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Meine vorherigen Notizen hier und hier gelten weitgehend auch für diese Flasche

Matthias Warnung, Wild Bunch 7 Years In Tibet
              L WB2/13

Riecht ein bißchen wie Champagner mit langem Hefestand (fast) ohne Kohlensäure. Ausbaudominiert; die Rebsorte (GV) ist nicht zu erkennen. Gelbes Kernobst und brotig-nussige Noten.
Das CO₂ ist erst nach 15'+ hinreichend dezent, aber weiterhin präsent. Viel mürber gelber Apfel, auch etwas Quitte und Birne. Frisch (sic!); etwas Grip.

Das ist schon sehr eigen. Meine vormalige Assoziation "Herva mit Mosel" ist nicht von der Hand zu weisen. Meine Begeisterung ist deutlich abgekühlt, aber der Wein läßt sich dennoch gut trinken. Bin gespannt, wie er zum Essen funktionieren wird...

Hiedler Riesling Maximum 2003, Magnum

Wie schon im benachbarten Thread beschrieben, wurde der Wein im Rahmen einer Geburtstagsfeier mit dem Karthäuserhof, Karthäuserhofberg Riesling GG 2015 verglichen. Aufgrund des Altersunterschieds natürlich ein ungleiches Duell, aber interessant!

Der Maximum war hier der deutliche Sieger! Niemals opulent, obwohl 2003 nicht gerade kühl war. Perfekt auf den Punkt - gelbe Tropenfrüchte zum Eintauchen bereits in der Nase, sehr fein und komplex. Das setzt sich am Gaumen fort...der Fruchtausdruck ist überwältigend, bleibt aber immer auf der feinen, geschliffenen Seite. Die Säure ist perfekt integriert und lässt den Wein nie barock wirken. Wäre der Wein mit noch mehr Druck und Länge am Gaumen ausgestattet, wäre bei mir (ja ich weiß, ich bewerte vielleicht etwas zu euphorisch) eine noch höhere Bewertung drinnen. So sind das locker und leicht 96 Punkte.

Mit Ausnahme einer Flasche mit schleichendem Kork bieten die Hiedler Maximums (auch der GV) für mich mit 20+ Jahren immer noch höchsten Trinkgenuss und liefern nahezu konstant in der Nähe von 95 Punkten ab!

So viel ich weiß, gibt es diesen Wein in dieser Form aus aktuellen Jahrgängen nicht mehr (die Heritage cuvée kann glaube ich nicht als direkter Nachfolger betrachtet werden):

Schloss Gobelsburg, Riesling Tradition 2017

Der Riesling Tradition zeichnet(e) sich, ebenso wie sein Bruder, der Grüne Veltliner Tradition, aus meiner Sicht immer schon durch eine gewisse Opulenz im Gegensatz zum sonstigen Sortiment des Weinguts aus. Die Machart soll eine Hommage an die Weinmachart früherer Zeiten darstellen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe (ich habe da etwas mit Vergraben von Holzfässern im Hinterkopf...?!).

Der Wein zeigt sich in einem strahlenden Goldgelb und ist ohne Luft eher verhalten in der Nase. Nach 2 Stunden im Glas bzw. in der geöffneten Flasche kommen dann wunderschöne Aromen von Ananas und Mango hervor. Erinnert sehr stark an opulente Smaragde aus der Wachau. Am Gaumen das selbe Fruchtspiel, die Säure ist vorhanden, aber nicht aufdringlich und stützt die Frucht. Das ist wunderschöner Stoff, der für meinen Gaumen für eine höhere Benotung allerdings noch frischer und komplexer daher kommen müsste. Dennoch sehr gut und sehr schön als Speisenbegleiter zu einem Mango-Curry! Aus Erfahrung mit älteren Jahrgängen würde ich vermuten, dass der Wein in den nächsten Jahren noch zulegen wird...92+ Punkte

Schloss Gobelsburg, Riesling Gaisberg Reserve 1ÖTW 2021

Weiterhin sehr gut! Goldgelbe Farbe, gelbe Früchte und Marille in der Nase und am Gaumen. Schöne Kräuterwürze und vertikaler Druck. Etwas Kohlensäure noch bemerkbar. Mineralisch, salzig auf der Zunge - erzeugt Spannung und Lust auf den nächsten Schluck. Schönes Volumen und gute Länge. In keiner Phase opulent oder langweilig. Wird sicher noch besser zusammen finden, die Kohlensäure und die jugendliche Spannung versprechen eine schöne Entwicklung. Aber jetzt schon wunderschön! 93+ Punkte mit Potential

Chrysostomus hat geschrieben: ↑So 3. Nov 2024, 18:52 Schloss Gobelsburg, Riesling Gaisberg Reserve 1ÖTW 2021

Weiterhin sehr gut! Goldgelbe Farbe, gelbe Früchte und Marille in der Nase und am Gaumen. Schöne Kräuterwürze und vertikaler Druck. Etwas Kohlensäure noch bemerkbar. Mineralisch, salzig auf der Zunge - erzeugt Spannung und Lust auf den nächsten Schluck. Schönes Volumen und gute Länge. In keiner Phase opulent oder langweilig. Wird sicher noch besser zusammen finden, die Kohlensäure und die jugendliche Spannung versprechen eine schöne Entwicklung. Aber jetzt schon wunderschön! 93+ Punkte mit Potential

Hallo Markus,
wie der Zufall so spielt hatte ich diesen Gaisberg kürzlich auch im Glas. Ich fand ihn auch (wieder) echt klasse und kann deine Eindrücke bestätigen.
Ab und an kam eine schöne Fruchtsüße aus der gelben Frucht durch, die ein schöner Gegenpol zum trockenen Charakter und zur Kräuterwürze darstellte. Gute Struktur, Komplexität und noch lange nicht am Ende. Für mich auch in 2024 einer der Rieslinge des Jahres. 2 Flaschen hab ich noch.

Hallo Dirk!
Danke für die Rückmeldung!
Ja, das mit der Fruchtsüße kann ich auch bestätigen! Ich wollte es nur in der Notiz nicht erwähnen, damit keine Verwechslung mit Restzucker aufkommt. Für mich ist da ein deutlicher unterschied, weiß nur nicht, ob man das in einer Notiz dann auch entsprechend unterscheiden kann…

Chrysostomus hat geschrieben: ↑Mo 4. Nov 2024, 17:17 Hallo Dirk!
Danke für die Rückmeldung!
Ja, das mit der Fruchtsüße kann ich auch bestätigen! Ich wollte es nur in der Notiz nicht erwähnen, damit keine Verwechslung mit Restzucker aufkommt. Für mich ist da ein deutlicher unterschied, weiß nur nicht, ob man das in einer Notiz dann auch entsprechend unterscheiden kann…

Ja richtig. Das sollte nicht verwechselt werden.

Und vielleicht noch als Zusatz: Für unter 30eur ein super PLV im Vergleich zu deutschen Riesling GGs, in deren Liga dieser Österreicher mal ganz locker spielt....

...schon vor ein paar Wochen gab's diesen nach wie vor schönen Kamptal-Schaum:

...solche Veltliner werden auch weiterhin den Weg in meinen Keller finden:

Hi,

gerade mal zum Mittagssnack (kleine Jause), bevor es am Abend zum richtigen Essen in eine feine Lokalität geht, einen seit Tagen eingekühlten Bründlmayer Riesling Heiligenstein Lyra 2019 genossen, für mich RI mäßig das Beste das mir seit langem ins Glas kam (sprich, schmeckt mir eine Klasse besser als letztens der beschriebene Wittmann Kirchspiel, wesentlich mehr Spannung und Spiel).
Erste zarte Reife (Petrol-) Note zum Anfang aus dem Glas strömend, dahinter helle Steinobstfrüchte, weißer Pfirsich und am Gaumen dann auch Ananas. Feine Säure zieht sich durch und kombiniert mit der Frucht und dem "öligen, dichten" aber keinesfalls fetten Gaumenauftritt hervorragend.
Auch super langer Nachhall bzw. Abgang - für mich bereits jetzt am Punkt, wenn die Petrolnote stärker wird/ würde wäre das für meinen Geschmack und Gesamteindruck nicht vorteilhaft.
Klar um die 95/96 Punkte, recht viel schöner kann ich mir RI ncht vorstellen, nur anders in der Stilistik.
Ist für mich ein Nachkaufkandidat, insbesondere da es die Lyra (als eigenen Wein) offensichtlich mit 2019 letztmalig gab ???
Er ist jetzt entweder in den (nochmal deutlich teureren) Alten Reben oder dem "normalen" Heiligenstein (eher unwahrscheinlich m.M. nach, aber wer weiß).
LG
Manfred