Von den probierten Wedekind-Weinen hat mich dieses Exemplar am wenigsten begeistert, wiewohl es sich um einen klassischen und guten Rheinfront-Riesling handelt. Zweifellos verfügt dieser junge Winzer jedoch über einiges Talent, und man sollte ihn im Auge behalten.
Neulich im Glas, ohne Notizen, deshalb aus dem Gedächtnis:
Bürgermeister Carl Koch, 2015 Spätburgunder
Relativ dunkles rot, in der Nase auch eher dunkle Frucht (Brombeere, Sauerkirsche), am Gaumen mit durchaus Statur, wieder eher dunkelfruchtig, schöne, frische Säure, gewisse Würze, leichter Holz-Touch, unaufegeregt und unkompliziert im besten Sinne des Wortes, schöne, solide Basisqualität, 85/86 P., bei einem Preis von - soweit ich mich erinnern kann – von deutlich unter 10 Euro ein gutes PGV.
mit Restzucker bei trockenen Weinen habe ich häufig meine Probleme. Bei diesem Westhofener Spätburgunder 2015 vom Weingut Rettig ergibt das aber für mich durchaus einen soliden und gediegenen Wein mit einer ansprechenden Struktur.
Brauch ich nicht immer und vielleicht auch kein zweites Glas heute, aber für 6,40€ eine gute Sache.
gestern habe ich mit ein paar Freunden einige Weißburgunder verkostet. Einer meiner Favorite des Abends war der Weißburgunder Muschelkalk 2016 vom Weingut Becker Landgraf.
Der Geruch versprach etwas mehr als dann am Gaumen. Nichtdestotrotz ein schöner Wein mit noch Luft nach Oben.
Zum Thema Arno Schembs: Scheint ein sehr netter Typ zu sein. Hier gibt es ein Video mit ihm, und Infos zu seinem "Château Schembs WILD & ORANGE Roter Muskateller" https://youtu.be/1qQ5Zs8WTHw
Am Mittwoch zum ersten Mal einen Wein vom Weingut Münzenberger, einem WG von dem ich bisher noch nichts gehört hatte, im Glas gehabt. Der Junior, Dominik, DLG Jungwinzer des Jahres 2018, hat eine eigene Weinlinie.
Riesling Beyond the Matrix, Zornheimer Guldenmorgen 2016: Spontan vergoren, furztrocken, kalkige Mineralität, springt direkt in die Nase. Noch sehr jung, aber direkt da und zeigt was er kann. Puristisch. Kalkig, wahrnehmbare, aber zurückhaltende Frucht. Zitrone zeigt sich leicht, die Säure ist knackig und gut eingebunden. Extrem geradlinig. Guter, mittellanger Abgang. Wow, das macht Spaß und ruck zuck ist das Glas leer.
Mit knapp 20 € zwar auch selbstbewusst bepreist, aber auch jeden Cent Wert! Merke ich mir.
Aus dem ortsansässigen Supermarkt gekauft: 2017 Riesling Kabinett trocken Weingut Manz
In der Nase Orangen. Am Gaumen Orange, etwas Zitrus, dezent mineralisch. Die Säure passend, auf der angenehmen Seite. Hat genügend Substanz. Kein bisschen Vorlaut, aber ein in sich absolut stimmiger, kleiner Riesling, sehr "trinkig". Stammt von zugekauften Trauben. Ein richtig schöner Alltagsriesling. Ich weiß, dass ich mich wiederhole : aber die Basisweine von Manz kann man blind kaufen. Die sind immer mindestens gut zu trinken. 86 Punkte. Kostet 6,50 Euro.
Via Ebay geschossen: 1999 Uelversheimer Schloss Huxelrebe TBA Weingut Manz
In der Nase eher wenig flüchtige Noten für eine TBA. Am Gaumen nicht zu fett. Getrocknete Früchte, Akazienhonig.
Passende, nicht zu heftige Säure. Sehr reintönig. Schöner Nachhall. Immer noch sehr jung, hat noch einige Zeit vor sich. In sich eine sehr stimmige, kleine TBA. 91 Punkte. Für eine höhere Bewertung fehlt es an Komplexität.