Ökonomierat Rebholz

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Jochen R.
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von Jochen R. »

Ursula hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 19:58 ...
Den 2021er aber als Sch..jahrgang abzuwerten, halte ich für überzogen.Wir haben in den vergangenen Wochen einige excellente Riesling GGs von Dönnhoff und Keller genießen dürfen, das war schon allererste Sahne.

Und selbst der Riesling "von der Fels ", den ich gerade vor mir aus 2021 in Glas stehen habe, ist gewiß mehr als nur vorzeigbar.

Gruß Ursus
Ursus,
ich bin da ganz bei dir und selbst aus der Pfalz könnte ich für meine Geschmack genug vorzeigbare Exemplare nennen. Aber warum "Sch...jahrgang" ? "A...jahrgang" kam damals doch viel besser :mrgreen:
Jedenfalls habe ich jetzt mal wieder Lust auf einen von der Fels 21 ...
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Bernd Schulz
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von Bernd Schulz »

Jochen R. hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 20:35 Jedenfalls habe ich jetzt mal wieder Lust auf einen von der Fels 21 ...
Ich habe zwar keine Lust auf einen Keller-Wein :mrgreen: , aber ich teile die Auffassung, dass 2021 deutschlandweit ein ziemlich guter Jahrgang gewesen ist. So ganz wenige 21er habe ich nicht getrunken, und wirkliche Nieten waren kaum dabei.
amateur des vins hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 20:09 Ich bleibe bei meinem Urteil über den Jahrgang, auch in der Deutlichkeit.
Kann ich ganz und gar nicht nachvollziehen. Es steht damit wieder mal Erfahrung gegen Erfahrung.... ;)

Beste Grüße

Bernd
amateur des vins
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von amateur des vins »

Bernd Schulz hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 20:58 Es steht damit wieder mal Erfahrung gegen Erfahrung.... ;)
Geschmack gegen Geschmack? :ugeek:

Übrigens, damit das ganz klar ist: Restsüßen Weinen kommt nach meinem Dafürhalten die Schlankheit und meist äußerst prägnante Säure der 2021er entgegen. Nur trinke ich davon nicht so viel. Die trockenen Weine sind für meinen Geschmack nahezu alle aromatisch minderbemittelt, schlank bis zur Leptosomie und unausgewogen sauer. Die besseren können das abmildern, aber nicht zur Größe anderer Jahrgänge auflaufen.

Aber ist doch toll, wenn das eure Geschmäcker trifft!

...und Smaragde sind wieder ein anderer Schnack. 😉
Besten Gruß, Karsten
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EThC
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von EThC »

...was zumindest klar sein dürfte (oder doch nicht?): 21 ist ein Winzerjahrgang und da gab's auch aus meiner Erfahrung einige, die den Jahrgang verka..t haben. Insbesondere in der Pfalz haben einige renommiertere Winzer versucht, der Säure mit deutlicher Restsüße zu begegnen, was die in der Jugend meist recht blasse Frucht schlicht zugekleistert hat. Bei denen, die mit einer -in meinem Sinne- schönen Süße-Säure-Struktur versehen wurden, wird sich zeigen, ob die Frucht da irgendwann genügend Substanz zeigen kann, das wird manchmal gut funktionieren (hoffe ich jedenfalls), wird aber in vielen Fällen auch nach hinten losgehen. In jedem Fall wird man aber insbesondere bei den höheren Qualitäten eine gewisse Geduld aufbringen müssen, ich gehe nicht davon aus, daß die GG-Qualitäten vor 2028 zeigen, was sie können, war bei den 2010ern letztlich auch nicht anders. Anscheinend kam's da sehr auf den richtigen Lesezeitpunkt an, von Von Winning hab ich Ende letzten Jahres insgesamt 5 Erste Lagen aus 21 probiert, die sich relativ heterogen präsentiert haben...
Mal schauen, was weiter passiert. Es wird sicher einige nicht erfüllte Erwartungen geben, ziemlich sicher aber auch in einiger Zeit diverse hochspannende Weine! Und: warm kann jeder!
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von Bernd Schulz »

amateur des vins hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 21:52 Übrigens, damit das ganz klar ist: Restsüßen Weinen kommt nach meinem Dafürhalten die Schlankheit und meist äußerst prägnante Säure der 2021er entgegen. Nur trinke ich davon nicht so viel.
Du hast mich natürlich erwischt: Zwar trinke ich zur Zeit auch nicht so viele restsüße Weine, aber unter den von mir vernichteten 21ern waren schon sehr viele restsüße Sachen, vornehmlich Kabinette.

Trotzdem habe ich mal spaßeshalber die Datenbank danach befragt, wie viele deutsche Weine mit dem Zusatz "trocken" im Namen ich aus 2021 im Glas hatte, und es tauchen immerhin 72 deutsche Positionen auf (die Plätze 73 - 79 werden von Österreichern belegt ). Und wenn ich mir dann meine Bewertungen anschaue, finde ich keine klaren Hinweise auf einen schwachen Jahrgang.

Man muss allerdings berücksichtigen, dass wir uns generell in verschiedenen Weinwelten bewegen, weniger im Hinblick auf das Ansehen der Erzeuger, aber dafür umso mehr bezüglich der Preisklasse...... ;)

Herzliche offtopische Grüße

Bernd
amateur des vins
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von amateur des vins »

Bernd Schulz hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 22:19 Man muss allerdings berücksichtigen, dass wir uns generell in verschiedenen Weinwelten bewegen, weniger im Hinblick auf das Ansehen der Erzeuger, aber dafür umso mehr bezüglich der Preisklasse...... ;)
...was unsere Diskrepanz eher vergrößert, denn die kleineren Weine haben ja eh schon weniger Substanz als ein GG.t
Besten Gruß, Karsten
amateur des vins
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von amateur des vins »

Es gab da noch eine Lücke im Keller, die ich jüngst füllen konnte. Das Füllmaterial wurde umgehend angetestet:

Rebholz, Kastanienbusch 2023

Quasi das Kontrastprogramm zum 2021er:

In der Nase saftige gelbe Steinfrucht und reife Agrumen (Zitrone und etwas Orange). "Mineralisch" und leicht phenolisch. Zunächst fruchtdominiert (ohne Fruchtbombe zu sein), zeigen sich dann mehr und mehr die für die Lage typischen Kräuter.
Am Gaumen voll und äußerst saftig. Durchaus knackige Säure, durch hohen Extrakt "gepuffert". Erst beim dritten Schluck nicht ganz trocken wirkend (hat jemand Analysedaten?). Ungemein "trinkig" und dennoch voller Spannung.
Zum Abgang hin langanhaltend kräuterig bei größter Saftigkeit.

Jung, aber charmant; saulecker und dennoch spannungsgeladen; schon zugänglich, aber noch etwas unruhig. Potential!


In den nächsten beiden Tagen verschob sich der Eindruck etwas Richtung Zitrone, und im Abgang zu etwas prominenterer Herbe. Das kann aber gut darauf zurückzuführen sein, daß ich vorher als Letztes (wenn auch etliche Stunden vorher, und mit Wasser nachgespült) etwas Süßes aß.
Besten Gruß, Karsten
stefane
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von stefane »

Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen
Riesling Vom Buntsandstein 2020
12%
€ 17,50

Im Glas ein mittleres Gelb mit nur ganz leichten grünlichen Reflexen.
In der Nase vor allem würzige Noten nach Blüten und etwas Thymian, deutlich Feuerstein, eine leichte Spur von Rauch, ein wahrnehmbarer, aber gedeckter Zitrusduft, aber sonst kaum Fruchteindücke.
Am Gaumen wieder würzige Noten und eine schön salzige Säure. Aprikose und Apfel kommen mehr als in der Nase durch, bleiben insgesamt aber eher gedämpft. Trotz des kompromißlos trockenen Ausbaus und der spürbaren Säure hat dieser Wein ein sehr geschliffenes, harmonisches und edles Mundgefühl: lebendig, aber sehr subtil und mit schöner Finesse, aber ohne jegliche Ruppigkeit, die man aufgrund der Säure und der Dominanz der Würz- über die Fruchtaromen eventuell vermuten würde.
16/20
Herzliche Grüße
Stefan
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thvins
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von thvins »

Eine Frage von jemandem, der sich mit diesen Geschichten überhaupt nicht auskennt...

Ökonomierat Rebholz, 2017er Siebeldinger Spätburgunder vom Muschelkalk - was erwartet mich da? Trinken oder noch warten? Hab eine Flasche davon geschenkt bekommen...
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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Udo2009
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Re: Ökonomierat Rebholz

Beitrag von Udo2009 »

Ich kenne nur die Weine vom Wilhelmshof gegenüber... da würde ich einen 2017er mit Genuss trinken. M. E. auf der Höhe... (Denke die beiden Weingüter haben die selben Lagen im Portfolio....)
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