Wagner-Stempel

[EThC]

besten deutschen Rosé

...solche Absolutismen versuche ich eigentlich zu vermeiden, bringen sie doch ausschließlich einem selbst was. Ich hab gerade nochmal die 17 "3er"-Rosés der letzten Jahre durchforstet, mein PLV-Sieger dürfte wohl der 14er von Chat Sauvage gewesen sein, knapp dahinter der 14er Seehof. Aber insgesamt ist meine Bandbreite da so gering, daß das alles andere als repräsentativ ist...

[UlliB]

besten deutschen Rosé

...solche Absolutismen versuche ich eigentlich zu vermeiden, bringen sie doch ausschließlich einem selbst was.

Ich hätte es wissen müssen: Ironie im Netz ist sinnlos. Irgendjemand nimmt's immer ernst

Frustrierte Grüße
Ulli

[EThC]

Ich hätte es wissen müssen: Ironie im Netz ist sinnlos. Irgendjemand nimmt's immer ernst

...Chlor, ich lese, was da steht, bin Ingenieur...

[UlliB]

Ich hätte es wissen müssen: Ironie im Netz ist sinnlos. Irgendjemand nimmt's immer ernst

...Chlor, ich lese, was da steht, bin Ingenieur...

Das steht da allerdings so nur, wenn man alles, was danach kommt, völlig ausblendet...

Allerdings: Lesekompetenz (im Sinne von Textverständnis) setze ich bei Ingenieuren auch nicht unbedingt voraus... da muss man hier und da halt ein wenig nachhelfen

Gruß
Ulli

[EThC]

Allerdings: Lesekompetenz (im Sinne von Textverständnis) setze ich bei Ingenieuren auch nicht unbedingt voraus... da muss man hier und da halt ein wenig nachhelfen

...ja, beim gesprochenen Wort -incl. Tonfall, Gestik, Mimik etc.- ist das erheblich einfacher für mich. Ansonsten überlasse ich die Deutung zwischen den Zeilen eher den Sprachwissenschaftlern etc. Soll aber nicht euer Problem sein, ist mein Ei...

[Jochen R.]

Auch aus dem Jahrgang 2022 werden sicher wieder einige Kabinette den Weg in mein Glas finden. Den Anfang des Reigens macht heute der Siefersheimer Heerkretz, der mir von einem edlen Spender zur Verfügung gestellt wurde:



Bei dem einen oder anderen Winzer habe ich zwar schon derartige Babys oder sogar Fassproben verkostet, aber insgesamt fehlt es mir an Erfahrung mit solch extremen Jungweinen, um jetzt schon eine vernünftige Bewertung abgeben zu können. Ich sehe aber eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass das mal ein ziemlich oder auch ganz großer Kabi werden wird.

Den hatten wir gestern auch im Glas. ...

Großer Kabinett? Nein; ...
Cheers,
Ollie

Ich jetzt mittlerweile auch und ich teile Ollie´s Beschreibung/Einschätzung.
Trotzdem ist das dermaßen saulecker - wenn jemand anders das "groß" findet:
warum nicht !??

Danke jedenfalls für die Diskussion hier, ohne die ich diesen Wein bei meinem
Dealer vor Ort vermutlich eher nicht gekauft hätte.

Viele Grüße,
Jochen

[Bernd Schulz]

Zu der 22er Spätlese von Wagner-Stempel, die ich gestern und vorgestern im Glas hatte, wollte ich hier im Thread eigentlich gar nichts schreiben. Aber auf die Gefahr hin, wieder einmal belächelt oder verspottet zu werden, breche ich jetzt doch mit meinem guten Vorsatz:



Ollie hatte die Spätlese im Juni folgendermaßen beschrieben:

2022 Wagner-Stempel Heerkretz Riesling Spätlese
In der Nase "Gebirgsbach durch Kräuterwiese", sehr tafeltraubig (Muskat). Am Gaumen Apfel-Rhabarber-Kompott, trotz präsenter Säure ziemlich süß, schon fast leichte (Mosel-)Auslese. Okay, aber nicht richtig überzeugend.

Ich sehe/schmecke das ganz anders (wobei man natürlich bedenken muss, dass der Wein nach Ollies Notiz ein halbes Jahr Zeit hatte, sich zu entwickeln); für meinen Geschmack handelt es sich um eine ziemliche Sensation, wie man ja auch meiner Bewertung unschwer entnehmen kann. Und dementsprechend betrachte ich Daniel Wagner, der eher zu den Stillen im Lande gehört, mehr und mehr als großen Ausnahmekönner, zumindest im Hinblick auf seine restsüßen Weine und seine trockenen Basisqualitäten (bei seinen hochklassigen trockenen Produkten kann ich mangels Kenntnis nicht mitreden).

[EThC]

Zu der 22er Spätlese von Wagner-Stempel, die ich gestern und vorgestern im Glas hatte, wollte ich hier im Thread eigentlich gar nichts schreiben. Aber auf die Gefahr hin, wieder einmal belächelt oder verspottet zu werden, breche ich jetzt doch mit meinem guten Vorsatz:

...das ist in meinen Augen eher ein schlechter Vorsatz, seine fundierte Meinung zurückhalten zu wollen, nur weil jemnd anders das vielleicht nicht so sieht...

[stefane]

Wagner-Stempel, Siefersheim
Fürfeld Riesling "Melaphyr" 2020
12%
€ 15

Aus einer Parzelle in der Gemarkung Fürfeld mit stark Eisenoxid geprägtem Boden mit melaphyrischem Gestein.
Sehr klar in der Farbe, ein helles Strohgelb.
In der Nase zuerst sehr schön Pfirsich und Limette, die dann aber immer mehr von kräutrigen Noten nach Thymian und Liebstöckel abgelöst werden. Im Hintergrund noch etwas Rauch.
Am Gaumen ist die Säure rassig, frisch und lebendig. Noten von nassem Gestein entwickeln sich, wie überhaupt die mineralischen Noten diesen Wein dominieren. Dennoch eine sehr schöne Balance zwischen den schlanken Fruchtnoten und der belebenden Kühle, die den Wein durchzieht. Herrlich straffer Abgang mit Saft, Grip und Biß.
Wunderbarer Wein, den ich dem in derselben Preisklasse angesiedelten Neu Bamberg "Rotliegend" Riesling doch vorziehen würde.
16/20

[amateur des vins]

"Aus Gründen" schonmal angetestet:

Wagner-Stempel, Porphyr 1G¹ 2023 (12,5 %, S 7,3, RZ 4,4)
Wagner-Stempel, Heerkretz GG 2023 (13,0 %, S 7,1, RZ 3,9)

Ich zitiere ausnahmsweise mal das Weingut, weil's für mich ziemlich genau paßt::

Porphyr:

• Intensiver und komplexer Duft von Weinbergspfirsich und Aprikose unterlegt mit vegetativen Noten von Minze und Zitronenmelisse
• Trocken, frische und lebendige Säure, überaus mineralischer Körper, mittleres Volumen bei erstaunlicher Länge und mittlerer Balance

Heerkretz:

• Filigraner und komplexer Duft, dominiert von Fruchtaromen wie Pfirsich und Maracuja unterlegt mit vegetativen, kräuterigen Noten wie Minze und Zitronenmelisse
• Trocken-, frische und animierende Säure, prägnant mineralischer Körper, hohes Volumen bei großer Länge und hoher Balance

Ziemlich eigen(ständig). Der RZ fällt praktisch nicht auf (und ich bin da eher empfindlich). Beide Weine zeigen einen deutlich stählern-herb-kräuterig-mineralischen Charakter mit signifikantem Grip, wobei Heerkretz zusätzlich einen erdigen Aspekt hat und insgesamt deutlich dichter daherkommt (Überraschung!), was auch der Balance zugutekommt.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier vor der physiologischen Reife gelesen wurde: Die Frucht wirkt nicht direkt grün, aber sehr kühl und zurückhaltend, um nicht zu sagen: ein wenig "dünn". Dazu würde auch der vergleichsweise geringe Alkoholgehalt passen, wenngleich ich gerade nicht parat habe, wieviel höher der wäre, wenn die Weine nach der Gärung komplett trocken gewesen wären.

Ich bin etwas zwiegespalten. Früher hat mich an W-S die mitunter deutlich vorstehende Restsüße gestört. Ich hatte allerdings nun schon die eine oder andere Begegnung mit W-S-Weinen, wo sich diese als außerordentlich gut reifend zeigten, auch und gerade im Vergleich zu anderen Granden. Diese 2023er zeigen sich nun im Babystadium deutlich anders, als ich sie aus früheren Jahrgängen in Erinnerung habe, und ich kann nun noch weniger einschätzen (oder mir das einbilden), wie sie reifen könnten.

So richtig animiert mich das nicht zum Nachkauf. Wahrscheinlich werde ich dann dereinst, in 8 oder mehr Jahren, eines Besseren belehrt.

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¹ Eigentlich "VDP.AUS ERSTEN LAGEN"