Oregon

Käfi
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Registriert: Mo 2. Feb 2015, 20:22

Re: Oregon

Beitrag von Käfi »

Ich bin seit einiger Zeit auch Oregon Pinot Fanboy, leider bekommt man sie hierzulande nur sehr schwierig.

Deine Beiträge bei wine-zeit werde ich mir mal in Ruhe alle zu Gemüte führen.

Gestern Abend im Glas:

2015 PINOT NOIR "WILLAMETTE VALLEY"
J. CHRISTOPHER WINERY - OREGON , USA

Hat die gewohnte Oregon "spicyness", aber auch echt viel Druck, konzentriert und viel dunkle Frucht. Mir im Ergebnis schon einen Tick zu marmeladig, um ihn richtig zu feiern. Etwas kühler, dezenter, filigraner hätte ihm meiner Ansicht nach etwas besser gestanden. Trotzdem ein Wein der Spaß gemacht hat und sicher Potential hat, ein everybodys darling zu sein.
stollinger
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Re: Oregon

Beitrag von stollinger »

Im Nachgang unserer Oregon - Neuseeland Pinot Noir Verkostung [Link] gabs bei mir noch zwei Weine aus Oregon.

Den Chardonnay habe ich schon vor geraumer Zeit getrunken, wollte aber mit dem Schreiben noch warten, bis ich den Pinot Noir auch verkostet hatte. Das hat sich dann irgendwie gezogen...

St. Innocent Winery - Chardonnay Freedom Hill Vineyard - Willamette Valley - 2015:

Bild

Mir gefällt, dass der Wein insgesamt etwas beruhigendes ausstrahlt, er wirkt trotz der hohen Substanz und dem sehr präsenten Holz ausgewogen. Wie erwähnt, das Holz gerade sehr prägend, aber von guter Qualität. Der Wein hat eine gute Struktur und ist auch aromatisch vielfältig. Trotzdem würde ich ihn noch nicht als komplex bezeichnen, dafür fehlt es ihm an Spiel und den leiseren Tönen. Für den Preis finde ich das aber sehr gelungen, wenn man Lust auf einen kräftigen Chardonnay hat, ist das sicher eine gute Option - leichte Abzüge wegen des Alkohols. In der Pinot Noir Verkostung hatte mir auch der Wein von St. Innocent am besten gefallen, der hatte auch viel Fass und Substanz. Beiden Weinen traue ich zu, das sie gut reifen und auch noch etwas subtiler werden.

Eine andere Stilistik findet man im Evesham Wood - Le Puits Sec - Eola-Amity Hills - 2007:

Bild

Der Wein ist recht leise, man muss schon aufmerksam hineinverkosten, dann zeigt sich aber schon eine schöne Komplexität und eine interessante Struktur. Die Gerbstoffe sehr, sehr sanft, ein weiches Mundgefühl. Im Antrunk eine leichte Extraktsüße und dann ein vollständig trockenes Geschmacksbild. Die Aromen wenig fruchtgeprägt sondern erdig.

Grüße, Josef
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Dominik Mueller
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Re: Oregon

Beitrag von Dominik Mueller »

2019 Résonance Pinot Noir
Im Jahr 2013 startete Maison Louis Jadot ein neues Projekt im Willamette Valley in Oregon, wo sie den Weinberg Résonance entdeckten und beschlossen, Pinot Noir und Chardonnay mit burgundischem Touch zu produzieren.
Dominik Müller, 26.11.2023 hat geschrieben:Der 2019er Résonance Pinot Noir trägt den Namen des Weinbergs. Er hat ein klares Aussehen, eine typische Pinot-Transparenz und eine blasse rubinrote Farbe. In der Nase ist er sauber und von mittlerer Intensität. Das Bouquet ist jedoch sehr charmant, mit kühlen Noten, die diesen Oregon-Pinot besonders machen. Eine Mischung aus roten und dunklen Kirschen, Preiselbeeren und rauchigen Noten sowie erfrischenden Anklängen von Minze. Die Eleganz erinnert an einen Burgunder, aber der kühle Rauch und die mentholhaltige Frische verleihen ihm eine moderne Note. Nun zum Geschmack: Trocken, mittlere Säure und Tannine, der Alkohol ist gut ausbalanciert. Der Körper ist relativ voll, die Noten von Primärfrüchten sind am Gaumen stärker ausgeprägt, aber der Wein behält seine Eleganz und Frische. Rote Kirschen, Erdbeeren und Preiselbeeren. Der Abgang ist mittelkräftig und wird von roten Beeren getragen. Dieser Pinot aus Oregon hat mir sehr gut gefallen. Perfekt, um ihn jetzt zu genießen, mit Potenzial für eine längere Lagerung. Trinkfenster bis 2029. DM92.
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UlliB
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Re: Oregon

Beitrag von UlliB »

Pinot Noir "The Beaux Frères Vineyard" 2021 (Beaux Frères) 13,5%Vol. An dem Weingut war (oder ist immer noch?) Robert Parker beteiligt, weshalb er den Wein von hier nie öffentlich bewertet hat. Dunkles Purpurrot, gerade noch bis in den Kern durchscheinend. Die Nase ist zunächst für Pinot noir untypisch, blaufruchtig, Pflaume, sogar etwas Backpflaume. Ganz wenig Holz. Am Gaumen dann doch typisch Pinot mit Himbeere, die später auch in der Nase erscheint, bleibt aber dunkelfruchtig mit sehr hoher Dichte und Intensität - einerseits ein Brocken von Wein, aber ohne jede Schwerfälligkeit, seidiges Tannin, frische Säure, ganz harmonisch und sehr fein. Langer Nachklang. Erwartungsgemäß noch sehr jung, kann man aber schon jetzt mit Genuss trinken.

Beeindruckend, auch wenn das mit Dunkelfrucht und hoher Dichte mit burgundischen Burgundern nur begrenzt etwas zu tun hat. Durchaus burgundisch ist hier allerdings der Preis :evil:

Gruß
Ulli
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