Hallo Markus,
Und bei einer schnellen ruck*zuck RZH-Vergärung bleibt gar keine Zeit, um das Potential der Sekundäraromen auszubilden. Jetzt mag Gerald kommen und von Terpentin und Ester sprechen, aber nicht umsonst ist die Aromenbildung bei gereiftem Wein wissenschaftlich noch nicht ergründet worden.
hmm, damit habe ich leichte Verständnisschwierigkeiten

Sekundäraromen bilden sich ja erst lange nach Abschluss der Gärung - warum sie sich bei schnellerer Gärung weniger ausbilden sollen, das kann ich nicht nachvollziehen.
In Wahrheit ist es aber so, dass die spontan vergorenen Weine oftmals bei höheren Temperaturen vor sich hin blubbern.
ja, aber die Temperaturführung hat doch nichts per se mit Spontan oder RZ zu tun, oder? Man könnte doch genauso spontan leicht gekühlt vergären und bei RZ-Hefe - wenn man es darauf anlegt - bei höherer Temperatur. Das ist bildhaft gesprochen eine andere Stellschraube, oder?
Allgemein ist der von Bernd verlinkte Artikel schon recht aufschlussreich - mal von dem beunruhigenden Satz mit den Fuselölen abgesehen. Wenn durch "unreine" Hefen schwefelhaltige, stark riechende Substanzen (die anfangs an Böckser erinnern) gebildet werden, die sich im Lauf der Zeit zu anderen Substanzen umwandeln, dann ist das schon eine sehr schöne Erklärung.
Gerade schwefelhaltige Substanzen sind ja für viele ganz charakteristische Aromen im Wein (Cassis und Paprika z.B. in Cabernet, Maracuja, aber auch die klassische Feuerstein-Note) verantwortlich.
Grüße,
Gerald