Genau, wenn man so vorgehen will, gibt es zu viele Grosse Lagen.
Noch eine Frage: wird es auch bei Ersten Lagen Einschränkungen auf besonder Parzellen geben?
Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Gegenfrage: gibt es diese Einschränkungen denn schon bei irgendwelchen "Großen Lagen"?Charlie hat geschrieben:Noch eine Frage: wird es auch bei Ersten Lagen Einschränkungen auf besondere Parzellen geben?
Angekündigt, ja, aber auch umgesetzt?
Gruß
Ulli
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Für mich, ganz persönlich, liegt die Problematik darin, dass ich das burgundische Modell eben NICHT auf D übertragbar finde. Oder besser gesagt, ich will das nicht....UlliB hat geschrieben:Wenn der VDP das seiner Klassifikation zu Grunde liegende Modell, nämlich die Klassifikation im Burgund, wirklich ernst genommen hätte, gäbe es da überhaupt kein Problem. Im Burgund gibt es wesentlich mehr premier als grand crus, und bei den meisten Betrieben bilden die premier crus das wirtschaftlche Rückgrat. Aber da man die früheren "Ersten Lagen" quasi mit der Gießkanne verteilt hat, wird es für die Zwischenkategorie jetzt ein wenig eng. Dennoch: ich sehe da durchaus noch Platz - der preisliche Abstand zwischen GG und Ortswein ist doch ziemlich groß, da passt noch etwas dazwischen.Dirk Würtz hat geschrieben:Wenn eine Lage nicht "gut" genug für eine Grosse Lage ist, würde ich sie so der so direkt in den Ortswein verfrachten. Ich wüßte nicht wie ich eine "nicht sooo gute Lage" ruhigen Gewissens für den mindestens doppelten Preis verkaufen sollte.
Ich bin mir sicher, dass auf Dauer die Erste Lage nicht stattfinden wird. Wie will man die den komunizieren/bewerben etc!!!
Gruß
Ulli


Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Ha, schon wieder ein VDP-Winzer mit inneren Widerständen.Dirk Würtz hat geschrieben: Oder besser gesagt, ich will das nicht....![]()

Komisch, von denen treffe ich viele. Eigentlich habe ich bislang fast nur solche getroffen. Auf welcher Grundlage arbeitet da eigentlich Euer Verband?

Fazit ist: das, was der VDP jetzt etabliert hat, ist auf den ersten Blick eine 1:1-Kopie des burgundischen Systems (zwar nur auf den ersten Blick, aber immerhin):
- "Große Lage" = grand cru
- "Erste Lage" = premier cru
- klassifizierte Lage, die weder Große noch Erste Lage ist = appellation communale avec lieu dit
- Ortswein = appellation communale
- Gutswein = appellation generique
Dass die Kopie nicht exakt 1:1 ist, liegt lediglich an den vielen Zusatz-, Neben- und Ausnahmeregeln, die der VDP etabliert hat; die gibt es im Burgund nicht. Im Grundkonzept passt es aber zu 100%.
Und genau das wollte man wohl auch. Nach Dutzenden von Gesprächen mit VDP-Winzern frage ich mich aber schon, wer eigentlich genau "man" ist.
Gruß
Ulli
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Darin besteht für mich das Problem. Ich könnte mit einer ganz einfachen Form leben, wie sie Dirk vorschlägt. Genauso gut kann ich mit einer "burgundischen" Einteilung leben. Mit vielen Zusatz-, Neben- und Ausnahmeregeln ist keine Linie mehr in der Sache und ich bin zu faul, mich damit noch auseinander zu setzten.Dass die Kopie nicht exakt 1:1 ist, liegt lediglich an den vielen Zusatz-, Neben- und Ausnahmeregeln, die der VDP etabliert hat; die gibt es im Burgund nicht.
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Ich sehe schon einen Sinn in einer Unterscheidung von ersten und großen Lagen, ansonsten habe ich doch keine echte "Lagenklassifikation". Ist das wirklich so, dass der Ortswein nur aus jetzt "großen Lagen" kommen darf? Eigentlich müsste er doch aus allen Lagen kommen, die in einem Ort als qualitativ ausreichend für den Ortswein klassifiziert sind, da können doch auch Lagen dabei sein, die nicht gut genug für große Lagen sind?
Zum Thema kopieren des Burgunds, nachdem wir in Deutschland immer den Wert der Lage als wichtig gesehen haben, sozusagen dies eine kulturelle Konstante ist, war doch klar, dass wir eine Klassifizierung hier auch die Lage der Kern sein muss, dass man sich dann am Burgund orientiert ist auch klar, immerhin immer noch die teuerste Weißweinregion der Welt und da kommen wir wieder zum Marketing
, man orientiert sich am teuersten, dann wirkt man selbst eher günstig.
Vielleicht wäre für Deutschland aber eher das Elsaß als Vorbild richtig gewesen, dort gibt es ja neben den Grand Crus noch andere Lagen, die auch genannt werden, aber eben nicht klassifiziert sind.
Zum Thema kopieren des Burgunds, nachdem wir in Deutschland immer den Wert der Lage als wichtig gesehen haben, sozusagen dies eine kulturelle Konstante ist, war doch klar, dass wir eine Klassifizierung hier auch die Lage der Kern sein muss, dass man sich dann am Burgund orientiert ist auch klar, immerhin immer noch die teuerste Weißweinregion der Welt und da kommen wir wieder zum Marketing

Vielleicht wäre für Deutschland aber eher das Elsaß als Vorbild richtig gewesen, dort gibt es ja neben den Grand Crus noch andere Lagen, die auch genannt werden, aber eben nicht klassifiziert sind.
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Hallo Armin,BuschWein hat geschrieben:Ist das wirklich so, dass der Ortswein nur aus jetzt "großen Lagen" kommen darf?
nein, er muss lediglich aus "klassifizierten" Lagen kommen, das umfasst die früheren Ersten nunmehr Großen Lagen, die zukünftigen Ersten Lagen, und darüber hinaus möglicherweise auch noch weitere "klassifizierte" Lagen, die der jeweilige Regionalverband bestimmt. Inwieweit es diese "klassifizierten Lagen" auch noch nach Etablierung der neuen Ersten Lagen weiterhin geben wird, war genau meine Frage weiter oben; die VDP-Kommunikation ist diesbezüglich vage. Im Prinzip hast Du also völlig Recht: der Ortswein kommt aus allen Lagen, "die in einem Ort als qualitativ ausreichend für den Ortswein klassifiziert sind" - das sind die Großen, Ersten, und ggf. sonstige klassifizierte Lagen.
Gruß
Ulli
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Grüße
Martin
Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
Martin
Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Die Burgund hat Jahrhunderte Erfahrung mit Premier und Grand Crus, der VDP mit seinen Großen-/Ersten Gewächsen/Lagen Wirrwarr etwas über 10! Ganz abgesehen vom fehlenden kulturellen, historischen UND kommeziellen Hintergrund!
Eine Kopie des burgundischen Systems, also eine Unterscheidung zwischen Großen und Ersten Lagen, ist nichts anderes als Größenwahn.
Ciao
Peter
Eine Kopie des burgundischen Systems, also eine Unterscheidung zwischen Großen und Ersten Lagen, ist nichts anderes als Größenwahn.
Ciao
Peter
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- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 15:30
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
@UlliB
Der Witz an der Sache ist ja der, dass das Ganze überhaupt nicht neu ist. Seit den Marienthaler Beschlüssen ist klar, dass das Ding kommt - wie auch immer. Den meisten war aber wohl nicht klar, was das eigentlich bedeutet. http://www.vdp.de/verband/geschichte/ge ... fuehrlich/
Seit sehcs Jahren war Zeit sich und sein Weingut und die weine darauf vorzubreiten/anzupassen, was auch immer. Gemacht haben es die wenigstens. Und genau DAS ist der grosse Fehler. Jetzt, da die Sache zu beschliessen war, ging das Wehklagen los: was ist mir meinem Wein xyz, den brauche ich doch! Automatisch mussten Zugeständnisse gemacht werden und das Ding steht jetzt eben genau so da: Weichgespült voller Kompromisse und schwer verständlich. Das war so nötig wie Zahnschmerzen. In den vergangenen sechs Jahren war eigentlich genug Zeit...
Der Witz an der Sache ist ja der, dass das Ganze überhaupt nicht neu ist. Seit den Marienthaler Beschlüssen ist klar, dass das Ding kommt - wie auch immer. Den meisten war aber wohl nicht klar, was das eigentlich bedeutet. http://www.vdp.de/verband/geschichte/ge ... fuehrlich/
Seit sehcs Jahren war Zeit sich und sein Weingut und die weine darauf vorzubreiten/anzupassen, was auch immer. Gemacht haben es die wenigstens. Und genau DAS ist der grosse Fehler. Jetzt, da die Sache zu beschliessen war, ging das Wehklagen los: was ist mir meinem Wein xyz, den brauche ich doch! Automatisch mussten Zugeständnisse gemacht werden und das Ding steht jetzt eben genau so da: Weichgespült voller Kompromisse und schwer verständlich. Das war so nötig wie Zahnschmerzen. In den vergangenen sechs Jahren war eigentlich genug Zeit...