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schneesurfer hat geschrieben:an meine Zunge denk ich lieber mal nicht
Verkostung folgt - hab mir vor Weihnachten eine alkoholfreie Woche auferlegt

Vielleicht folgt ein gar nicht soooooooo schlechter Verkostungsbericht.

Desmirail hat geschrieben:Bei Aldi Süd Der Lalande d' Auvion 2009 hat eine schwarzbeerige Nase, einen Kuss von Vanille und Feilchen, etwas Alkohol. Keine grünen grasigen oder paprikaresken Anteile. Am Gaumen deutlich süß, stoffig, und ausgeglichen. Vermutlich ein viel höherer Merlot Anteil, was ich bei den 2009ern bisher sehr mag. Ein klassischer CB mit modernem Einschlag!
Dem würde ich 85+ geben und auch Gästen anbieten. In 4-6 Jahren dürfte der ein kleiner Schmeichler sein!

Ich trinke ja gerne Medoc CB....

zum Lalande D'Auvion:
Auf Deine gute Kritik hin habe ich mir ja mal zehn Flaschen geholt und gleich eine eröffnet. Am ersten Tag schon ganz gut, aber am zweiten noch deutlich besser: Diskrete Frucht in der Nase, ganz bisschen kalte Zigarrenasche sowohl in der Nase wie auch am Gaumen, geht mit schlanker, kühler Aromatik durch den ganzen Mund bis in die Kehle, hinten dran ein Hauch von wärmendem Alkohol, ganz feiner Pelz hängt kurz nach, verschwindet aber bald, Säure vorhanden aber sehr gut integriert, Holz bestenfalls im Hintergrund zu erahnen (was ich als sehr angenehm empfinde). Obschon schlank und trocken, ist der Wein keinesfalls dünn, sondern beinahe schon elegant ohne aber seine Bodenständigkeit zu verleugnen. Schöner, typischer Medoc zum mehr als fairen Preis oder besser: Eigentlich ist der Preis ein absoluter Witz. Hatte das Getränk solo, geht aber auch sicher sehr gut zu Rind oder Lamm. Guter Tip von Desmirail; ich werde noch nachkaufen, wenn noch was da ist; der große Vorteil an dem Wein ist: Man hat einen 2009er, der jetzt schon sehr gut trinkbar ist (wenn er einen Tag offen steht), aber auch sicher noch die nächsten Jahre Freude machen wird. Und wie Desmirail sagt: absolut gästetauglich (wenn auch eher beim Herrenabend; ist halt ein Medoc).

zum Chateau Lagarelle Puits Rasat 2010 Saint Emilion:
Da hatte ich letzten Winter mal den 2009er; war ganz ok, aber ehrlich: Der D'Auvion bietet mindestens dasselbe wenn nicht sogar mehr für deutlich weniger Öre. Habe den Lagarelle als etwas holzig in Erinnerung.

Ich freue mich auf den Bericht von Bernd Klingenbrunn von K&M Gutsweine. Könnte er doch eine etwas andere Sicht auf den oben genannten Wein bringen. Er twitterte am Dienstag diesen Wein auch testen zu wollen, neben einigen anderen Aldi-Weinen.
Wenn ich was finde poste ich es, oder er postet es hier selbst, was am besten wäre.

Desmirail hat geschrieben:Ich freue mich auf den Bericht von Bernd Klingenbrunn von K&M Gutsweine. Könnte er doch eine etwas andere Sicht auf den oben genannten Wein bringen. Er twitterte am Dienstag diesen Wein auch testen zu wollen, neben einigen anderen Aldi-Weinen.
Wenn ich was finde poste ich es, oder er postet es hier selbst, was am besten wäre.

weiss nicht, ob Du den hier meinst, der Verfasser verprobt da ein paar Supermarktweine u.A. den Lalande D'Auvion:
http://www.betterwine.de/2012/12/06/ein ... r-aldi-sud

Der Autor findet den Wein nicht so dolle. Aber so ist das mit den Geschmäckern eben. Man muss halt auch immer sehen, wogegen man einen Wein vergleicht. Wenn ich mir Montagsabends eine Flasche Wein neben die schnell gemachte Wildwutze-Leber von der samstäglichen Drückjagd stelle, ist der o.g. 5€-Bordeaux sicher eine gute Wahl. Ich zieh mir doch nicht jeden Abend eine 15 oder 20 EU Flasche.

Im übrigen hat der Verfasser ja auch eine recht pauschale Auffassung für jeden BDX unter 10€ (ausser natürlich über den, den er selber empfiehlt...); um das mal anhand eines Zitates aus einem anderen Artikel von der Seite zu belegen: "(...)Wirklich guter Bordeaux unter 10 Euro, geht das eigentlich? Wir haben schon einiges probiert, wurden bisher aber fast immer enttäuscht. Der La Grolet 2009 erhebt sich dagegen wie ein Leuchtturm aus einer See voller säuerlich-dünner, staubiger und vanilleparfümierter Beleidigungen, die man sonst in dieser Preisklasse vorfindet (...)." (Tja Desmirail, wir sind halt geschmacksverirrte Bauern und trinken diese D'Auvion-2009er-Plurke ).
Da werden ja gleich mal alle Kinder mit dem Bade ausgeschüttet; ich habe viele, viele "billige" (Haut-)Medocs getrunken, und da war alles dabei, von jämmerlich bis wirklich gut. Erst neulich habe ich mit einem Kumpel so einen no-name-Bdx "Nicolas Napoleon" getrunken, das Ding hat in 2003 so gg. 5€ gekostet; der hat uns durchaus angenehm den ganzen Fussball-Fernseh-Abend begleitet. Der Preis ist da auch ziemlich Wumpe, ich will zu solchen Anlässen gar kein anspruchsvolles, vielschichtiges Wundertier, sondern einen grundehrlichen, charaktervollen und fehlerfreien Wein mit MINDESTENS 13,5% . Und davon gibt's auch und gerade aus BDX immer mal wieder wirklich brauchbares deutlich unter 10€ und das sogar im Subbamarkt, man möcht es kaum glauben, zumindest für meinen Geschmack. Was nicht heißt, dass mir anlassbezogen nicht auch besseres gut einläuft...

bauschaumuhu hat geschrieben:

Desmirail hat geschrieben:Ich freue mich auf den Bericht von Bernd Klingenbrunn von K&M Gutsweine. Könnte er doch eine etwas andere Sicht auf den oben genannten Wein bringen. Er twitterte am Dienstag diesen Wein auch testen zu wollen, neben einigen anderen Aldi-Weinen.
Wenn ich was finde poste ich es, oder er postet es hier selbst, was am besten wäre.

weiss nicht, ob Du den hier meinst, der Verfasser verprobt da ein paar Supermarktweine u.A. den Lalande D'Auvion:
http://www.betterwine.de/2012/12/06/ein ... r-aldi-sud

Der Autor findet den Wein nicht so dolle. Aber so ist das mit den Geschmäckern eben. Man muss halt auch immer sehen, wogegen man einen Wein vergleicht. Wenn ich mir Montagsabends eine Flasche Wein neben die schnell gemachte Wildwutze-Leber von der samstäglichen Drückjagd stelle, ist der o.g. 5€-Bordeaux sicher eine gute Wahl. Ich zieh mir doch nicht jeden Abend eine 15 oder 20 EU Flasche.

Im übrigen hat der Verfasser ja auch eine recht pauschale Auffassung für jeden BDX unter 10€ (ausser natürlich über den, den er selber empfiehlt...); um das mal anhand eines Zitates aus einem anderen Artikel von der Seite zu belegen: "(...)Wirklich guter Bordeaux unter 10 Euro, geht das eigentlich? Wir haben schon einiges probiert, wurden bisher aber fast immer enttäuscht. Der La Grolet 2009 erhebt sich dagegen wie ein Leuchtturm aus einer See voller säuerlich-dünner, staubiger und vanilleparfümierter Beleidigungen, die man sonst in dieser Preisklasse vorfindet (...)." (Tja Desmirail, wir sind halt geschmacksverirrte Bauern und trinken diese D'Auvion-2009er-Plurke ).
Da werden ja gleich mal alle Kinder mit dem Bade ausgeschüttet; ich habe viele, viele "billige" (Haut-)Medocs getrunken, und da war alles dabei, von jämmerlich bis wirklich gut. Erst neulich habe ich mit einem Kumpel so einen no-name-Bdx "Nicolas Napoleon" getrunken, das Ding hat in 2003 so gg. 5€ gekostet; der hat uns durchaus angenehm den ganzen Fussball-Fernseh-Abend begleitet. Der Preis ist da auch ziemlich Wumpe, ich will zu solchen Anlässen gar kein anspruchsvolles, vielschichtiges Wundertier, sondern einen grundehrlichen, charaktervollen und fehlerfreien Wein mit MINDESTENS 13,5% . Und davon gibt's auch und gerade aus BDX immer mal wieder wirklich brauchbares deutlich unter 10€ und das sogar im Subbamarkt, man möcht es kaum glauben, zumindest für meinen Geschmack. Was nicht heißt, dass mir anlassbezogen nicht auch besseres gut einläuft...

Ich würde mich nicht als geschmacksverwirrten Bauern bezeichnen. Ich finde die Verkostungsnotiz ganz okay. Jeder hat halt eine andere, eine eigene und vor allem persönliche Wahrnehmung.

Man mag mich steinigen, aber z.B. Montrose Weine schmecken mir oft gar nicht richtig, auch nicht wenn sie weit über 90 Points aufweisen.

[quote="Desmirail"Ich würde mich nicht als geschmacksverwirrten Bauern bezeichnen[/quote]
War kleines Scherz; ich habe mich ja da auch mit einbezogen. Ich habe das darauf bezogen, dass in dem einen Zitat von der betreffenden Seite die "ganz kleinen" Bordeaux so ungnädig abgekanzelt wurden und damit auch indirekt deren Konsumenten.
Ich habe eben den dritten Tag den D'Auvion getrunken (Flasche jetzt leer) und muss sagen: Hat er mir auch heute noch geschmeckt.

Desmirail hat geschrieben: Man mag mich steinigen, aber z.B. Montrose Weine schmecken mir oft gar nicht richtig, auch nicht wenn sie weit über 90 Points aufweisen.

Sicher nicht, aber probier mal den ´90iger - würde ich in die Top10 meiner
größten Weinerlebnisse aufnehmen (auch wenn ich sonst Montrose nicht unbedingt
haben muss)
Und danke für den Tipp mit dem Lalande D´Auvignon - ich versuche davon
auch mal ein Fläschchen zu ergattern. Bei dem Preis kann man ja nicht viel
falsch machen (bzw. zu viel erwarten)

Viele Grüße,
Jochen

Ich hatte mittlerweile noch eine zweite Flasche von dem Lalande d' Auvion 2009. War wieder absolut ordentlich, diesmal viel schneller zugänglich als Flasche eins, bei welcher die Säure viel stärker ausgeprägt war. Obwohl der Wein deutliche Raucharomen hat, was ich sehr mag, ist er noch soft genug, um ihn zarteren Gemütern zu servieren. Ich habe ihn gestern an einer Dame getestet, die sich bei Rotweinen schnell ein wenig anstellt und der Wein hat Gnade gefunden. Ich werde auf jeden Fall schauen, dass ich noch etwas kaufe. Für eine Zechrunde mit bäuerlich kräftigem Essen ist das genau richtig.

bauschaumuhu hat geschrieben: War kleines Scherz

Gerade im Glas:
White Line Grüner Veltliner Kamptal DAC Reserve, Niederösterreich 2011, Alc 13,5%, Abfüller: Bergkellerei Godfried Steinschaden, Engabrunn, gekauft um knapp 6€ bei Hofer, Österreich:

Rieslingflasche, schwarzes, Etikett und goldene Schrift. Da wurde krampfhaft versucht "Exklusivität" zu vermitteln... Das ist nicht wirklich gelungen, der Wein hingegen schon:
Der Wein ist blass, klar und gelb mit leichtem grünstich, Nase opulent und fruchtig, Honigmelone meine ich zu erkennen. Der Nase nach hätte ich eher auf einen Chardonnay, vielleicht sogar auf einen trockenen Traminer, als auf einen Veltliner getippt. Der Geschmack im Vergleich zur Nase etwas ernüchternd: trocken, neutral, kaum Säure, etwas alkoholisch, nur wenig von den Fruchtnoten spiegelt sich auch auf der Zunge wider. Auch da keine Spur von Veltliner, ich würde eher auf Riesling tippen.
Alles in allem kein großer Wein aber für den Preis eine erfreuliche Sache! Die 6€ (die für Discounter-Verhältnisse ja richtig viel Geld sind) ist er auf jeden Fall wert (falls er mir morgen keine Kopfschmerzen bereitet).