keine Ähnlichkeit mehr haben.

Das, was du beschreibst, habe ich bei mit Naturkorken verschlossenen Weinen auch schon häufiger erlebt. Und wenn die Weine dann in die Phase mit den schönen Reifenoten gekommen sind, ist der Naturkorken nicht selten zum elenden Bröselkorken geworden.....

Gerald hat geschrieben: ↑So 9. Nov 2025, 11:11 Ich kaufe jedenfalls schon seit Jahren konsequent keinen Weißwein mehr mit Naturkork

Ein solch konsequentes Einkaufsverhalten habe ich mir auch mehrfach vorgenommen, aber bei meinem begrenzten Budget, meinen Weinvorlieben und meinem Verbrauch schaffe ich es leider nicht, diese Konsequenz zu erreichen - zu viele für mich unter PGV-Aspekten interessante Weine werden (vor allem in Deutschland mit Ausnahme von Franken, aber auch und noch zahlreicher in Frankreich) mit der üblen Baumrinde verschlossen.

Herzliche Grüße

Bernd